Der dicke fette Pfannkuchen rollte durchs Burghaus

Keine Kochstunde sondern ein quirliges und lustiges Theater für Kinder ab drei Jahren präsentierte die „Niekamp Theater Company“ am Mittwochnachmittag im Burghaus Bielstein. Obwohl Rafael Niekamp zunächst einmal an dem schönen weißen Herd einen Teig zusammenrührte, aus dem ein Pfannkuchen werden sollte und das fast wie ein Fernsehkoch zelebrierte. Aber: Was ist eine Prise Salz? Er vermutete mal, dass es eine ganze Packung sei. Doch der Teig schmeckte ihm dann doch nicht. Gebannt verfolgten die ganz kleinen Gäste, aber auch ihre Mütter, Tanten und Omas, wie er sich sein Rezept zusammenstellte. Nachdem es scheiterte, erinnerte er sich an seine alten Tanten und wie die Pfannkuchen gebacken hatten.


Foto: Vera Marzinski

Da gab es Tante Trude, die dicke Nudel mit dem riesengroßen Hunger und Tante Olga, die immer Polka tanzt. Walli mit dem blauen Haar zeigte nicht nur den Schwestern sondern auch den Kindern, wie so ein Pfannkuchen hergestellt wird. Hätte Tante Walli eigene Kinder, würde sie jeden Tag dieses Teiggericht zubereiten – mal mit Apfelstückchen, mal mit Marmelade, mal mit Zimt bestreut. Doch Trude wollte lieber Bratkartoffeln und Olga war der Pfannkuchen zu hart. Und weil der Pfannkuchen sich sowieso nicht von ihnen verspeisen lassen wollte, rollte er einfach mal durch die Welt. „Kanntapper, kanntapper“, rief und sang der Pfannkuchen, auf seiner Reise. Unterwegs begegnete ihm zunächst die Schnecke Erich. Die Maus Cleopatra wollte ihn als Abrubbel-Tuch nach dem Milchbad nutzen, die Kuh Amelie als Hut und das kleine Schweinchen hatte Appetit auf den leckeren, runden Pfannkuchen. Soeben konnte der dem gerissenen rosa Tierchen entwischen und schließlich fand er bei Tante Wilma in der Küche ein kleines Mädchen, die wirklich Hunger hatte. Eine turbulente, lustige Geschichte mit vielen Puppen im Figurentheater der „Niekamp Theater Company“. Und am Ende wussten alle Kinder, was eigentlich eine Prise Salz ist – nämlich so viel wie man zwischen Daumen und Zeigefinger transportieren kann.

1980 wurde das Theater von Schauspieler und Puppenspieler Thomas R. Niekamp gegründet. 2002 folgte eine Namensänderung – und die „Niekamp Theater Company“ war aus der Taufe gehoben. Mehr als 60 Inszenierungen für Kinder und Erwachsene sind in den über 30 Jahren entstanden. Heute sieht man auf der Bühne des Theatermachers alles, was es im modernen Figurentheater zu sehen gibt. Handpuppen, Stabfiguren, Schattenspiel, Marionettentheater, Schauspiel, Pantomime und Maskenspiel – nichts was es nicht gibt. Das Repertoire umfasst, neben Märchen und moderner Kinderliteratur, ein umfangreiches Programm für Erwachsene. Für die Kleinen haben sie „Pettersson & Findus“ von Sven Nordqvist oder Max Kruses „Urmel aus dem Eis“ im Programm. Und eben den „Dicken fetten Pfannekuchen“. Ursprünglich stammt der aus der 1854 veröffentlichten Sammlung mit Märchen und Sagen aus Hannover von Carl und Theodor Colshorn.

Vera Marzinski

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Letztes Burghauskonzert 2013 mit Folk-Party-Stimmung

Das Trio Tom Logan, Germar Thiele und Dennis Hornung formiert die „Acoustic Revolution“, die Ende November das Herbstprogramm 2013 im Burghaus Bielstein mit Folk-Party-Stimmung abschloss.


Foto: Vera Marzinski

Sie kamen aus Deutschlands Süden spielten im Oberbergischen und dann auch noch im Schottenkaro gekleidet. Lange Haare, und bis auf die schottischen Kilts ganz in schwarzen Klamotten – das sind „Acoustic Revolution“. Und die Musik? Es ist Bluegrass, Country, Classicrock – was auch immer, es ist Acoustic Revolution. Sie haben ihren eigenen Stil. Als Coverprojekt begannen Acoustic Revolution ihre musikalische Karriere vor über zehn Jahren. Erst für das „Ramble & Roam“-Album nahmen sie nur noch eigene Songs auf. Aber im Burghaus Bielstein gab es auch noch ganz andere Stücke.

