„Astrein“ diese Musik von „Wildes Holz“

Eine Konzertgitarre, ein Kontrabass, eine Blockflöte – alles aus Holz. Sozusagen astrein. So lautet auch das aktuelle Programm von „Wildes Holz“. Tobias Reisige, Anto Karaula und Markus Conrads treten seit 18 Jahren gemeinsam auf – und begeistern mit einem wilden Programm quer durch die Musik-Genre. Und wild heißt nicht einfach drauf los gespielt. Ihre fundierten musikalischen Ausbildungen sind nicht zu überhören. Wild ist das, was sie aus ihrem beschaulichen Instrumentarium hervorbringen. Und der Spaß, den sie dabei haben, überträgt sich wie wild aufs Publikum.


Foto: Vera Marzinski

Grandios ihr „Kraftwerk“-Cover oder ihre Variante des Bee Gees Hits „Staing alive“ – mit Show-Einlagen. Ein präzises und facettenreiches Spiel mit viel Komik und Können. Eigenkompositionen wechseln sich mit Adaptionen bekannter Werke ab. Dabei sind „Wildes Holz“ für viele Stile offen: Neben Jazz und Klassik bedienen sie Swing, Disco, Samba und Rock´n’Roll. So verbinden sie einen Auszug aus Mozarts „Requiem“ mit einem Werk Django Reinhardts. Ein Medley zum Thema Handy-Klingeltöne mit „Billy Jean“ und „Paradies City“ oder ihre Variante von „Mr. Bojangles“ – komponiert von Jerry Jeff Walker, bekannt durch Sammy Davis jr., Robbie Williams beeindruckte damit und die Krönung: die Version von „Wildes Holz“.

Ein ganzes Arsenal von Blockflöten hatte Tobias Reisige dabei. Verstaubt klingt das Instrument bei ihm nicht und es ist nicht nur variabel einsetzbar sondern erzeugt auch Klänge in allen Stilrichtungen. Man muss es nur richtig handhaben. Und das kann Reisige. Mit sechs Jahren fing er an auf diesem Instrument zu spielen und hörte – anders als die meisten – nicht mehr damit auf. In Essen studierte er an der Folkwang-Universität klassische Blockflöte und ließ sich zum Diplom-Jazz-Blockflötisten ausbilden. Ebenfalls in Essen studierte der gelernte Informatiker Markus Conrads – aber Kontrabass. Seine Freude an der Musik ist nicht zu übersehen. Anto Karaula setzt mit seiner Konzertgitarre Akzente und entlockt seinem Instrument alles – von Klassik bis Pop. Sie wissen genau, wie sie ihre Klangmöglichkeiten gemeinsam voll ausreizen. „Wildes Holz“ ist eine „astreine“ Rockband oder doch Klassik-Ensemble oder Jazz-Combo…. auf alle Fälle sind sie genial und bescherten dem Publikum im Bielsteiner Burghaus einen besonderen Abend.

Vera Marzinski

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Suchtvorbeugung hat jetzt eine feste Adresse

Für Interessierte offen und kostenfrei: Eine Dauereinrichtung zum Thema Sucht hat der Verein zur Förderung der Suchtprävention im Oberbergischen Kreis e.V. (VFS) in den Räumen des ehemaligen Brautateliers Küpper in Wiehl-Bielstein geschaffen.


