Einweihung Bielsteiner Straße: „Bielstein besitzt Charme und Potential für die Zukunft“

Zur offiziellen Einweihung der Bielsteiner Straße, deren Umgestaltung im Zuge des Integrierten Handlungskonzeptes (IHK) der Stadt Wiehl vollzogen wurde, waren zahlreiche Besucher der Einladung von Verwaltung und dem Bielsteiner Gewerbering nachgekommen und nutzten die Gelegenheit, das neue Gesicht des Ortskernes, im Rahmen des Herbstfestes am 27. September, in Augenschein zu nehmen.


Foto und Video: Christian Melzer

Erklärtes Ziel der nun abgeschlossenen, sechsmonatigen Baumaßnahme war die Steigerung der innerörtlichen Aufenthaltsqualität, durch Verschlankung und ebengleichen Ausbau der Fahrbahn, durch die Schaffung von Außengastronomie-Flächen und der Anlage von geschäftsnahen Kurzparkständen. Insgesamt investierten die Stadt, zusammen mit dem Land NRW 2,15 Millionen Euro in Busbahnhof und Bielsteiner Straße. „Wir sind noch nicht am Ende, aber einen Großteil haben wir geschafft“, freute sich Bürgermeister Werner Becker-Blonigen auch über das Interesse der vielen auswärtigen Gäste, die neben der stellvertretenden Bürgermeisterin Bianka Boedecker und den städtischen Beigeordneten Michael Schell und Maik Adomeit, der Eröffnung beiwohnten. In seinem Dank an die Planungsgruppe MWM Aachen, dem Ingenieurbüro Donner und Marenbach, sowie der ausführenden Straßen-und Tiefbau Kirchhunden, hob er das außerordentliche Engagement des Bauamtes und dessen Mitarbeiter hervor, die die Straßenumgestaltung zu einer Herzensangelegenheit gemacht hätten.

Immer wieder durch zustimmenden Beifall unterbrochen resümierte der Rathauschef , dass Bielstein einen Riesensprung nach vorn gemacht habe, Charme besitze und nun im Standortwettbewerb durchaus bestehen könne. Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die positive Stimmung fortsetzen möge, denn „Bielstein hat Zukunft“. Mit einer Flasche „Wiehlwasser“ bedankte er sich bei allen an der Umsetzung des Projektes beteiligten Personen, sowie bei Matthias Bauer, der als Dirigent der Swing Company für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte.

Für den Heimatverein Bielstein ließ Hans Georg Bauer, als dessen Vorsitzender, die nähere Geschichte des örtlichen Straßenbaus wieder aufleben. Abgesehen vom Bau der Umgehungsstraße im Jahr 1968 und dem Abriss von Haus Bubenzer und Kohlen-Klein zur Errichtung eines neuen Busbahnhofs, im Jahr 1979, habe sich im Ort bis Mitte der 1990-er Jahre städtebaulich nichts getan. Erst 1996, nach der Umwidmung von Fördermitteln die ursprünglich für den Weiherplatz bewilligt worden waren, erfolgte die Sanierung der Ortsmitte. 2010 initiierte die Stadt Wiehl, im engen Dialog mit den Bürgern das Integrierte Handlungskonzept Bielstein, in dessen Zug sich der Busbahnhof vom „Hinterhof zum Eingangstor“ wandelte. Mit der sich anschließenden Umgestaltung der Bielsteiner Straße habe sich die Mitte des Ortes zum „modernen, weltoffenen und freundlich, strahlenden Einkaufs-und Kommunikationsort“ gemausert. In seinen Dank an die Adresse aller Stadtverordneten, aller Ausschüsse, der Zuschussgeber, des Bauamtes, der Planungsbüros und des ehemaligen Wiehler Kämmerers Walter Ruland, schloss er den verstorbenen Beigeordneten Thomas Gaisbauer ein, der seinerzeit das IHK Wiehl ins Werk gesetzt habe. Wenn Land und Stadt so viel Vertrauen in Bielstein setzten, sei es Aufgabe aller Bewohner, positive Stimmung zu verbreiten um zu vermitteln, dass es sich lohne, hier sesshaft zu werden. „Mir ist um unseren Heimatort nicht bange, denn es wird weiter gehen: Freizeitpark, Freibad, Straßenbau und Verkehrsverbesserungen stehen weiter auf der IHK-Agenda Bielstein. Nehmen wir gemeinsam Fahrt auf und packen es an -dieser Ort hat Zukunft“. (so)

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Partytime im Dreierpack

Gleich drei Mal volles Haus bei „Joachim & Generations“ im Burghaus Bielstein. Das war fast ein „Hard Rock Cafe“ in diesem alten Gemäuern unterm Dach – und so hieß auch gleich das erste Lied. „Wir wollten Euch am Anfang zeigen, wie laut wir spielen können“, kommentierte Hans Joachim Klein das Stück, das mal sofort die Stimmung anheizte.