Eigentlich hätte es Guinness, Kilkenny oder Whiskey am Ausschank geben müssen. Das hätte gut gepasst zur Musik und Stimmung. Wobei die doch erst eher verhalten war – mehr vorweihnachtlich-besinnlich, auch wenn die Gäste mitwippten. Aber die drei spannten das Publikum mit ein und ließen sie zwei Silben singen: „Ho“ und „Hey“ und Tom forderte: „das ganze bitte knackig“. Das funktionierte und ihre Stücke „Gimme more“ und auch „Haunted by numbers“ steigerten die Stimmung. Als dann auch noch „Those were the days“ – ein Hit von Mary Hopkin aus dem Jahr 1968 – ins Programm kam, war es wirklich gut. Ganz speziell: ihre Version des Metallica Stückes „Nothing else matters“. Besonders auch das Solo von Dennis Hornung, der mit seinem fünfsaitigen Bass und einer Loop-Station beeindruckte.

Mit dem Wohnwagen kamen die drei Musiker nicht nach Wiehl, erzählte Tom, „wir haben nur einen Bus“. Mit dem Touren sie quer durchs Land. Nach dem Abend in Bielstein ging es nach Leverkusen und danach in Deutschlands Süden – nach München. Der Name der Band bezieht sich auf die rein akustische Besetzung mit Kontrabass, Westerngitarre, Mandoline, Banjo und weiteren Instrumenten. Viele Folk- und Country-Elemente enthält ihre Musik. Beim Deutschen Rock- und Poppreis 2011 gingen die Kategorien „Beste Folkrockband“, „Bester Folkrocksong“ und „Beste Single“ auf das Acoustic Revolution-Erfolgskonto. Im Jahr 2000 gründete der in Hamburg geborenen Musiker und Komponist Germar Thiele zusammen mit seinen langjährigen musikalischen Wegbegleitern Tom Logan und Dennis Hornung „Acoustic Revolution“. Ursprünglich war die Band nur als Nebenprojekt angedacht, denn hauptsächlich verdienten die drei zu der Zeit ihr Geld bei der süddeutschen Coverrockband „Undercover“ – die hat sich aber mittlerweile aufgelöst. In die „Irish Folk“-Schublade passen sie nicht, eher in die des „Folkpopbluegrasscountryclassicrock“ – ganz speziell, aber mitreißend. Ein guter Abschluss für die Burghaus-Saison.

Vera Marzinski

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Schwungvolle Prinzenproklamation des Karnevalsvereins Bielstein

Am Samstag, 23. November 2013 startete auch für den KVB die Session „so richtig durch“ und als erste Großveranstaltung der neuen Session wurde das neue Prinzenpaar der Session 2013/2014 proklamiert.


Prinz Martin I und Prinzessin Astrid – Foto: Christian Melzer

Pünktlich um 18.00 Uhr wurde die diesjährige Prinzenproklamationssitzung eröffnet, denn der Literat des KVB hatte wie gewohnt für ein prall gefülltes Programm gesorgt, das bei allen Besuchern auf sehr große positive Resonanz stieß. Wie es die Tradition so will, wurde zunächst dem scheidenden Prinzenpaar samt Gefolge der vergangenen Session – ex-Prinz Markus II. und ex-Prinzessin Jenny – die Bühne bereitet. Die Sessionslieder waren alle noch präsent und das Publikum ging voll mit dem scheidenden Prinzenpaar mit. Dies steigerte sich noch, als zum Abschluss „E janz klei Stück vun Kölle“ vorgetragen wurde und wie aus dem nichts der Künstler und Schöpfer des Liedes Jürgen Wunderlich singend in den Saal einzog und sich zum scheidenden Prinzenpaar auf die Bühne gesellte. Dies war eine gelungene Überraschung für die beiden ex-Tollitäten, die nicht damit gerechnet hätten, noch einmal mit Jürgen zusammen auf der Bühne stehen zu dürfen.

