5. Zunft Kölsch Pokalschießen

In 2013 wurde der bekannte Zunft Kölsch Pokal der Erzquell Brauerei in Bielstein unter den Mitgliedsvereinen des Oberbergischen Schützenbundes ausgeschossen.


Foto: Christian Melzer

Die oberbergische Brauerei unterstützt mit dem Zunft Kölsch-Pokal die populären heimischen Sportarten und Vereine bereits seit vielen Jahren, seit fünf Jahren bei den Schützen. Besonderes Ziel dieses Pokals ist die Jugendförderung in den Vereinen, so soll ein Großteil der im Wettkampf erzielten Preisgelder für die Jugendarbeit der Siegervereine verwendet werden.

Am 9. und 10. November 2013 wurde der für Oberbergische Schützen äußerst lukrative Zunft Kölsch Pokal der Erzquell Brauerei in Bielstein ausgeschossen. Bis zum letzten Schuss lieferten sich die Teilnehmer der 31 Mitgliedsvereine des Oberbergischen Schützenbundes auf dem Schießstand des Schützenvereins Windhagen einen spannenden Wettkampf auf sehr hohem Leistungsniveau.

Brauereichef Dr. Axel Haas und der Präsident des OSB, Klaus Büser, nahmen die Siegerehrung und Pokalübergabe gemeinsam am 4. Februar 2014 in einer kleinen Feierstunde im Braustübchen der Erzquell Brauerei in Bielstein vor. Der Pokal und damit der 1. Platz mit € 500 Preisgeld und 100 Liter Zunft Kölsch gingen dieses Mal an den St. Hubertus Schützenverein Wegeringhausen e.V. Den 2. Platz mit € 400 und 50 Litern Zunft Kölsch belegte – wie schon im Vorjahr – der Schützenverein Waldbruch e.V. aus Lindlar-Schmitzhöhe. Auf dem 3. Platz ist der Schützen- und Geselligkeitsverein Steinenbrück e.V. mit € 300 Preisgeld und 30 Litern Bier, den 4. Rang mit € 200 und 20 Litern holten sich die Grünröcke des Schützenverein Lindlar e.V. und fünfter Preisträger wurde der Schützen- und Bürgerverein „Die Schimmelhäuer“ Kaltenbach-Bellingroth e.V. mit € 100 Preisgeld sowie 10 Liter Zunft Kölsch. Auch die Sieger der Plätze 6 bis 10 und der ausrichtende Verein waren zur Feier im Braustübchen eingeladen.

Eine Bilderserie finden Sie hier…

„Castle Bielstein“ mit Dudelsack und Fiddle erobert

Mit eine „Servus“ begrüßte Seán O’Donnell die Gäste im Burghaus Bielstein. Seit sieben Jahren spielt er bei der „Battlefield Band“, die nicht einfach nur schottische Musik nachmacht.


Foto: Vera Marzinski

Denn diesen Abend mit schottischer, gälischer und irischer Musik präsentierten zwei Schotten, ein Ire und ein Amerikaner, der mit 18 nach Schottland kam und dort das Dudelsackspiel lernte. Fiddle, Dudelsäcke, Whistles, Gitarre und Gesang, dazu eine authentische Band, die sofort die Gäste mit ihrer Musik für sich gewann und so die „Castle Bielstein“ im Nu eroberte. Die Battlefield Band vereint traditionelle schottische Musik in ihren Liedern und Instrumentalstücken mit neueren Stilrichtungen. Der jüngste Neuzugang ist Ewen Henderson. Er ist in den West Highlands geboren und stammt aus einer Musikerdynastie. Zudem ist er ein „native speaker“ womit man in Schottland die Menschen bezeichnet, die Gälisch als Muttersprache haben. Henderson bringt gälische und sehr authentisch vorgetragene Lieder ins Repertoire ein, was für die Battlefield Band echtes Neuland ist. „Mo Ghleannan Taobh Loch Liobhainn“ ist der Castle Bielstein mit Dudelsack und Fiddle erobert eines gälischen Liedes, das es von einem Tal bei Loch Liobhainn erzählt. Und in dieser seltsam klingenden Sprache hat Henderson noch ein Stück parat. Dass „Duanag an t-seòladair“ kommentiert er mit „Es ist ein bisschen traurig“. Jeder von den vier Musikern versucht sich mit deutschen Sätzen und Wörtern in den Ansagen – was teilweise sogar richtig gut klappt. O’Donnell lebte zumal vor 20 Jahren eine Zeit lang in Österreich und spricht recht gut Deutsch. Und die Art und Weise, wie sie erzählen macht sie noch einen Ticken mehr sympathisch. Eine Band, die weltweit auftritt – im März sind sie in Amerika unterwegs – und doch so nah beim Publikum ist. Musiker zum Anfassen. So zeigten sie sich auch nach dem Konzert an ihrem CD Tisch und zwischen den noch verbliebenen Gästen im Burghaus.

