Die Puddingqueen aus Bonn

Die Puddingqueen des Abends wurde Margie Kinsky gleich im Doppelpack im Burghaus Bielstein. „Wir mussten Margie Kinsky an zwei Tagen einladen – so groß war die Nachfrage“, wie Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein verriet. Mit ihrem Programm „Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding“ begeisterte sie gleich zwei Tage hintereinander die Gäste.


Margie Kinsky – Foto: Vera Marzinski

Mit „Kinsky legt los!“, ihrem ersten Soloprogramm, zeigte sie schon, wie sie loslegen kann, denn wenn sie einmal redet, ist sie nicht mehr zu stoppen. Selbst der „Holzfäller“ – wie sie ihren Mann Bill Morckridge nennt – kann sie nur selten zum Schweigen bringen. Sie lebt mit sieben Männern zusammen „und davon habe ich sechs selbst gemacht“, verrät sie gleich zu Beginn. Und es sei genauso unmöglich das halbe Dutzend Söhne zu erziehen, wie Pudding an die Wand zu nageln. Geschichten aus ihrem Familienleben fließen in ihr kurzweiliges Abendprogramm ein. So die Sache mit der Raststätte, wo sie Sohn Jeremy vergessen hatten. Der machte aus der Situation gleich mal einen Auftritt, bei dem er die von der Mutter verschmähten Bifi und massenhaft Süßigkeiten einheimste und den Leuten erzählte, seine Mutter würde nachts arbeiten, die Männer würden klatschen und sie bekomme ganz viel Geld dafür.

Man müsse gut hingucken und zuhören, sagt Margie Kinsky, denn das Leben schreibe die besten Geschichten. Dabei nehme jeder Begebenheiten anders war. Wie beim Wellness-Wochenende mit zwei Freundinnen. Margie selbst fand es entspannend, Maritta regte sich über alles auf und sah selbst die grandiose Fensterfront im Hotelzimmer als störend an, wobei Maria alles sehr an- und aufregend fand. Humorvoll und locker erzählt Margie Kinsky. Dass für sie Improvisation alles ist, hat die Schauspielerin und Kabarettistin nicht nur während ihres langjährigen kreativen Schaffens im „Springmaus“-Improvisationstheaters gelernt. Die redegewandte Margie kannte schon fast jeden im Publikum bevor das Programm startete. Ganz locker setzte sie sich zu den Gästen und plauderte mit ihnen. Auch von der Bühne aus ging das so weiter. Wollte sie doch wissen, welche doofen Geschenke die Damen im Publikum bekommen hätten. Da spreche sie nämlich selbst aus Erfahrung und wollte keine Vergrößerungsspielgel, Faltencremes oder Personenwaagen mehr geschenkt bekommen. Das konnte aber aus dem Publikum noch getoppt werden mit einer Zylinderkopfdichtung, die unter dem Weihnachtsbaum gelegen hatte. Margie Kinsky hatte aber doch noch ein positives Beispiel – auch wenn ihrem Mann, dem Holzfäller, der unter anderem als Reisebüroleiter Schiller und Ehemann der Mutter Beimer in der Lindenstraße bekannt ist, meist kein vernünftiges Geschenk ein falle. Zu ihrem 50. Geburtstag entführte er sie kurzerhand nach Rom. Zur Shoppingtour – bei der ihr Kleiderschrank wieder ein neues Outfit für die Kategorie „passe ich vielleicht irgendwann mal rein“ bekam – nahm sie ihn nicht mit, aber in das Teil presste sie sich für den Abend. Da ging es in eine Pizzeria, wo alle sechs Jungs mit ihrem Vater ein „Happy Birthday“ für sie sangen. Die schönsten Geschichten schreibt das Leben. Und aus ihren 30 Jahren Improvisationstheater habe sie zwei Dinge gelernt: „Sag einfach ja“ und „Habe keine Angst Fehler zu machen“. Denn es gäbe keine Fehler – nur lustige Pannen. Mit einem „Genießt das Leben“ und dem Lied „Let the sun shine“ verabschiedete sich die Kabarettistin von einem sichtlich begeisterten Publikum.

Vera Marzinski

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Beatles-Coverband „Help“ sorgte für Stimmung

Ein Auftakt des Herbstprogrammes 2015 im Burghaus Bielstein mit viel Gekreische. So kannte man es auch von den Auftritten der legendären Beatles. Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein wies auf das fast originale Equipment der Band „Help“ hin und fand „jetzt fehlt nur noch das Kreischen der Mädels“. Und das kam dann auch, als die vier Pilzköpfe die Bühne betraten und mit „A Hard Days Night“ den Beatles-Abend eröffneten.


