Am 15. Juni fand wieder ein Brauerei Open Air unter dem Motto Summer Rock Night mit Hits von Manfred Mann’s Earth Band, Police und Bruce Springsteen statt.
Fotos: Christian Melzer
Am 15. Juni fand wieder ein Brauerei Open Air unter dem Motto Summer Rock Night mit Hits von Manfred Mann’s Earth Band, Police und Bruce Springsteen statt.
Fotos: Christian Melzer
Der Abend unter dem Motto „Frau ärgere dich nicht“ am 21. Mai in der Galerie 4bis7 im Bielsteiner Haus war ein überraschender Erfolg. Frauen aus Gummersbach, aus Wiehl und natürlich aus Bielstein, die sich bisher nicht alle kannten, saßen verteilt an verschiedenen Tischen und spielten unterschiedliche Spiele, welche mitgebracht wurden.
An allen Tischen war eine erfrischende Freude zu verspüren. Wein und Wasser taten ihr Übriges. Es wurde viel gelacht und natürlich streng darauf geachtet, dass alles mit ordentlichen Dingen zuging. Zum Schluß gab es eine einstimmige Meinung: „Das müssen wir unbedingt wiederholen“.
Ihr Buch „Lavendelgarten“ ist momentan auf Platz 1 der Spiegel-Taschenbuch-Bestseller-Liste. Autorin Lucinda Riley stammt aus Irland und lebt mit ihrem Ehemann und vier Kindern in Norfolk im Osten Englands und in Frankreich. Gemeinsam mit Dennenesch Zoudé und Günter Keil kam sie am Dienstag nach Bielstein zur Literaturveranstaltung des Kulturkreises Wiehl und der Buchhandlung Hansen & Kröger.
Foto: Vera Marzinski
In Frankreich spielt die Geschichte von Emilie in „Lavendelgarten“, die 1999 den Sitz ihrer adeligen Familie in Südfrankreich erbt und langsam dem Geheimnis ihres Vaters auf die Spur kommt. Der Zufall spielt ihr eine Gedichtsammlung in die Hände, verfasst von ihrer Tante Sophia, deren Leben von einem düsteren Geheimnis umschattet war – einer tragischen Liebesgeschichte, die das Schicksal von Emilies Familie für immer bestimmen sollte.
Günter Keil – Journalist, Moderator und Literaturblogger – sprach im Burghaus Bielstein mit Lucinda Riley über „Lavendelgarten“ und Kinder, Bücher, Babys. Ihre Bücher sind ihre Babys – es dauere meist genau neun Monate, bis eins für sie perfekt ist, verrät sie. „Das Orchideenhaus“ war Lucinda Rileys erstes Buch nach einer längeren Schreibpause. Bereits mit 23 Jahren verfasste sie ihren Debütroman, damals noch unter dem Namen Lucinda Edmonds. Es folgten sieben weitere Romane, bevor sie vier Kinder bekam und ihre Arbeit als Autorin mehrere Jahre ruhen ließ. Nach Bielstein begleitete sie auch Sohn Kit, der als Vorlage für eine Figur in ihrem Roman „Das Orchideenhaus“ stand. Lucinda schreibt ihre Bücher nicht – sie hat „Dic“, ihr Diktiergerät. Das ist für ihre Familie manchmal etwas komisch, wie sie zugibt. Und da spricht ihr Sohn Kit – der jüngste der vier Kinder – sie entsprechend an mit „Hallo Mama – Komma – Hast Du Zeit für mich – Fragezeichen“.
In Bielstein las die Autorin einen Auszug aus dem ersten Kapitel des „Lavendelgarten“ in ihrer Muttersprache. Die sympathische Schauspielerin Dennenesch Zoudé brachte anschließend weiter Passagen in der deutschen Übersetzung zu Gehör. Dennenesch Zoudé, in Addis Abeba geboren, lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in Deutschland. Bekannt wurde sie als Deutschlands erste dunkelhäutige TV-Kommissarin Carol Reeding im „Polizeiruf 110“. Seitdem schlüpft die beliebte und erfolgreiche Schauspielerin immer wieder in ganz unterschiedliche Rollen.
Lucinda Riley konzentriert sich nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman „Das Orchideenhaus“ stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Ihre Romane spielen stets auf zwei Zeitebenen, dabei bringt sie die unterschiedlichen Handlungsstränge am Ende virtuos zusammen. Den Schauplatz für den „Lavendelgarten“ gibt es tatsächlich, erzählte sie in Bielstein. Sie fand ihn als sie mit ihrem Mann auf dem Rückweg von ihrem Haus in Südfrankreich nach England waren. „Sie müssen dafür sorgen, dass ich noch lange auf Platz 1 in der Bestsellerliste bleibe“, bat sie das Publikum. Dann könne sie sich das Chateau leisten, verrät sie verschmitzt.
Das Frühjahrsprogramm 2013 im Burghaus Bielstein endete mit dieser Veranstaltung. Am 12. September startet das Herbstprogramm mit den „Driem Beus“.