Seit über 40 Jahren hat es die Band verstanden, sich immer wieder zu verjüngen und damit neue Impulse aufzunehmen. Die hohe Spielkultur mag sich immer wieder dem Zeitgeist angepasst haben, blieb aber stets auf dem höchsten Niveau. Man hat also immer wieder mit neuen Talenten und neuen CDs nachgeladen, um eine volle Breitseite für schottische Folkmusik abzuschießen. Oder schön kurz und knapp: „Battlefield Band Scottish tradition reloaded“. Der Name bezieht sich auf den Stadtteil Battlefield in Glasgow, aus dem die Gründungsmitglieder der Band stammten. Als letzter der Gründungsmitglieder von 1969 ist Alan Reid ist 2010 aus der Band ausgeschieden. Nach 45 Jahren im Showgeschäft und mehr als 30 CDs wurde die Band vor drei Jahren zur besten Folkband Schottlands gewählt. Im vergangenen Monat gewannen sie bei den Scots Trad Music Awards: ihr aktuelles Album „Room enough for all“ wurde als „Album of the year“ ausgezeichnet. Die Battlefields, oder von den Fans liebevoll Batties genannt, das sind: Mike Katz mit seinem markanten Bart à la ZZ-Top, der inzwischen der Senior der Band geworden ist. Er stammt aus LA und spielt Highland Bagpipes, Flute, Whistles und Gitarre. Der Fiddle, Whistle, Bouzouki und Bagpipes spielende Alasdair White kam als 18jähriger zu den Battlefields und stammt von der Isle of Lewis. Seit gut sieben Jahren ist der Gitarrist und Sänger Seán O’Donnell mit von der Partie, der auch immer wieder gerne ein Lied aus seinem Heimatland Irland ins Repertoire einschmuggelt, wie „The Lili and the rose“. Ewen Henderson ist ein Multiinstrumentalist – Fiddle, Bagpipes, Small Pipes und auch Piano spielt er. Sanfte Balladen von erfüllten oder unerfüllten Sehnsüchten oder fröhliche Trinklieder mit der „Battlefields Band“ – nicht nur ein Abend für eingeschworene Fans schottischer Musik.

vma

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Bidla Buh auf Kaktus-Mission

„Mein kleiner grüner Kaktus“ in der Version der Gipsy Kings oder wie Marius Müller-Westernhagen den alten Schlager gesungen hätte – damit begeisterten die drei Herren Hans Torge, Ole und Frederick, kurz „Bidla Buh“, das Publikum im Burghaus Bielstein. Und nicht nur damit. Eigentlich stand den Gästen die Begeisterung ab der ersten Minute ins Gesicht geschrieben. Sicher nicht nur wegen des Titels „Wochenend und Sonnenschein“. Die drei Prachtkerle auf der Bühne waren ein Ausbund an hervorragender Comedy und Gesang. Musik-Comedy der absoluten Spitzenklasse!


Foto: Vera Marzinski

Ganz nebenbei geben die drei Prachtkerle Einblick in ihre geheimsten Sehnsüchte und Leidenschaften: Ole verfasst ganz spontan einen zärtlich-musikalischen Liebesbrief für seine Angebetete Wiebke im Publikum, Eigenbrötler Frederick trifft an der Fleischtheke die Liebe seines Lebens und Hans Torge schwärmt mit einem lasziven Busen-Blues von den Reizen des schönen Geschlechtes und ist sich dann doch selbst genug, wenn er bei „Don’t worry, be happy“ einfach sämtliche Stimmen selber pfeift. Und das Publikum macht bei jeder ihm gebotener Möglichkeit gerne mit. Elsa und Wilfried aus der dritten Reihe hatte Hans Torge während des ganzen Programms im Visier und baut sie immer mal wieder ins Programm mit ein.