Mr. Bernd Cocker eigentlich Bernd Fuhrich, der aber „perfekt cockerisch“ kann, begeisterte mit „You can leave your hat on“. Da durfte etwas später im Programm natürlich ein „Unchain my heart“ nicht fehlen. Nach der Pause kam er als „Just a gigolo“ und wünschte „Take good care of my baby“. Juliane Klein gab jedem Abend ein „A night like this“. Hier kam auch das Bläsertrio zum Einsatz: Stephan Aschenbrenner (Saxophon), Hans-Martin Schnittker (Trompete) und Hans Vogel (Posaune) bereicherten nicht nur dieses Stück mit dem besonderen Bläser-Kick.

Grandios die Ballade „You’ve got a friend“, bei der Jarmina Frackenpohl den Hauptgesangspart übernahm, unterstützt von Julia Hornischer, mit der sie bei den anderen Stücken den Backround-Chor gab. Auch Juliane und Hans-Joachim Klein waren bei diesem Stück gesanglich mit von der Partie. Zwölf Musiker und Musikerinnen füllten teilweise gleichzeitig die Bühne. Am Schlagzeug Florian Brüning, Gitarren Michael Schell und Matthias Bielecke, der auch am Schluss eine temperamentvolle Percussioneinlage gab. Am Keyboard Michael Bielecke und der Bandleader Hans-Joachim Klein am Bass. Bereits im Frühjahr 2013 sorgten sie alle für gute Stimmung im Burghaus Bielstein. Mit „Joachim & Generations“ hatte sich Kulturkreisleiter Hans-Joachim Klein einen großen Traum verwirklicht, der bei Publikum mehr als sehr gut ankam. Deshalb geht es jetzt in die zweite Runde.

Fast alle Lieblingsgruppen von Hans-„Joachim“ Klein kamen ins Programm – da war auch ganz Neues dabei mit Brooke Frasers „Something In The Water“. Brillant vorgetragen von Juliane Klein. Nicht nur generationenübergreifende Musik – auch bei den Mitwirkenden wurde es generationenübergreifend. Da stand der Sohn neben dem Vater (Matthias und Michael Bielecke), der Vater mit den Töchtern (Hans-Joachim Klein mit Jarmina Frackenpohl und Juliane Klein), aber auch der Schwiegersohn mit dem Schwiegervater (Florian Brüning und Hans-Joachim Klein). Und noch eine Besonderheit – nicht nur Generationen sondern auch die Musiker der Driem Beus, der Band Ragpile und der Celebration Gospelband wurden hier miteinander verknüpft. Und wie schon im letzten Jahr groovte es ohne Ende mit dem musikalischen Dutzend, das wieder einen riesigen Spaß daran hatte – und das steckt das Publikum unmittelbar an. Ein Konzert, das eine große Bandbreite von guten, alten Stücken beinhaltete, präsentiert von hervorragenden Musikern.

Vera Marzinski

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Heiße Wettkämpfe bei den Bier-Wettspielen 2014

Trotz einem regnerischen Start in den Tag konnten fast 20 Teams zu den 5. Zunft Kölsch Bier-Wettspielen auf den Brauereiwiesen in Bielstein begrüßt werden. Schon kurz nach Beginn lieferten die sich dann heiße Wettkämpfe beim Meter servieren, Flaschen sortieren oder beim Bierdeckel-Pyramidenbau.

Die Vereine aus Bielstein und Umgebung sorgten für die Bewirtung und stellten die Schiedsrichter bei den Prüfungen. Am Nachmittag standen die diesjährigen Sieger fest:
Platz 1 für „Tauchclub Orca“ aus Gummersbach, sie erhielten einen Party-Gutschein im Wert von € 500, Platz 2 für das Team „Die Durchbrecher“, ebenfalls aus der Kreisstadt, sie erhielten einen Gutschein über € 300 und Platz 3 ging an das Team „Cafe 8-Eck“ aus Bergneustadt, sie gewannen eine Party im Wert von € 200.

