Nubbelverbrennung des KV Bielstein

„Nix es ömesöns, nix es ömesöns, kei Bier, kein Flöns, nix es ömesöns“ – getreu diesem Motto ging am 12.02.2012 die diesjährige Session des Karnevalsvereins Bielstein mit der Auskleidung der Tollitäten sowie der anschließenden Nubbelverbrennung zu Ende.


Foto: Christian Melzer

Es trafen sich an diesem Abend viele Karnevalisten und interessierte Bürger, um dem letzten formalen Akt einer Session beiwohnen zu dürfen, bei dem es einerseits darum geht, den Tollitäten „aus Ihren Ornaten zu helfen“ und letztendlich den „Nubbel“ zu verbrennen, und mit ihm alle im Laufe der Session angehäuften „Sünden“, die der „Nubbel“ freiwillig für alle Sünder trägt, ein Ende zu bereiten.

Worum geht es bei dieser Tradition überhaupt? Vorläufer des Nubbels war der „Zacheies“ (kölsche Form des hebräischen Zachäus), der zum Ausklang einer „Kirmes“ verbrannt wurde. Die Verbrennung einer Figur im Zusammenhang mit dem Karneval ist im Rheinland seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bekannt. Mit der Verbrennung des „Nubbel“ wird verdeutlicht, dass am Aschermittwoch die Fastnacht „begraben“ wird (also in Asche aufgeht). Und da dies eine liebgewordene Tradition ist, veranstaltet natürlich auch der KVB die „Nubbelverbrennung“ als letzten gemeinsamen Karnevalsakt.

Angeführt vom „Mönch“ Gurbat wurde der Nubbel – begleitet von allen anwesenden Karnevalisten und unter Absingen von lautem Wehklagen – rund um die Bantenberger Kirche getragen, bevor die letzte Ruhestätte im Hof der Hofburg erreicht war. Hier erhielt der Nubbel seine letzte „Diesel-Ölung“, bevor das Prinzenpaar die Fackeln ansetzte und den armen Kerl in Brand steckte. Schnell wurde er ein Raub der Flammen, war seine Leber doch im Laufe der Session arg geschwollen und mit hochprozentigen Alkoholen durchsetzt. „Nach dem Nubbel“ ist aber stets „vor dem Nubbel“ und so sandte er bereits erste Funken gen Himmel, die als gute Vorzeichen für die sich abzeichnende nächste Session betrachtet wurden.

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Bielsteiner Rosenmontagszug 2013: Kamelleregen bei klirrender Kälte

Was gegen Kälte am besten hilft, zeigten die Bielsteiner beim Rosenmontagszug: Feiern, Schunkeln, Tanzen und lauthals „Bielstein kapaaf“ rufen! Tausende Jecke versammelten sich wieder in Bielstein und verwandelten den Ortskern in ein buntes Meer voller gutgelaunter Menschen. 24 Gruppen sorgten für einen nicht enden wollenden Kamelleregen und tolle Stimmung.


Foto: Christian Melzer

Beim Rosenmontagszug 2013 waren diesmal mit den Yetis aus Wiehl und dem BSV Bielstein, der auf sein Kunstrasenprojekt aufmerksam machte, gleich zwei Sportvereine mit dabei. Die Hohler Bären waren dieses Mal als Frösche unterwegs und bildeten zusammen mit der KG Froschköppe eine lange grüne Schlange. Ebenfalls dabei war „Die wilde 13“, die Stadt Wiehl, die KG Denklingen, die Stallgemeinschaft Saatmann, DLRG, KG Ösinghausen, RKV, die Forster Freunde und viele andere. Erstmals dabei war auch „Tanz Art Broichhagen“, die mit vielen Tänzern die größte Gruppe bildeten.

Die Höhepunkte des Rosenmontagszuges 2013 (10:05 Minuten)

Gleich sechs Gruppen stellte allein der Karnevalsverein Bielstein. Mit dabei waren der Elferrat, die Tanzmäuse, die Crazy Girls & Boys, die Peppermints, die Bielsteiner Raketen und ganz zum Schluss dann der Prinzenwagen mit dem Bielsteiner Prinzenpaar Prinz Markus der II. und Prinzessin Jenny, die das jecke Volk mit besonders heftigen Kamelleregen erfreuten.

Der komplette Umzug (43:19 Minuten)

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Musikalisches Potpourri mit Stefan Lex

Er ist der „charming tenor“, er ist Conférencier, Entertainer, Sänger. Klassische internationale Lieder bis hin zu den weltberühmten italienischen Opernarien hat Stefan Lex im Repertoire. Mit 30 stimmgewaltigen Sängern, einer brillanten Pianistin und einer hervorragenden Sopranistin bereitete er den Gästen im Burghaus Bielstein am Samstagabend ein musikalisches Potpourri.