„Prachtkerle … wer angibt hat mehr vom Leben“ passt perfekt zu den drei Casanovas der norddeutschen Tiefebene, im Frack und mit roter Rose im Knopfloch sowie Pomade im Haar. Ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus mit Atem beraubender Performance, verblüffenden musikalischen Variationen und perfekt aufeinander abgestimmter Choreographie. Musik-Comedy im nostalgischen Gewand der 20er und 30er Jahre. Die drei Hamburger Jungs haben im Laufe ihrer nunmehr über zehnjährigen Zusammenarbeit ein ganz eigenes Genre kreiert. Es ist die Mischung aus frisch interpretierten Grammophon-Klassikern, aktuellen Hits im Stile der 20er und 30er Jahre, Musikcomedy und kurzweiliger Moderation. Kein Wunder, dass sie Gewinner des Rheingau Musikpreis 2011, der Tuttlinger Krähe 2008 oder auch des Stuttgarter Hölzerner Besen 2009 sind. Benannt ist das Trio nach dem Lied „Bidla Buh“ von Georg Kreisler, in dem 14 Damen geliebt, verwöhnt und gemordet werden.

„Fallen Sie ruhig in Ohnmacht, wir sind das so gewohnt“, hatte Hans Torge schon zu Beginn gewarnt. Und zum Schluss gab es nicht nur ein „Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen“ sondern auch „Ich warte auf dich auf einem Tigerfell“. Aber ob diese Einladung angenommen wurde? Das Schlaflied der drei über einen gefräßigen Hai hatte ebenso etwas makaberes wie das Lied über die Wasserleiche. Doch beides sorgte für viele Lacher, was sicher nicht nur am Text sondern auch an der grandiosen Mimik der drei „Bidla Buh“-Herren lag.

Vera Marzinski

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Verwaltungsvorstand vor Ort – im Gespräch in Bielstein

Nicht nur der Bevölkerungsrückgang erfordert mehr Attraktivität für die Einwohner der Stadt Wiehl. Woran etwas zu ändern sein könnte, möchte die Verwaltung der Stadt Wiehl gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erörtern und auf den Weg bringen.


Fotos: Christian Melzer

Wichtig dabei: „Wie können wir Bielstein weiterentwickeln und wo liegt die Unverwechselbarkeit?“ In die Aula der Realschule Bielstein kamen interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Gebiet Bielstein und Oberbantenberg, um sich vom Verwaltungsvorstand der Stadt Wiehl über aktuelle Themen informieren zu lassen. Es wurden laufende und geplante Projekte vorgestellt, und auch für Fragen und Anliegen der Gäste stand der Verwaltungsvorstand zur Verfügung. mehr…

Vom Fischstäbchen bis zum Baby-Blog – zwei Abende mit Barbara Ruscher

Die „Bundesgartenschau“ klang vielen Gästen des Comedy-Abends im Burghaus Bielstein sicher noch lange nach. Diesen Kult-Hit schenkte Barbara Ruscher den Besuchern als Zugabe, nach einem abwechslungsreichen, witzig-bissigen Abend mit der preisgekrönten Comedian aus Köln. Comedy, Kabarett, schräge Songs und ein witziger Babyblog gab es gleich an zwei Abenden mit ihr – beide ausverkauft.


Barbara Ruscher – Foto: Christian Melzer

Kreative Wortschöpfungen, sehr intelligent, mit einem sozialkritischen Touch, begleitet von einer großen Portion Humor und Witz – das ist Barbara Ruscher. Was passiert, wenn man in der Sushi-Bar ein Butterbrot aufs Laufband legt? Und wie viele Fischstäbchen essen die Deutschen in einem Jahr? Fragen, die Barbara Ruscher in ihrem Programm „Panierfehler! Ein Fischstäbchen packt aus“ im Burghaus Bielstein aufwarf – und teilweise sogar beantwortete. Mit satirischem Biss und überwältigendem Charme stellt sich Barbara Ruscher der Schnelllebigkeit unserer Zeit, dem Überangebot an Technik und dem Druck der Gesellschaft. Sie ist gern gesehener Gast zahlreicher Fernsehformate wie Nightwash, Otti’s Schlachthof oder Ladies Night. Die blonde Comedy-Lady aus Köln ist eine der wenigen Frauen, die sich in der Männerdomäne Kabarett/Comedy äußerst erfolgreich nach oben gespielt hat. Bei Comedy-Veranstaltungen hält man die Frauenquote gering – maximal eine Frau ist dabei, weiß Ruscher.