Alle teilnehmenden Teams und die Veranstalter waren sich einig, dass der zeitweise Regen den Spielen keinen Abbruch getan hat und freuen sich auf die nächsten Bier-Wettspiele in 2015.

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Godewind – Musikgenuss op Platt

„Moin“, so begrüßte erst Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein zum Konzertabend mit „Godewind“ – und dann natürlich die Band die Gäste. Ganz „plattdütsch“. Kein Wunder bei „Godewind“ – sie sind ein Symbol für Norddeutschland.

Sie haben nachhaltig die plattdeutsche Mundart in die Konzertsäle gebracht. Volksmusik ist es nicht, was sie spielen. Ihre Lieder vermitteln gute Laune oder stimmen auch schon mal melancholisch. Manches kann ein Oberberger dann nicht verstehen, aber das macht nichts – es macht schon Spaß, die Musik zu hören und ihnen zu zusehen. Denn „Godewind“ hat sichtlich Spaß an ihrer Musik. Seit 35 Jahren gibt es die Band. Shanger Ohl (Keyboards, Gitarre & Gesang) ist von Anfang an dabei. Kaum zu glauben, aber Heiko Reese spielt seit 20 Jahren mit und ist zuständig für Schlagzeug, Percussion, Gesang und – Quatschkram. Er redete das Publikum fast schwindelig mit seinem Dialekt. Sängerin Anja Bublitz kann auch schon auf zehn Jahre „Godewind“ zurückblicken. Der gebürtige Rostocker Sven Zimmermann – an Gitarre und Bass – ist erst seit fünf Jahren dabei und erzählte in Bielstein von seiner Kindheit und seinem musikalischen Vater.

An die 900 Lieder und 40 Alben haben sie produziert, bei denen vor allem Godewind-Frontmann Larry Evers – der plötzlich Ende Mai 2014 verstarb – und Shanger Ohl Neues ins Repertoire brachten. Mit dem Titel „Regenbogenkinner“ gewann „Godewind“ 1990 den Wettbewerb „Lieder so schön wie der Norden“. Das Lied durfte in Bielstein natürlich nicht fehlen. „Godewind“ vermittelt mal gefühlvoll, mal heiter, wie sie Menschen und Landschaft empfinden. In „De Glocken vun Rungholt“ singen sie von einem versunkenen Ort. „Nähe, Vertrautheit, Geborgenheit – all das findet sich in der Musik und in den überwiegend plattdeutschen Texten“, so wurde es ihnen auch bei der Verleihung des Nordfriesischen Kulturpreises 2012 zugesprochen.

Und dann haben sie Bock auf Rock. Da geht die Post ab. Tipps, was zu tun sei, wenn der einen der „Koder“ plagt. Gemeint war der Kater nach zu viel Alkoholgenuss. Da wäre der „R-O-L-L-M-O-P-S“ angebracht oder auch Matjes. Krabben wären zu anstrengend in dem Zustand, es sei denn „Karola“ ist da. Die wurde genauso besungen, wie das Geburtstagskind „Dani“ in Bielstein. Für sie fügte „Godewind“ noch ein „Always look on the bright side of live“ ein. Schön auch das „Schipp ohne Segel“. Neben überwiegend eigenen Titeln hat die norddeutsche Band so einige Überraschungen im Programm, wie ins Plattdeutsche übersetzte Coversongs berühmter Vorbilder. Zum Schluss präsentierte „Godewind“ noch ein „ABBA-Medley op platt“ Die Musik klang noch lange nach und bleibt in Erinnerung. So wie bei Hans-Joachim Klein, der vor über 20 Jahren mit seiner Familie bei den Fahrten in den Dänemark-Urlaub immer „Godewind“ im Radio hörte und sich heute noch gerne daran erinnert.

Vera Marzinski

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„Café del Mundo“ vereint Latinjazz und Flamenco

Einen Flamencoabend mit Gitarren und Tanz erlebten die Gäste im Burghaus Bielstein bei der ersten Veranstaltung des Herbstprogrammes des Kulturkreises. Angekündigt war das Duo „Café del Mundo“, die noch zwei weitere Künstler mitbrachten und gemeinsam einen kongenialen Abend gestalteten.