Wollen die Einrichtung in Wiehl-Bielstein etablieren (v.l.n.r.): Erich Wieseler, 2. Vors. des VFS; Landrat Jochen Hagt; Unternehmer Tom Rüggeberg; Axel Gadebusch, Vors. des VFS und Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger. (Foto: OBK)

Helle und moderne Räume empfangen die Besucherinnen und Besucher in Wiehl-Bielstein. Auf beeindruckende Art wird hier Sucht erlebbar gemacht – sachlich und emotional durch die Dauer-Ausstellung „Lebens(um)wege?“. Ein Rundgang vermittelt anschaulich, wie Süchte entstehen und zeigt ihre Wirkungen auf die Betroffenen, ihre Angehörigen und ihr Umfeld – ein beeindruckendes und überraschendes Erlebnis. Die Botschaften sind authentisch, denn ausschließlich Suchterkrankte haben sie erstellt. Dazu gibt es zahlreiches Infomaterial – übersichtlich und ansprechend präsentiert. So sollen neben Betroffenen und Angehörigen bereits präventiv (junge) Intressierte, vor allem Schülerinnen und Schüler und Auszubildende, erreicht werden.

Wichtige Anlaufstelle für den gesamten Oberbergischen Kreis

„Die Aufklärung kann gar nicht intensiv genug sein“, sagt Landrat Jochen Hagt. Als Chef der Kreispolizeibehörde stellt er fest: „Suchtproblematik ist allgegenwärtig. Alkohol und zunehmend auch Drogen sind im Straßenverkehr an der Tagesordnung.“ Im Oberbergischen Kreis geht man aktuell von geschätzten 20.520 Suchtkranken aus, mit Tabakabhängigkeit 49.680. Laut Statistik finden bundesweit nur 7 % der Behandlungsbedürftigen den Weg ins Suchthilfesystem. Auf den Oberbergischen Kreis bezogen wären das 1.436 Fälle. Im Jahr 2014 haben tatsächlich 1.386 Hilfesuchende die Oberbergischen Suchtberatungsstellen in Anspruch genommen. Das entspricht in etwa den allgemeinen statistischen Berechnungen.

Es sei wichtig, neben der Fachstelle für Suchtvorbeugung, eine Anlaufstelle im Kreis zu haben, die sich präventiv mit dem Thema Sucht beschäftigt. „Ich bin froh, dass der VFS eine ordentliche Bleibe gefunden hat, denn dass diese Arbeit weiter geht, ist das Entscheidende!“, sagt Landrat Jochen Hagt.

Einrichtung finanziert sich ausschließlich aus Spendengeldern – bei freiem Eintritt

Mit dieser Intension hat sich auch der Unternehmer Tom Rüggeberg eingesetzt und Spendengelder für die Einrichtung gesammelt. Dem Marienheider ist es gelungen, die Unterstützung weiterer 15 oberbergischer Unternehmen zu gewinnen und so den Betrieb der Einrichtung in Wiehl-Bielstein für die nächsten fünf Jahre sicherzustellen. Bereits die Einrichtungskosten von rund 30.000 Euro wurden über Spenden finanziert, alle Arbeiten sind ehrenamtlich erfolgt. „Finanzielle Sorgen sollen der Einrichtung genommen werden. Sie wird ausschließlich von Ehrenamtlern betrieben, die jetzt kreativ weiter arbeiten können“, sagt Tom Rüggeberg und setzt darauf, dass sich weitere Spender engagieren.

Auch für Arbeitgeber im Oberbergischen ein Gewinn

„Von der großzügigen Unterstützung waren wir überrascht“, sagt Erich Wieseler, der 2. Vorsitzende des VFS. Die Unternehmen seien sich wohl über das hohe Erfolgspotential einer vorbeugenden Information im Klaren gewesen, meint Wieseler, der ebenfalls ehrenamtlich durch die Ausstellung führt. Dadurch sei es möglich geworden, die Ausstellung ab sofort kostenfrei zu besuchen und auf ein Eintrittsgeld zu verzichten.
„Ohne Netzwerk funktioniert es nicht, daher ist der Kreis auch zu diesem Thema in vielen Netzwerken aktiv. Wir haben das Ziel, diese Einrichtung kreisweit zu etablieren“, sagt der Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises, Dr. Jorg Nürmberger.