2002 hatte sie Premiere mit „Eiskalt erwischt“, 2005 folgte „Nackig! Der Kampf ums letzte Hemd“. In „Panierfehler! Ein Fischstäbchen packt aus“ geht es auch um Fischstäbchen, aber gerne erzählt sie auch über ihre Erfahrungen als Mutter in Köln-Sülz. Die Akademiker-Kinder hier heißen nicht einfach Jaqueline oder Kevin. Da kann Nachbarsjunge Sören-Wotan mit sechs Monaten schon „Atomkraftwerk“ sagen. Das Betreuungsgeld verdanken Eltern Christina Schröder – es war ihre Abwrackprämie zum Abschied, weiß Ruscher. Ob es irgendwann eine Abwrackprämie für die „Große Koalition“ gäbe, sei noch offen. Ein großes Trauma sei der Bofrost-Mann und dazu präsentiert sie auch gleich mal das Lied über Renate, Horst und die Eissplittertorte.

Ihr Freund wollte unbedingt einen Hund, erzählt Barbara Ruscher dem Publikum. Als Kompromiss habe sie ihm die Anschaffung eines Frosches vorgeschlagen. Der würde im Sommer die Fliegen von der Scheibe schlecken und „mit einem Tropfen Sidolin auf der Zunge sind die Fenster dann auch gleich geputzt – sozusagen als Frosch-Reiniger!“. Sie hat viele skurrile Geschichten dabei und dazu die passende Mimik. Sie beweist gerade in den musikalischen Einlagen ihr Händchen für allerlei Texterei, die noch bei allergrößter Albernheit mit gewitztem Schliff punktet. Schon sehr früh nimmt Ruscher Kontakt zum Bielsteiner Publikum auf. Ein Mann vorne rechts ist am Mittwochabend ihr Opfer. „Andreas, ich darf Dich doch duzen?“. Die uneheliche Tochter von Udo Lindenberg, wie sie sich selbst spaßeshalber bei einem Lied am Klavier bezeichnet, weiß wie sie ihrem Publikum immer wieder die Lacher entlockt. Und selbst zum Singen sinnfreier Texte animiert sie den größten Teil. Doch bei der Frage wer bei „Gesichtsbuch“ (Facebook) sei, traut sich kaum einer, dies zuzugeben. So erklärt sie dann mal kurzerhand, was „posten“ ist und erläutert die Grillmeister-App und die Liebesaktbewertungs-App, die ihr Freund neuerdings hat.

Die gelesenen Kapitel aus dem Tagebuch eines weiblichen Säuglings namens Mia, die schon im Mutterleib mit dem Bloggen beginnt und die Geburt mit den Worten beschreibt „Bin jetzt draußen. Alle weinen. Bin wohl hässlich“; sind grandios. Damit den Gästen im Burghaus die Peinlichkeit erspart bleibt, im Buchladen zu sagen, man hätte gerne „Fuck the mörchen“, hat Barbara Ruscher gleich mal einen Schwung mitgebracht. Und auch Andreas erhält ein handsigniertes Exemplar. Nach einem kurzweiligen Programm muss sie doch noch mal die beeindruckenden Toilettenräume im Burghaus – von denen schwärmt sie mehrfach an diesem Abend – inspizieren und beendet ihr Programm mit einem besonderen Schmankerl. Mit zäher Monotonie in Stimme, Mimik und im Rhythmus gleichförmig auf die Stuhllehne geschlagener Plastikröhren gibt sie ein: „Freie Liebe ungeniert. Blumen, Bienen, Sodomie, nur ich hab Pollenallergie – Bundesgartenschau, Bundesgartenschau“ von sich. Und nicht nur das bleibt noch lange in den Köpfen nach einem witzigen, kurzweiligen Abend.

Vera Marzinski

Eine Bilderserie finden Sie hier…