Der Künstler sorgte dann auch dafür, dass die Stimmung sich noch steigerte, da er mit einem Potpourri bekannter Lieder den Spannungsbogen für die anschließende Proklamation aufrecht erhielt. Und dann waren die neuen Tollitäten an der Reihe: Untermalt von lauten Trommelschlägen und eingehüllt in Nebelschwaden zog zunächst der neue Hofstaat ein. Mit blau blinkenden kleinen Hörnern und verkleidet mit schwarzen Umhängen bahnten sich die „Bielsteiner Teufelchen“ ihren Weg durch die Zuschauer. Sie bildeten die Vorhut für das neue Prinzenpaar Martin I. und seine Astrid aus dem Hause Deckers, das fröhlich winkend und Blumensträuße ins Publikum werfend in die Bielsteiner Aula und auf die Bühne einzog. Oben auf der Bühne angekommen wurden Sie umrahmt von Abordnungen der beiden KVB-Tanzgruppen Tanzmäuse und Raketen und gaben ein wunderschönes Bild ab.

Endlich auf der Bühne angelangt war die Anspannung der vergangenen Tage bei den neuen Tollitäten noch sichtbar, doch nach der offiziellen Proklamation durch den Wiehler Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und der Übernahme des Zepters wurden beide Tollitäten sichtbar entspannter. Die ersten Worte des neuen Prinzen kamen dann auch recht flüssig und als sie dann dem Publikum ihre diesjährigen Sessionslieder vortragen durften, waren sie vollends in ihrer Rolle angekommen. Der Programmablauf ließ es diesmal zu, dass das neue Prinzenpaar alle ihre Sessionslieder vortragen konnten und man gewann direkt den Eindruck, dass sie ihrem diesjährigen Motto auch Taten folgen lassen werden, denn sie rockten gewaltig die Bielsteiner Bühne.

Das Programm ging dann dicht gedrängt weiter und es zog hernach mit den „Crazy Girls & Boys“ die jüngste der drei Bielsteiner Tanzgruppen auf die Bühne und es dauerte nicht lange und die Herzen des Publikums flogen ihnen zu. Es folgten die „2 Jeflappte“, die stark an das „Zimmermann Duo“ erinnerten und Claudia Roland, die mit Stimmungsliedern einen guten Übergang schaffte zu den Bielsteiner Raketen, die eine sehr gute tänzerische Vorstellung folgen ließen.

Es folgte dann ein Programmpunkt, der aufzeigte, dass der KVB auch mit eigenen „Künstlern“ glänzen kann: Das Knallgas Duo bot ein energiegeladenes musikalisches Programm und zog eine große Show ab. Hinter dem Knallgas Duo stecken der letztjährige Prinz Markus (Heitmann) sowie die Jungfrau der Session 2004 Marco (Schmitz), die auch Insidern aus den Sitzungen der Höhenspatzen bekannt waren.

Relativ spät am Abend zog dann der Bauchredner Peter Kerscher mit seiner Kuh „Dolly“ auf die Bielsteiner Bühne, doch es gelang ihm außerordentlich gut, auch zu diesem vorgerückten Zeitpunkt die Gäste bestens zu unterhalten. Er ist halt ein karnevalistischer Profi der Extraklasse. Als letzte der Bielsteiner Tanzgruppen zogen dann zu noch späterer Stunde die „Bielsteiner Tanzmäuse“ auf die Bühne und begeisterten mit gekonnten Schritten und gelungenen Hebefiguren und Würfen.

Zum Abschluss des Abends kamen mit der Musikformation „Die Domstädter“ der absolute musikalische Höhepunkt auf die Bühne und verzauberte das Publikum. Fast alle Gäste tummelten sich vor der Bühne und tanzten und sangen mit. Insbesondere der Dirigent der „Bloskapell“ Thomas Sieger schäumte vor Übermut und trieb seine Musiker zur Höchstleistung. Weit nach Mitternacht ging die diesjährige Proklamationsfeier zu Ende und alle Anwesenden waren sich schnell einig: „Bei solch einem Programm muss man im nächsten Jahr wiederkommen.“

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Kurzweiliger Abend mit Anka Zink

Es ginge nicht um die Künstlerin selbst, bei „Sexy ist was anderes“ klärte Anka Zink gleich zu Beginn ihres gleichnamigen Bühnenprogrammes auf.