Vera Marzinski
Einen Einblick in Leben und Werk von Georg R.R. Martin gaben Literaturkritiker Denis Scheck, Schauspieler Tom Wlaschiha (Jaqen H’gar in der TV-Serie „Game of Thrones“) und Werner Fuchs, Freund und Vertrauter des Autors, im Burghaus Bielstein.
Foto: Vera Marzinski
Von dem ausgezeichneten Fantasy-Epos „Das Lied von Eis und Feuer“ – verfilmt als Serie „Game of Thrones“ – sei es nicht möglich eine Zusammenfassung zu geben, so Denis Scheck, aber ein kleines Psychogramm des Autors und einen kurzen Einblick in die Geschichte des Buches wollten die drei Herren ermöglichen. Das gelang ihnen auch bei der 60. Literaturveranstaltung der Buchhandlung Hansen&Kröger.
Denis Scheck zeigte sich als eloquenter Moderator mit viel Humor. Er hört sehr intensiv zu und lenkte die Ausführungen von Werner Fuchs in immer neue Bahnen. Als Moderator des TV-Büchermagazins „Druckfrisch“ ist Scheck seit 2003 monatlich im Ersten zu sehen. Seit 1997 ist er Literaturredakteur beim Deutschlandfunk, wo er regelmäßig die Sendung „Büchermarkt“ moderiert und jeweils freitags die Bestsellerliste des Spiegels kommentiert. Den Autor George Raymond Richard Martin („GRRM“) besuchte Denis Scheck 2012 in Santa Fee und musste dort feststellen, dass dieser in manchen Bereichen doch noch in der Kinderwelt lebe – Martin hat eine große Sammelleidenschaft. 12.000 Ritterfiguren umgaben Denis Scheck bei seinem Besuch und er dachte „wo ist hier der Notausgang!“. George Martins Leidenschaft ist das Mittelalter. Sein Fantasy-Epos „Das Lied von Eis und Feuer“ ist eine Mischung aus Shakespeares Königsdramen, Nibelungenlied und J. R. R. Tolkiens Mittelerde – und erzielt in den USA Millionenauflagen.
Aus den bisher erschienen fünf Bänden wurden in Deutschland zehn gemacht. Auch hier gibt es eine große Fangemeinde. So waren auch eingefleischte Fans im Burghaus Bielstein. Die jüngere Generation wie Helen Nachtigall aus Bielstein, die bisher nur die Serie aus dem TV kannte, oder der Schöneberger Sören von Delft, der alle bisher veröffentlichten Bände gelesen hat. Aber auch die mittlere Generation deckte sich mit Büchern ein, so hatte André Schug aus Much Band 10 am Büchertisch erstanden und nahm ihn signiert mit.
George R.R. Martin war schon vor dem „Lied von Eis und Feuer“ ein erfolgreicher Schriftsteller. Schon als Kind begann George Monstergeschichten zu schreiben und an die Nachbarschaftskinder zu verkaufen. Werner Fuchs ist der deutsche Agent von „GRRM“ und kennt den US-amerikanischen Science-Fiction-, Fantasy- und Horror-Schriftsteller schon seit Mitte der 1970er Jahre. Doch erst 1990 trafen sie sich zum ersten Mal – „vorher waren wir fast Brieffreunde“. Einige Marotten und viel aus Martins Werdegang als Autor konnte er erzählen. So plante Martin sieben Bände zu „Das Lied von Eis und Feuer“ – fünf sind bereits erschienen. Aber Werner Fuchs weiß, dass die Fans sich noch etwas gedulden müssen. Der Autor schreibe etwa vier Seiten am Tag, von denen er am nächsten zwei wieder überarbeite. Doch noch sind nicht alle Bände verfilmt und so können die Fans zumindest die filmische Umsetzung verfolgen.
Die TV-Serie „Game of Thrones“ basiert auf der Fantasy-Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R.R. Martin. Die zweite Staffel mit zehn Episoden hatte ein Budget von 80 Mio Dollar. Seit der Folge „Die Nachtlande“ in der zweiten Staffel spielt Thomas Wlaschiha die Figur des Jaqen H’gar. Über „ein ganz normales Casting“ sei er an die Hollywood-Rolle gekommen, verriet er im Burghaus. Er hatte den Text einer Szene erhalten und bewarb sich über „E-Casting“ – ein interaktiver Besetzungsservice, bei dem der Schauspieler sich selbst aufnimmt und den kurzen Einspieler hochlädt. So nahm sich Wlaschiha mit dem iPhone auf und nach zwei Wochen erhielt er einen Anruf vom Agenten. Erst da forschte er mal nach, was es mit der TV-Serie „Game of Thrones“ auf sich hat. Mittlerweile ist der einzige Deutsche, der eine ganze Staffel hindurch mitspielt. Und in Bielstein gab er den Fans und Literaturinteressierten einen hörbaren Einblick in den vierten Band „Die Saat des goldenen Löwen“.