Foto: Vera Marzinski

Von „Ticket To Ride“ über „Mr. Postman“ und „Can’t Buy Me Love“ bis „I Wanna Hold Your Hand“ spielten „Help bis zur Pause. Und die Gäste waren sichtlich begeistert. „Die sind sehr nah am Original“ befanden sie und auch im zweiten Teil überzeugten die vier Herren im typischen Beatles-Outfit. „Help“ sangen sie nicht nur, so heißen sie auch. Die Band besteht aus dem Bassisten und Sänger Ernie Mendillo, einer der Mitbegründer der New Yorker Band „The Brandos“, dem New Yorker Robert McKenzie – Gitarrist und Sänger -, sowie dem Gitarristen und Backgroundsänger Žiga Stanonik und dem Drummer und Backgroundsänger Gasper Oblak. Beide sind reife und erfahrene Musiker mit ausgiebiger Live und Studioerfahrung in ihrer Heimat Slovenien. Die Bühnenshow der Vier besteht aus Songs aus allen Schaffensperioden der Beatles, die in Studioqualität Live auf der Bühne aufgeführt und interpretiert werden. Und das erlebten auch die Gäste im ausverkauften Burghaus.

Die Beatles gelten als erfolgreichste Musikgruppe aller Zeiten. Von ihrem ersten Auftritt 1960 bis zu ihrer Auflösung 1970 veränderten sie die Popkultur nachhaltig. George Harrison, John Lennon, ´Paul McCartney und Ringo Starr kennt jeder und ihre Songs kann auch ein nicht eingefleischter Beatles-Fan mitsingen. Die vier drehten zwei Kinofilme – „A hard day’s night“ 1964 und „Help“ 1965. Nach letzterem benannte sich die Coverband. Die lockte aus dem Bielsteiner Publikum ein lautstarkes „Yesterday“ und „Hey Jude“ hervor und bei „She Loves You“ schallte ein „Yeah, Yeah, Yeah“ durch den Saal unterm Burghausdach. Nach „Roll Over Beethoven“ heißt es für die vierköpfige Band nun „Roll over Europe“, denn sie touren weiter durch die Schweiz, Österreich, Kroatien und Spanien. Für die Burghaus-Freunde geht es am 17. September 2015 weiter mit Margie Kinski mit ihrem Programm „Ich bin so wild nach Deinem Erdbeerpudding!“. Die Veranstaltung ist jedoch ebenfalls ausverkauft. Aber am Montag – 14. September 2015 – startet der Vorverkauf des Frühjahr-2016-Programmes. Wieder ein Programm mit vielen abwechslungsreichen Highlights – da sollte man sich schnell die Karten holen.

Vera Marzinski

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Sommerliches Kultur-Highlight am Burghaus Bielstein

Zu einem „Stück Seele der Stadt“ werde das Burghaus in Bielstein immer mehr, so Bürgermeister Werner Becker-Blonigen in seiner Begrüßung zum mittlerweile traditionellen „Wein & Musik“-Fest am letzten Juni-Wochenende, das bereits in die 7. Runde ging. Das Burghaus habe historische Bedeutung und hier finden Ausbildung durch die Musikschule sowie regelmäßige kulturelle Veranstaltungen statt. Dazu zähle auch das alljährliche Fest des Heimatvereins Bielstein, der dies gemeinsam mit den Dorfgemeinschaften Helmerhausen und Kehlinghausen auf die Beine stellt, betonte der Bürgermeister.


Fotos: Vera Marzinski

Wein und Musik ist die gute Mischung beim Fest rund um das Bielsteiner Burghaus. Und diesmal stimmte wirklich alles – auch das Wetter. Neben guten Tropfen und allerlei Imbissen spielte zum Auftakt die „Swing Company“ unter der Leitung von Matthias Bauer. Die oberbergische Big Band übergab dann um 20 Uhr an die Oldierocker von den „Slyboots“ an diesem doch noch lauen Sommerabend, den man morgens so gar nicht erwartet hatte. Swing zum Auftakt mit einer brillanten Band und ihrer einfühlsamen Sängerin Karin Petersmann stimmten die ersten Gäste perfekt ein. Zum Abend hin füllte sich der Platz vorm Burghaus immer mehr zum Partyabend mit den „Slyboots“ – auch auf der Straße vorm Burghaus und oberhalb auf der Mauer verteilten sich die Besucher. Am ganzen Wochenende hatten die Macher von „Wein & Musik“ wieder Bands ausgewählt, denen man die Spielfreude anmerkte und eine Musikauswahl, die allen etwas bot. So ging es am Sonntagmittag weiter mit den Oberbergischen Oberkrainern, die „Geininger“ aus Waldbröl, bevor zum Ausklang das Jazzensemble „ProAm3 & friends“ aufspielten. Die drei Musiker von „ProAm3“ hatten diesmal Sängerin Sandra Reinbott, Posaunist Bernt Laukamp und Saxophonist Stephan Aschenbrenner als „friends“ dabei.