Foto: Vera Marzinski

Gus Antons „Spiel Zigeuner“ oder auch Franz Lehárs „Ach die Weiber“ standen auf dem Programm. Aus insgesamt 14 Städten des Ruhrgebietes, wie Witten oder Dortmund, stammen die 30 Sänger die mit Stefan Lex am Samstag als „DER CHOR“ auftraten. Stefan Lex gründete ihn 2005 und hat ausgewählte und erfahrene Männerstimmen zu einem Vokalensemble zusammengefügt, das dem Sängerkreis Dortmund angehört. Sowohl populäre Opernchöre, wie zum Beispiel der Gefangenenchor aus „Nabucco“ oder der Pilgerchor aus „Tannhäuser“, gehören zu ihrem Repertoire.

Die Sopranistin Diana Petrova wurde in Russland geboren und war von früher Kindheit an mit der Musik verbunden. Sie studierte Musiktheorie, Dirigieren und Klavier an der St. Petersburger Universität der Künste und wechselte für das Fach Gesang ans Konservatorium Rimskij-Korsakow, wo sie ihre Ausbildung im Jahr 2005 mit Auszeichnung abschloss. Seit der Spielzeit 2008 gehörte Diana Petrova als Solistin zum Ensemble des Gelsenkirchener „Musiktheater Im Revier, wo sie u.a. als Konstanze in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ zu hören war sowie als Zerbinetta in Richard Strauss „Ariadne auf Naxos“.

Nicht nur als Holzpuppe, die Stefan Lex erst einmal aufziehen musste, präsentierte Diana Petrova Koloraturen vom Feinsten. Sie singt nicht nur hervorragend sondern hat auch eine sehr charmante Ausstrahlung. Herausragend das Duett „Tonight“ aus der West-Side-Story mit Stefan Lex. Dafür bekam sie vom Chor eine Hommage an ihren zweiten Vornamen, der laut Stefan Lex: „Anouschka“ lautet. Zudem gab es speziell für sie ein russisches Lied vom Chor, das nicht, wie Stefan Lex schmunzelnd erklärte, vom Liebesleben der Bergschildkröten Alaskas sondern von getrocknetem Gras handle. Der Tenor und Entertainer hatte zu allem witzige Ansagen und lockerte die Stimmung durchweg auf.

Aufgewachsen in der Nähe von Essen entschloss sich Stefan Lex nach einer Büroausbildung 1990 den musischen Weg einzuschlagen. Gesangsstudien und Chorleiterausbildung sowie und Meisterkurse machten ihn auf musikalischem Gebiet sattelfest, um die Hindernisse und Anforderungen einer selbständigen Künstlerexistenz mit Bravour zu meistern. Auf Festivals, im Funk, im Fernsehen, solo oder mit namhaften Kollegen wie dem Kammersänger Karl Ridderbusch, Gunther Emmerlich, Hermann Prey oder Deborah Sasson ist er aufgetreten. Ganz besonders sind seine gemeinsamen Konzerte mit dem Ensemble Pomp-A-Dur – 2004 wurden sie zu den Galakünstlern des Jahres gekürt. Zu diesem Ensemble gehört auch seine Pianistin und Ehefrau Sigrid Althoff. Die gebürtige Gummersbacherin begann ihre Künstlerlaufbahn mit frühen nationalen Wettbewerbserfolgen, denen eine rege Konzerttätigkeit folgte.

Auf Vorschlag von Sigrid Althoff habe der Chor das „You raise me up“ einstudiert, verriet Lex. Das Stück trug der Chor sehr anrührend vor und bei „Schau was Liebe ändern kann“ leuchteten die Augen der Sänger. Es ist eins ihrer Lieblingsstücke. Für das Publikum gab es eine große musikalische Bandbreite – da fand sicher jeder ein Lieblingsstück für sich.

Vera Marzinski

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Kinderkarneval in Bielstein

Am Samstag, den 02.02.2013 fand im Bielsteiner Schulzentrum die offizielle Kindersitzung statt, die der Karnevalsverein Bielstein bereits seit Jahren ausrichtet.


Foto: Christian Melzer

Mit über 250 großen und kleinen Gästen war diese Veranstaltung bestens besucht und bot insbesondere den „kleinen“ Gästen viel Raum, um karnevalistisch maskiert als „Prinzessin“, „Bienchen“, „Cowboy“ oder „Spiderman“ in der Aula herumzutoben oder aber dem wirklich anspruchsvollen Programm zu folgen. Der Literat der Kindersitzung – Wolfgang Müller – hatte auch in diesem Jahr wieder viele „Künstler“ engagiert, die die dargebotene Bühne vollends nutzten.

Neben der Jugendtanzgarde der KG Närrische Oberberger e. V. aus Engelskirchen fand auch deren amtierendes Kinderprinzenpaar Prinz Philipp I. aus dem Hause Botta sowie Prinzessin Frieda Zimmermann den Weg auf die Bielsteiner Bühne. Begleitet wurden das Prinzenpaar von der Schlossgarde Pänz, die stolz den „Stiefel“ vorweg trugen. Das Engelskirchner Prinzenpaar lud das amtierende Bielsteiner Prinzenpaar Markus II. und Jenny zum gemeinsamen Abschluss auf die Bühne, um gemeinsam mit ihnen deren Sessionslied in „tänzerischer“ Form aufzuführen.