Jan Pascal und Alexander Kilian sind zwei preisgekrönte Flamenco-Nuevo-Gitarristen aus dem Süden Deutschlands, wobei Jan Pascal teilweise im Odenwald und teilweise in La Nucia/Spanien lebt. Gefunden haben sich die beiden im Jahr 2007 bei einem Flamenco-Gitarren-Workshop. „Da kam ein junger Mann in roten Schuhen herein, setzte sich und spielte eins meiner Stücke mal einfach so“, erzählt Jan Pascal. Seit dem sind sie ein Duo uns spielten schon beim renommierten Jazz-Open-Festival Stuttgart 2013 und gaben ein Konzert im Vorprogramm von Lang Lang. Die Kompositionen für ihre Formation „Café del mundo“ basieren auf jahrhundertalten Flamencotänzen wie Solea, Buleria, Tientos und lateinamerikanischen Rhythmen wie Salsa, Rumba und Samba. Kaum sind die Finger zu erkennen, so schnell fliegen sie über die Gitarrensaiten. Aber Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein hatte schon vorgewarnt. So schnell könne man nicht gucken – er hatte Recht. Wahnsinn, wie die beiden ihre Instrumente bespielen und das ohne ersichtliche Anstrengung. Technisch perfekt und grandios virtuos. Begleitet wurden sie von Cesar Gamero, (aus Lima/Peru) an der Latin-Percussion. Zudem hatte sich die Flamenco-Tänzerin Azucena Rubio aus Sevilla spontan bereit erklärt, ebenfalls den besonderen Abend mit ihren Tanzkünsten zu bereichern. Gemeinsam schenkten sie dem Publikum im Burghaus ein Erlebnis für Augen und Ohren zugleich. Flamenco gespielt und getanzt. Der Flamenco ist einer der bekanntesten und faszinierendsten Tänze der Welt. Azucena Rubio zeigte dabei elegante Handbewegungen, indischen Tempeltänzerinnen nicht unähnlich. Dazu Pirouetten und Stampfschritte mit viel Taktwechsel.

Atemberaubend virtuose, hoch emotionale und reizvoll arrangierte Musik. „Café del Mundo“ verzaubert das Konzertpublikum mit dem typischen Klang der Originalinstrumente und ihrem brillanten Spiel. Mit ihrem unverkennbaren Stil gelingt es den beiden Musikern, ihre Zuhörer auf eine musikalische Reise in den warmen Süden Europas zu entführen. „La Perla“ – ihre neuste CD – entstand bei einem Aufenthalt in dem valencianischen Örtchen La Nucia. Von diesem Tonträger spielten sie so manches Stück aber auch ältere, wie „Las Ramblas“. Es stammt von Jan Pascal und beschreibt klangvoll musikalisches Porträt des pulsierenden Künstlerviertels in Barcelona. Wunderbar ebenso die melancholische Ballade „Leon dormido“ (der schlafende Löwe). Aus Cádiz in Andalusien stammt die Alegria, übersetzt „Freude“, ein Flamenco-Stil. Der Tanz besteht aus schnellen und langsamen Teilen und geht häufig am Ende in eine Bulería De Cádiz über. Und so heißt auch eins ihrer grandiosen Gitarrenstücke „Alegria“. Sie lassen sich von vielem inspirieren. Selbst von der Konzertkritik eines Journalisten, der nach einem Konzert schrieb: „Café del Mundo hob den Club am Abend aus den steinernen Grundmauern, während sie nach den Wurzeln des Hard-Rock gruben.“ Mit Hard-Rock hat ihre Musik wenig zu tun, aber diese Bemerkung gibt schon ein wenig das kraftvolle ihrer Musik wieder. In Bielstein rissen sie nicht die Grundmauern nieder, aber die Gäste zum Schluss von den Stühlen. Hauptsächlich durch ihre eigenen Kompositionen begeisterten sie, zwischendrin präsentierten sie zudem ein brillantes „La fiesta“ von Armando Anthony Corea und ganz am Schluss das „Rio Ancho“ von Paco de Lucia.

Sie sind authentisch und den Spaß, den sie an der Musik haben, merkt man ihnen sofort an. Die Begeisterung für die eigene Musik wird bei „Café del Mundo“ unmittelbar zur Begeisterung des Publikums, das am Ende eines Konzertes begeistert und fasziniert nach Hause ging. Sie überzeugen nicht durch aufwendige Technik- und Bühneneffekte, sondern durch die pure Konzentration auf ihre Musik. Ein perfekter Auftakt für die Kulturkreis-Burghaus-Saison Herbst 2014.

Vera Marzinski

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