Sommerwetter und gute Getränke, dazu Leckereien – in Bielstein konnte man es sich gut gehen lassen. Besonders schön angerichtet und sehr schmackhaft die kleinen Salate und Käsespezialitäten des Frauenchores Oberbantenberg, die einen kulinarischen Stand hatten. Das passte ebenso zum Wein wie Lachs und gebratene Garnelen. Wie immer gab es Flammkuchen und für die, die es deftig mochten Currywurst, Spießbratenfleisch und Pommes Frites. Bei drei Winzern und dem lokalen Weinhandel „Wein und Tee“ aus Wiehl konnten Weine verköstigt werden. Und sogar für die Liebhaber von süßen Speisen rund um die Erdbeere gab es etwas im Angebot – ebenfalls vom Frauenchor.

Bielstein ist seit 1969 eingemeindet – von hier aus wurde einst das gesamte Stadtgebiet „regiert“. So setzten sich die Bielsteiner auch für Belange der Gesamtstadt ein. Im Eingangsbereich und mit Flyern wurde auf die symbolischen Bausteine für die Sanierung des Wiehler Kirchturms hingewiesen. Auch das gehört zur Kultur in Wiehl. Und so wurde das Burghaus Bielstein an diesem Sommerwochenende abermals zum Anlaufpunkt mit viel Abwechslungsreichem in Sachen „Wein & Musik“.

Radio Berg wanderte in Bielstein

Zum Sommerbeginn ließ das Wetter die rund 200 Wanderer nicht im Stich und so wurde der 9. Radio Berg Wandertag wieder ein Erfolg.

Doch alles auf Anfang. Obwohl der Start der Wanderung auf 10 Uhr angesetzt war, kamen bereits ab 9 Uhr die ersten Wanderer zum Treffpunkt am Haus Kranenberg. Die haben dann die Zeit genutzt und konnten sich noch ungestört über das reichliche Material über das Bergische Wanderland, das Corinna Kawczyk von Wiehl-Touristik ausgelegt hatte, hermachen.

Um 9.45 Uhr begrüßte die Chefredakteurin Katrin Rehse alle Teilnehmer und gab einen kurzen Überblick über den Ablauf. Dabei kündigte sie das 20 Meter lange Kuchenbuffet an, das zum 20. Jahr von Radio Berg auf der Höhe über Faulmert aufgebaut wurde. Nach der knackigen Steigung in Linden und einem Bogen Richtung Faulmert konnte man auch schon die lange Tafel von weitem erkennen. Wem jetzt aber nicht nach Hefezopf zumute war konnte sich am mobilen Stand vom Haus Kranenberg mit kalten Getränke und belegten Brötchen versorgen.

Danach ging es ohne weitere Einkehr zügig weiter über Gassenhagen, Nallingen bis Krahm. Wer wollte konnte auch hier kurz rasten. Am Ortseingang von Krahm war unter anderem der Ölberg gut zu erkennen. Bielstein war nun nicht mehr weit und es wurde wieder Gas gegeben. Der Bierweg ist 13,2 km lang und ist lt. Bergisches Wanderland mit 4 Stunden angesetzt. Die ersten waren bereits kurz nach ein Uhr zurück in Bielstein.

Für den 10. Radio Berg Wandertag in 2016 wird sich der regionale Sender etwas Besonderes ausdenken. Vielleicht eine Massage nach der Wanderung?

Wer wollte, konnte sich noch eine Wandertag-Urkunde ausstellen lassen, damit man für diesen Tag neben den schönen Landschaftsbildern im Kopf auch eine Erinnerung zum Anfassen mit nach Hause nehmen konnte.

Es gibt noch weitere 23 Streifzüge und zwei Fernwanderwege. Informationen gibt es auf www.bergisches-wanderland.de und bei Wiehl-Touristik, Frau Kawczyk, Bahnhofstr. 1, 51674 Wiehl, Tel.: 02262/99-195, E-Mail: wiehl-touristik@wiehl.de.