Vor zehn Jahren wurde der Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn gegründet. Er besteht zurzeit aus etwa 250 Mitgliedern. Aus diesem Anlass wird am Wochenende 20. und 21. November 2004 ein Pendelverkehr zwischen Oberwiehl und Gummersbach mit einem modernen Triebwagen angeboten.
Fahrplan für den 20. und 21. November 2004 >>>
Für diese Veranstaltung wurde von der Westerwaldbahn des Kreises Altenkirchen GmbH ein nagelneuer Nahverkehrstriebwagen des Typs CORADIA LINT gechartert. Die Vectus Verkehrsgesellschaft mbH, eine Tochter der Hessischen Landesbahn GmbH und der Westerwaldbahn GmbH (WEBA), betreibt ab dem 12. Dezember den SPNV auf dem Westerwald-Taunus-Netz, dazu wurden insgesamt 28 neue Triebwagen dieses Typs beim Hersteller ALSTHOM LHB, Salzgitter, angeschafft.
Ziel des Förderkreises ist die komplette Reaktivierung der Strecke Morsbach / Waldbröl – Wiehl – Dieringhausen – Bergneustadt als tragendes Element des oberbergischen Tourismus sowie als Rückgrat eines modernen Nahverkehrs aus Bus, Bahn und Anrufsammeltaxi. Das Konzept sieht vor, den öffentlichen Personenverkehr nach erfolgreichen Vorbildern zu einem zukunftsorientierten, leistungsfähigen und umweltverträglichen System auszubauen, das sich an den Bedürfnissen der Bürger ausrichtet.
Nach aufwendigen Arbeiten an den Gleisen und Bahnanlagen fuhr im Advent 1999 der erste Zug der Wiehltalbahn zum Weihnachtsmarkt nach Wiehl. Allen Unkenrufen zum Trotz unterhält der Förderkreis seitdem die Bahnstrecke mit eigenen Kräften.
Seit den ersten Fahrten hat sich viel getan. An jedem ersten Sonntag im Monat fährt der Triebwagen der Wiehltalbahn im Wechsel mit dem Dampfzug des Eisenbahnmuseums Dieringhausen auf der Strecke Dieringhausen – Oberwiehl. Ging die Initiative für Fahrten zu Stadtfesten, Automärkten und Karnevalszügen zunächst von der Wiehltalbahn aus, erwarten die Veranstalter der Feste inzwischen, dass die Wiehltalbahn auch zu ihrer Veranstaltung fährt. Der Zuspruch der Bevölkerung gibt ihnen Recht.
Die Tagesfahrten in die Region – etwa an die Ahr oder zu Weihnachtsmärkten in Aachen und Münster – waren bislang alle innerhalb weniger Tage ausverkauft.
(Gerhard Mansel, Vorsitzender Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn e.V.)