Zunft Kölsch-Pokal 2010 im Oberbergischen Schützenbund

In 2009 wurde der bereits in anderen Sportarten bekannte Zunft Kölsch Pokal der Erzquell Brauerei in Bielstein erstmalig und exklusiv auch unter den 30 Mitgliedsvereinen des Oberbergischen Schützenbundes auf dem Schießstand des Schützenvereins Bergneustadt ausgeschossen.


Der stellvertretende Präsident des Oberbergischen Schützenbundes, Will Stoffel, Brauereichef Dr. Axel Haas und Werbeleiter Oliver Pack mit den Siegern des diesjährigen Zunft Kölsch-Pokals im Oberbergischen Schützenbund. – Foto: Christian Melzer

Die oberbergische Brauerei unterstützt mit dem Zunft Kölsch-Pokal die populären heimischen Sportarten und Vereine, im Fußball und im Handball bereits seit vielen Jahren, nun erstmals auch bei den Schützen. Besonderes Ziel dieses Pokals ist die Jugendförderung in den Vereinen, so soll ein Großteil der im Wettkampf erzielten Preisgelder für die Jugendarbeit der Siegervereine verwendet werden.

In diesem Jahr folgte nun die zweite Runde dieses für die oberbergischen Schützen sehr lukrativen Pokals, an dem in 2010 18 Vereine teilnahmen. Die Siegerehrung und Pokalübergabe erfolgte durch Brauereichef Dr. Axel Haas und den stellvertretenden Präsidenten des OSB, Willi Stoffel am Dienstag im Braustübchen der Erzquell Brauerei in Bielstein. Der Schützenverein Waldbruch freute sich über den 1. Platz und ein Preisgeld von 500 €. Dahinter belegten die Schützen des Schiessverein Bernberg (400 €) und der Schützen- und Bürgerverein „Die Schimmelhäuer“ aus Kaltenbach (300 €) die Plätze zwei und drei vor dem Schützenverein Bergneustadt (200 €) und dem Ründerother Schützenverein (100 €). Jeweils ein Fass vom zünftigen Schluck aus Bielstein gab es obendrauf.

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„Quantett Johannes Kobelt“ bezauberte das Publikum

Drei Musiker, 23 Instrumente, fünf Stilrichtungen – wenn das „Quantett Johannes Kobelt“ auftritt, hinterlässt es Spuren, nachhaltige Erinnerungen. Die exzellenten Musiker begeisterten in Bielstein mit ihrem unerschöpflichen musikalischen Reichtum. Das Zusammenspiel zeigte sich harmonisch und auf höchstem Niveau und begeisterte. Beginnend mit einem schweizerischen Teil, ging es nahtlos in russische und ungarische Musik über, um danach ins Klassische zu wechseln. Den Schlusspunkt setzten fulminante Jazz-Melodien.

Sie erfinden sich selbst immer wieder neu und sind doch so unverwechselbar stets von der gleichen tiefen Musizierhaltung geprägt: Keck, mit leichtem Augenzwinkern und mit höchst geistvollem Humor. Sie nennen sich „Quantett“ wegen der Quantität der Musikinstrumente und ihrer eigenen musikalischen Fähigkeiten. In einer Zeit des ausgesprochenen Spezialistentums ist es besonders beachtenswert, dass alle drei Musiker mehrere Instrumente virtuos beherrschen. Und dies in einer brillanten Art und Weise. Besonders meisterhaft das Violinenspiel von Katharina Kobelt. Seit 1974 ist das „Quantett Johannes Kobelt“ auf Tournee mit dem klingenden Instrumenten-Museum. „Fabulös tabulos“ ist bereits das 12. Programm, das sie mit echter Freude und sehr virtuos musizieren.