Ein Bühnenclown unterhielt anschließend die Kinderschar mit „Clownerien“ und schaffte so den Eltern die Möglichkeit, bei Kuchen, Waffeln und einer Tasse Kaffee zu entspannen.

Vor „heimischer“ Kulisse fieberten natürlich die „Crazy Girls & Boys“ dem Auftritt entgegen und sie überzeugten mit einer tollen Performance das Publikum.

Als vorletzter Programmpunkt zog die Jugendtanzgruppe des Karnevalsvereins Heiligenhaus auf die Bühne und zeigte ebenfalls perfekten Gardetanz.

Dann kam aber der Programmpunkt, auf den alle Kinder gewartet haben: Die Wahl der besten Kostüme. Es wurde zunächst eine große Polonaise gebildet, die zweifach um das Bielsteiner Prinzenpaar herumzog, damit sich die zwei Juroren von jeder Seite ein gutes Bild von jedem Kind und seiner Verkleidung verschaffen konnte. Diese Aufgaben ist wirklich schwierig, denn eigentlich hätten alle Kinder einen Preis für ihre Kostümierung verdient, am Ende traf es dann aber drei glückliche, die es wirklich verdient haben. Weitere Details dazu entnehmen Sie bitte der folgenden Bilderserie.

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Klassisch-komisches Musiktheater mit den „BlechHarmonikern“ Klassisch-komisches Musiktheater mit den „BlechHarmonikern“

Sich köstlich zu amüsieren bei einem Konzert eines klassischen Bläser-Quintett ist tatsächlich möglich. Italienische Melodien vom Feinsten mit komischen Einlagen kombiniert servierten die „BlechHarmoniker“ am Donnerstagabend im Burghaus Bielstein. Die fünf Blechbläser aus Köln verbinden auf grandiose Weise virtuose Musik und schräge Typenkomödie.


Foto: Vera Marzinski

Schon die Bühnendekoration – mit leicht mediterranem Flair – und das nicht bei allen Musikern vorhandene Klassikkonzert-Outfit ließen einiges erahnen. Trompeter Roland Kämmerling stellte sich als Ernst Schultze vor. Er wäre der Leiter des Blechbläserensembles der VHS und just dieses Ensemble würde das jährliche Jahreskonzert präsentieren. „Eine italienische Nacht“ klang sehr vielversprechend.

Posaunist Bernd Lechtenfeld als italienischer Pizzabäcker Luigi Angelotti, der immer wieder Wert darauf legte, dass er keine Pizzeria sondern ein „Ristorante“ habe. Dazu seine Frau (Ruth Funke) am Waldhorn, die mit dem eitlen italienischen Solotrompeter Rocco Bomba (Stephan Dürschmid) anbandelte und ihrem Sohn Pino (Martin Kaiser) ständig die Leviten las. Durch ihre Mimik hatte jede Szene noch den zusätzlichen komischen Kick. Der Sohn bespielte die Tuba, aber auch schon mal die Gitarre – dabei kam sogar ein Stück von den Ärzten ins Bielsteiner Konzert – bei „Junge“ röhrte Kaiser: „Und wie du wieder aussiehst!“.

Ständig ein rasantes Treiben auf der Bühne. Mit seinem Übereifer dazwischen der Volkshochschullehrer Schultze, der die anderen antrieb. Doch der Pizzabäcker konnte ihn mit Marsala ausbremsen. Grandios, wie Kämmerling den angetrunkenen Dirigenten spielt und dann mitten in ein klassisches Stück die Deutschland-Hymne schmettert.

Das Italienische ziehen die „BlechHarmoniker“ konsequent durch. Da kommt ein „Al forno“ für die Mitteilung, dass das Stück noch mal von vorne gespielt werden soll. Piotr Ilich Tchaikovskys „Capriccio Italiano“ wird zu Capricciosa oder der Komponist Puccini zu Zucchini. Sie spielen aus „Le Nozze di Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart oder auch ein flottes „Wilhelm Tell“ von Gioachino Rossini. Genial das „Nessun dorma“ aus der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini. Im Grunde alles Stücke eines gediegenen Blechbläserquintetts. Das sind sie auch, aber gleichzeitig auch eine dynamische Comedygruppe.

Die zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba fanden sich 1993 mit der Idee zusammen, verschiedenste Musikstile hemmungslos miteinander zu vermischen und im Rahmen einer Music-Comedy-Show aufzuführen. Was dabei herausgekommen ist, lässt sich heute in mehreren außergewöhnlichen Programmen bestaunen. Mit ihrer zweiten Musiktheater-Produktion „Una notte italiana“ zeigten die BlechHarmoniker aus Köln in Bielstein, wie amüsant klassische Musik im Rahmen einer Theaterkomödie präsentiert werden kann. Und ganz zum Schluss noch etwas echt Kölsches von dem Quintett aus der Domstadt als letzte Zugabe: „Drink doch ene met“.

Vera Marzinski
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