Mit ihrem Programm „Mission Impossible“ hat das „Acoustic Fun Orchestra“ eine unerhörte Mission. Sie treiben – wie sie selber sagen – musikalischen Schabernack. Da fließt in Britney Spears „Baby One More Time“ plötzlich ein Fragment aus dem James Bond „Golden Eye“ ein. Oder „Sweet Home Alabama“ wird mal stellenweise bayerisch.
Foto: Vera Marzinski
Große Klassiker der Rock&Pop-Geschichte werden kräftig durchgeschüttelt (nicht gerührt!), so dass verwegene Medleys entstehen. Die vier Musiker widmen sich frecher, musikalischer Verballhornung von großen Klassikern – haben aber auch eigene Stücke dabei. Sie drehen Led Zeppelin mit der gleichen Spielfreude durch den Mixer wie Queen. Sie haben die Lizenz zum Mixen – und sind damit europaweit erfolgreich!
Die drei Brüder Coco, Tilo und Lorenz Buchholz – der harte Kern der Band – sind seit 35 Jahren musikalisch unterwegs. Im Burghaus Bielstein begeisterten sie gemeinsam mit Bassist Roby Scheffert, der seit 2011 dabei ist, das Publikum. Coco Buchholz an Gitarre und Akkordeon studierte in Freiburg Gitarre und singt ebenso wie alle vier Acoustic Fun Orchestra Musiker. Am Schlagzeug spielt Tilo und Lorenz – der jüngste der drei Brüder – an der Gitarre übernahm die meisten Ansagen in Bielstein. Und so mischten sie munter, was eigentlich nicht zusammengehört – oder etwa doch? Bekannte Hits in unerhörten, witzigen Versionen. Teilweise mit viel Lautstärke, aber sie konnten auch leise. Die Mischung macht es so besonders. Grandios ihre a-capella Nummern, wie ihre Variante des ACDC-Hits „Hells Bells“. Und auch die Red Hot Chily Peppers kamen mit ins Programm – gleich mehrere Stücke in einem verpackt, wie das „Under The Bridge“.
1979 gründeten die vier Hagener Brüder Andres, Tilo, Coco und Lorenz ihre erste Band. Live-Erfahrungen sammelten sie unter dem Namen „AnTiCooL“ als Begleitband eines Kinder-Circus, aber schon bald wagten sie den Sprung auf die Bühnen von Clubs und Jugendzentren, allein oder als Support für Regio-Größen. Ab 1983 machten sie Straßenmusik-Touren. Acht Jahre später setzten sie alles auf eine Karte und produzierten als „The Brothers“ ihre erste CD. Sie treten mit ihren eigenen Songs auf oder als Coverband „Acoustic Fun Orchestra“. Mit viel Präzision und Spielfreude präsentieren sie ihre Stücke. Viele Popgrößen werden gewürdigt wie die großen Klassiker der Rockmusik bis hin zu einer ins deutsche übertragenen Version von „Hotel California“. Ein Lady Gaga „Poker Face“ mischt sich mit „Ma Baker“ von Boney M – nach einer „Dancing Queen“ folgt Queens „Bohemian Rhapsody“. Das „Acoustic Fun Orchestra“ reiht grundverschiedene Musikstücke aneinander, die entweder durch den gemeinsamen Rhythmus verbunden sind oder durch ihre Verschiedenheit Überraschungseffekte produzieren. In Bielstein boten sie damit eine mitreißende Show und gute Unterhaltung.
Vera Marzinski