Vor allem junge Menschen sollen auf das Thema Sucht aufmerksam werden

„Nach den vielen Erfolgen mit der mehrfachen Anmietung der Ausstellung ‚Einfach Menschlich.‘ kam uns schon im Jahre 2009 der Gedanke, eine solche Ausstellung dauerhaft im Oberbergischen Kreis anzubieten“, sagt Axel Gadebusch, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Suchtprävention im Oberbergischen Kreis e.V. (VFS). „Mit der Unterstützung des Oberbergischen Kreises, Mitarbeitern der Anonymen Alkoholiker sowie der Gummersbacher Selbsthilfegruppe ‚Anschluss‘ konnte im November 2011 dann der VFS gegründet werden.“ Ziel des Vereins ist es, vor allem junge Menschen auf das Thema Sucht aufmerksam zu machen.

Bislang haben rund 1.500 Interessierte die Ausstellung des VFS in Wiehl-Bielstein besucht. Der bundesweite Erfolg der Wanderausstellung und die bisherige Resonanz auf die feste Einrichtung in Wiehl-Bielstein hätten deutlich aufgezeigt, dass Sensibilisierung stets den ersten und immens wichtigen Schritt zur Prävention bildeten. „Und darum geht es uns Betroffenen in erster Linie. Denn die Erfahrungen, die wir mit unseren Suchterkrankungen machen mussten, wollen wir insbesondere den jungen Menschen von heute ersparen“, sagt Ernst Wieseler.

Kontakt:

Die Austellung „Lebens(um)wege?“ befindet sich in Wiehl-Bielstein, unweit des Busbahnhofs, Dreibholzer Straße 23. Sie kann nach Terminabsprache mit dem Verein zur Förderung von Suchtprävention im Oberbergischen Kreis e.V. jederzeit besichtigt werden. Anmeldung bei Axel Gadebusch, Telefon 02291 908730 und 0171 6848189 oder per E.Mail info@lebensumwege.de.

Der Eintritt ist kostenfrei. Für Schulklassen kann auf Anfrage eventuell ein Pendelbus kostenlos bereitgestellt werden.


Die Ausstellungsräume machen Sucht erlebbar. Sie führt Besucher u.a. durch eine Suchtspirale, die den Leidensweg eines Betroffenen nachvollziehbar macht.(Foto: OBK)


„Was macht Sucht mit Menschen?“ – Infomaterial liegt für Interessierte bereit. (Foto: OBK)


„Hilfe zur Selbsthilfe“ vermitteln auch Infohefte, kostenlos zum Mitnehmen. (Foto: OBK)


Zu allen Themen-Bereichen, insbesondere zum Thema Vorbeugung, liegt anschauliches Infomaterial bereit. (Foto: OBK)


Die Vielfalt der Suchterkrankungen wird an diesem Modell deutlich. (Foto: OBK)

Sonnenschein beim Bielsteiner Rosenmontagszug

Viele Rosenmontagszüge wurden dieses Jahr wegen einer Sturmwarnung abgesagt. Nicht so in Bielstein, hier stellte man sich dem Sturm entgegen und pünktlich um 14:11 Uhr startete der Rosenmontagszug.


Foto: Günther Melzer

Die Wagenbauer und Fußgruppen erhielten so die Möglichkeit, ihre mit viel Arbeit, Fleiß und Fantasie gefertigten Wagen und Kostüme dem begeisterten Publikum zu präsentieren. Wegen der Sturmwarnung waren diesmal weniger Besucher als sonst in Bielstein, der guten Laune tat das aber keinen Abbruch.

Der angekündigte Sturm entpuppte sich dann auch nur als laues Lüftchen und das jecke Treiben rund um den Rosenmontagszug konnte so auch dieses Jahr wieder wie gewohnt mit Kamelle satt, guter Laune und zum Schluss sogar mit Sonnenschein stattfinden.

Eine Bilderserie finden Sie hier…

KAMPF im „Prinzenfieber“

Prinz Martin II. aus Bielstein und sein Gefolge verwandelten die Mühlener Montagehalle der Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH & Co. KG am 4. Februar in eine jubelnde Karnevalsbühne.