Vera Marzinski
Das besondere an „Joachim & Generations“ ist nicht nur die Musik, die Generationen begeistert hat. Denn nicht nur die Musik war generationenübergreifend – da stand der Sohn neben dem Vater (Matthias und Michael Bielecke), der Vater mit den Töchtern (Hans-Joachim Klein mit Jarmina Frackenpohl und Juliane Klein), aber auch der Schwiegersohn mit dem Schwiegervater (Florian Brüning und Hans-Joachim Klein). Und was bei der Planung noch nicht absehbar war – auch die nächste Generation in spe war mit dabei, wie man an Joachims Tochter Jarmina unschwer erkennen konnte.
Foto: Christian Melzer
Das generationenübergreifende, musikalische Dutzend sorgte für gute Stimmung im Burghaus Bielstein. Und nicht nur der Donnerstagabend war ausverkauft – gleich am nächsten Abend ging die Party vor vollem Haus weiter. Die Karten musste man sich schon lange im Voraus sichern. Hans-Joachim Klein, Leiter des Kulturkreises Wiehl, hatte sich einen besonderen Traum verwirklicht mit „Joachim & Generations“. Eine große Bandbreite an Musikstücken hatte Joachim Klein für das spezielle Konzert ausgewählt. Der älteste Hit stammt aus 1928 – „Just a gigolo“ – und der neuste aus 2011 – „Somthing in the water“ von Brooke Fraser. Das musikalische Dutzend empfingen die Gäste schon zu Beginn mit tosendem Beifall, bevor sie mit „Hard rock café“ von Carol King loslegen konnten. Ein Konzert, das eine große Bandbreite von guten, alten Stücken beinhaltete, präsentiert von hervorragenden Musikern, die sichtlich Spaß dabei hatten. Und am Schluss war es so, als ob „Joachim & Generations“ in einem großen Stadion spielen würden – so laut sang das Publikum „Hey Jude“ mit. Dabei waren es nur über 150 Gäste und nicht Tausende.
Sänger Bernd Fuhrich hatte das Publikum schon früh mit in den Gesang hineingenommen. Zu „Everytime I see you“ übte er vorab mit dem Publikum „La la la, la la la – könnt ihr das?“. Und es klappte perfekt. Wenn Fuhrich nicht den Solopart übernahm – er sang im Wechsel mit Juliane Klein – stand er im Backround-Chor, gemeinsam mit Jarmina Frackenpohl und Julia Hornischer. Für den Keyboard-Klangteppich sorgte Michael Bielecke. Sein Sohn Matthias überzeugte mit genialen Gitarrensoli. Für den Rhythmus waren Hans-Joachim Klein selbst mit seinem Bass und sein Schwiegersohn Florian Brüning am Schlagzeug zuständig und fügten sich perfekt in den Gesamtklang ein. Grandios das Drummer-Solo als erste Zugabe.
Mit „Dance the night away“ kam sogar die Stilrichtung Country auf die Bühne und die „Hoppenstedt“-Horns – Stephan Aschenbrenner (Sax), Andreas Form (Trompete) und Hans Vogel (Posaune) – mischten auch hier eifrig mit. Mit Stephan Aschenbrenner hatte Klein jahrelang gemeinsam mit seiner eigenen Band „Groove Company“ aktuelle Coversong, hauptsächlich aus der Top-40, gespielt (1989 – 2003). Kaum zu glauben, aber erst mit 18 Jahren griff Joachim Klein erstmals zur Gitarre, der Wechsel zum Bass erfolgte erst zehn Jahre später. Bereits zwei Jahre später – 1974 – trat er mit dem „Nachtexpress“ auf. Es folgten die „Wolf Fuchs Combo“, eine Zeitlang Dixieland-Musik mit den „New Oreleans Juniors“, die „Rocking Souls“ die hauptsächlich Olidies spielten und die Band des Gospelchores „Celebration“. In der spielt auch Gitarrist Michael Schell, der sich ebenfalls zu „Joachim & Generations“ gesellte.
Manhattan Transfer mag Joachim Klein besonders, denn „die hatte ich sogar vor vier Jahren hier“ – bei den Internationalen Wiehler Jazztagen. Und ebenso wie „Joachim & Generation“ sangen sie das Stück „The boy from New York City“. Absoluter Höhepunkt war sicher die Hommage an die grandiose Sängerin Whitney Houston. Bei Juliane Kleins brillantem Vortrag von „I will always love you“ gab es mehr als Gänsehautfeeling. „Something stupid“ sang Frank Sinatra mit seiner Tochter Nancy – Joachim Klein mit Tochter Juliane. Es groovte ohne Ende mit dem musikalischen Dutzend und man merkte allen Beteiligten an, dass es einen riesigen Spaß macht, diese Musik- von Dick Brave bis Phil Collins, von CCR bis zu den Blues Brothers – zu spielen.
Vera Marzinski