Anka Zink – Foto: Vera Marzinski

Es sei ein Abend der ausgleichenden Gerechtigkeit und mit einer Thematik, die sie sinnlich wahrnehmbar machen wolle. „Intimität war früher – als alles noch analog war“, klagte sie. Heute wäre ihre Wohnung mit Einflugschneisen von Ladegeräten und zahllosen Standby-Lämpchen vom Fernseher, Anrufbeantworter oder der elektrischen Zahnbürste versehen. Mit einem Rundumschlag auf die „schönen neuen“ Massenmedien begeisterte sie das Publikum im Burghaus Bielstein.

Anka Zink nutzte ein historisches Kommunikationsmedium: sie sagte dem Publikum einfach direkt, was sie denkt. Heutzutage tippe jeder auf seinem Smartphone herum und selbst bei Menschen, die direkt neben einem sitzen kommuniziere man auf diesem Wege. Dabei sei es eine Frage von Respekt, nicht alles zu sagen – oder zu schreiben. Wunderten sich die Kinder früher noch, woher der Nikolaus die vielen kleinen Geheimnisse wusste, so weiß heute (fast) jeder vom anderen, was er gegessen, getrunken und sonst noch so gemacht hat. Früher habe man aus dem Fenster geguckt, heute hat man Facebook. Sagte man früher, bei Dingen, die man für überflüssig hielt: „Das interessiert mich so sehr, wie ein Sack Reis, der in China umfällt“, will man heute wissen: was war das für ein Sack, warum ist der umgefallen und war es Basmati- oder Wildreis.

Und dann diese PIN-Nummern, die niemand erfahren darf. Aber einer müsse sie doch kennen. Und was ist, wenn Gott die PIN vergisst? Dreht sich dann die Welt nicht mehr? Das Telefonverzeichnis vom alten Onkel im Altenheim sei ein guter Ort, um sie zu hinterlegen, denn wer kann sich schon die ganzen Passwörter merken. „Navis“ haben wir besonders gerne. Durch sie sind Menschen da, wo sie hin wollten, wissen aber nicht wie sie dahin gekommen sind. So ist auch auf dem Weg von A nach B oft ein Stau, von dem niemand wisse, wie er zustande kommt. Das sei die „Schwarm-Intelligenz“, verriet Anka Zink. Die komme von den Vögeln, die beim Flug in den Süden gerne einen Schwarm bilden. Einer fliegt los – die anderen hinterher. Ähnlich verhält es sich bei der Staubildung. Und um bei Vögeln zu bleiben: früher pfiffen es die Spatzen vom Dach, heute wird getwittert.

Menschen und Technik – nicht immer eine innige Beziehung. Da gebe es viele Halbfertigprodukte, bei denen man noch installieren, konfigurieren und weitere „ieren“ machen müsse. Aber dies sei so erfunden worden, damit man sich selbst loben könne. Nicht nur das kam dem Publikum sehr bekannt vor. Und damit sich keiner outen musste, dass er „Facebook“ oder „Twitter“ nutze, sollte das Publikum im Burghaus auf Fragen zu diesen Medien nur mit Summen antworten. Erstaunlich wie oft es laut summte. Die Gäste im Burghaus folgten Anka Zink nicht per „Twitter“ sondern gebannt durch ihr gesamtes Programm an diesem Abend. Am Schluss gab es noch eine Kostprobe aus dem nächsten Programm „Leben in vollen Zügen“. Den Fahrschein online buchen und ausdrucken? Nein, den holt sie lieber am Schalter und da scheitert sie fast beim Nummernbon ziehen. Auch hier bringt sie die Dinge auf den Punkt und gönnt den Lachmuskeln keine Pause. Da heißt es dann wieder „Loggen Sie sich ein!“

Vera Marzinski

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Kellerbrand in der Bechstraße

34 Feuerwehrleute der Einheiten Bielstein/Weiershagen und Bomig bekämpften am Dienstag in den späten Nachmittagsstunden einen Kellerbrand in der Bechstraße.


Foto: Christian Melzer

Zunächst wurde die Feuerwehr wegen unklarer Rauchentwicklung alarmiert. Ein in der Nachbarschaft des Brandobjektes wohnender Hauptbrandmeister der Einheit Bielstein eilte unmittelbar nach der Alarmierung zur Einsatzstelle und erkannte den Kellerbrand. Er konnte die Bewohnerin aus dem verrauchten Gebäude retten und erhöhte die Alarmstufe. Die daraufhin eintreffenden Feuerwehrkräfte löschten unter der Leitung von Andre Denni den Kellerbrand ab, räumten das Brandgut aus dem Haus und belüfteten die verrauchten Gebäudebereiche.

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