Von links: Dr. Stephan Witt, Prinz Martin II., Prinzessin Pia und Axel Pitsch

Mit Gesang und Ansprache begeisterte der Industriemechaniker Martin Bischof alias Prinz Martin II. seine Kollegen samt Geschäftsführung und überzeugte sie vollends von seiner Berufung als Prinz! Seit 1981 ist Martin Bischof bei KAMPF tätig. Er betreut in der Serviceabteilung Kunden rund um den Globus.

Mit Tochter Pia als Prinzessin an seiner Seite begrüßte er die Mitarbeiter mit einem dreifachen „Bielstein Kapaaf“ und erntete für seine tänzerische Darbietung tosenden Applaus. Damit Prinz Martin II. in seiner Amtszeit alle Prinzenpflichten wahrnehmen kann und nicht so viel reisen muss, wird er bei KAMPF in der Session für Projekte am Mühlener Standort eingeplant. Für diese Unterstützung bedankten sich Prinz Martin und Prinzessin Pia, indem sie die Unternehmensleitung mit ihren Karnevalsorden auszeichneten. Drei Tanzgruppen des Bielsteiner Karnevalsvereins rundeten das Programm zur Begeisterung aller Anwesenden ab.

Bunte 70er-Jahre Schlagerwelt

Schrill sahen sie aus, die sechs Musiker der „Barmherzigen Plateausohlen“. Bunte Anzüge in knallrot mit Herzchen drauf oder ganz in pink oder lila. Auch im Publikum fanden sich im Burghaus Bielstein Gäste, die sich im Stil der 70er-Jahre gekleidet hatten. Einen Tag vor Weiberfastnacht vermutete Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein, dass sie gleich durchfeiern wollten. In Stimmung kamen sie allemal bei den „Missionaren der Liebe“, wie sie sich selbst bezeichnen. Die fünf Saarländer und ein Belgier sind auf ihrer „Einmal um die ganze Welt“-Tour. Da geht es dann nach „Mendocino“ und über „Griechischen Wein“ bis zu „Jenseits von Eden“.


Foto:Vera Marzinski

In bunten Mönchskutten zogen die „Barmherzigen Plateausohlen“ ins Burghaus ein und rissen sich dann Dieselbigen vom Leib – um ihre Oldfashion-Anzüge zu präsentieren. Bei „Tiamo“ entledigte sich allerdings Sänger Mischael Plateau auch von Sakko und Hemd – was einige Damen zum Kreischen brachte. Mit ihren gecoverten Schlagern animierten sie das Publikum beständig zum Mitsingen. Da schallte dann ein „Himbeereis zum Frühstück“ oder „Mami blue“ durch den Dachstuhl des Burghauses. Bandleader Mischael Plateau infizierte sich als Neunjähriger beim Grandprix – als Nicole gewann – mit dem Schlagervirus. So kam auch ein Eurovison Song Contest-Bunte 70er-Jahre Schlagerwelt aus 1983 mit ins Programm. „Rücksicht“ sangen damals Hoffmann und Hoffmann, die den fünften Platz belegten. 1997 coverte Mary Roos diesen Bunte 70er-Jahre Schlagerwelt.

Die Schlager-Musiker nennen sich Don Schnulze, Lars Kristmas – der meist besungene Mann der Welt -, Rene Martin, Mr. Frank Fotter, Roman Ticker und Mischael Plateau und sind seit sechs Jahren gemeinsam unterwegs. „Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen“, „Tränen lügen nicht“ und Howard Carpendales „Hello again“ reihten sich durch den Abend, bei dem die Barmherzigen Plateausohlen – teilweise tatsächlich mit den hohen Schuhen, mit denen man sich selbst ein wenig größer macht – ihre Schlagertour zelebrierten.

Vera Marzinski

Eine Bilderserie finden Sie hier…