Johannes Kobelt spielt Violoncello, Kontrabass, Bass-Domra, Klarinette, Sopran-Saxophon, Taschen-Cornet, Kontrabass-Concertina, Zwerg-Concertina, Schwyzerörgeli. Er kommt aus einer Musikerfamilie – der Vater Kirchenmusiker und die Mutter Violinistin. In Zürich studierte er Cello und es folgten weitere Studien auf Klarinette, Klavier, Posaune, Cymbal und Kontrabass. Vor der Gründung des „Quantett Johannes Kobelt“ war er Solocellist im Kölner Kammerorchester und Mitglied des Tonhalleorchesters Zürich. Katharina Kobelt ist nicht nur brillant auf der Violine und Tanzmeistergeige. Des Weiteren spielt sie Trichtervioline, Prim-Balalaika und Duett-Concertina. Mit der Violine begann sie bereits im Kindesalter und erhielt ihr Lehr- und Solistendiplom am Konservatorium in Winterthur bei der Violinpädagogin Aida Stucki, die auch die berühmte Geigerin Anne-Sophie Mutter ausbildete. An Gitarre, Kontrabass-Balalaika, Alt-Balalaika, Bass-Saxophon, Bass-Aeola, Banjo, Kontrabass: Adrian Bodmer. Nach der Ausbildung zum Kirchenorgelbauer wurde er Spezialist für das Stimmen dieser Instrumente. Zudem befasste sich Adrian Bodmer ausgiebig mit Jazz und spielte in zahlreichen Jazzorchestern.

Diese Drei begeisterten in Bielstein schon mit dem ersten Stück – „Der Walzer“, gespielt mit einer russischen Kontrabass-Balalaika, Violine und Cello. Bei „Rumpelstilzchen“ rumpelte es etwas, laut Johannes Kobelt, der nicht nur dieses Stück komponiert hatte. Im „Ervolksliedländler“ hatte Kobelt Zitate aus Schweitzer Volksliedern eingebaut wie „Das Burlebübele mag i net“. Das Schwyzerörgeli kam bei „Agrar Kadabrar“ zum Einsatz. Gebannt verfolgte hier das Publikum auch die schweizerische Ansprache mitten im Lied von Adrian Bodmer. Bis auf „Landwirtschaft“ und „Agrarwirtschaft“ verstand man fast nichts. Wobei der Klang dieser Sprache schon besonders ist. Nur den Schluss verstand dann wieder jeder: „Wir haben nicht nur Agrar, wir haben sogar Agrar Kadabrar“.

„S’Vreneli“ tauchte in mehreren Stücken auf. Ob in dem auf zwei Balalaikas und einer Bass-Domra in „S’Vreneli in Moskau“ oder „Auf dem Lande von Bernós“ sowie im „Simeliberg Celloquium“. Dieses „Celloquium“ sei ein zeitlich begrenztes musikalisches Gespräch mit dem Cello, erklärte Kobelt dazu. Die Familie alter Concertinas kamen beim „Babuschka Tanz“ und dem „Lied der Wolgaschlepper“ zum Einsatz. Unter anderem auch eine Zwerg-Concertina, deren Töne fast im Hochfrequenzbereich lagen. Dafür konnte Johannes Kobelt aber auch mit der aus 1887 stammenden Kontrabass-Concertina tiefere Töne erzeugen, als sie auf einem Kontrabass möglich sind. Interessante Neukreationen von Musikstilen offenbarten die drei Musiker beim Konzert. So auch die Klabra-Musik in dem Stück „Eine Waldlichtung“, die sich aus Stilelementen der Klassik und der brasilianischen Musik zusammensetzt. Johannes Kobelt erläuterte solche Sachen immer mit einem verschmitzten Lächeln.

Mit viel Stolz erzählte er vom Alter der Instrumente, die bei der „Sonate in G-Dur“ von Johann Sebastian Bach zum Einsatz kamen. Das Cello stammte aus dem Jahre 1717 – da war Bach 32 Jahre alt. Zehn Jahre älter die Geige von Katharina Kobelt. Die venezianische Gitarre, die Adrian Bodmer hier spielte, war nicht nur mit 2.500 eingelegten Teilchen aus Knochen und Perlmut bestückt, sie war bereits 105 Jahre alt als Bach geboren wurde und die schottische Königin Maria Stuart soll auf ihr gespielt haben. Auf die klassischen Stücke folgte dann der Programmteil „jazzig“. Eins der wenigen Stücke, das vollkommen aus der Feder eines anderen Komponisten stammte war der Jazz-Standard „New Orleans“ von Carmichael Hoagy. Beim „Limehouse Blues“ kam dann die Original-Django-Reinhardt-Gitarre zum Einsatz. Zum Abschluss ein „In Memoriam Hupe Gusti“ mit Hupen des Tröten Gustav, der diese gesammelt hatte. Dazu Geige, Vega-Tenor-Banjo und ein 120jähriges Sopran-Saxophon aus Chicago.

Das „Quantett Johannes Kobelt“ bescherte dem Publikum im Burghaus Bielstein einen Konzertabend mit einem Programm, das ein wenig traditionell – ein wenig frech – ein wenig besinnlich – humorvoll und mitreißend – einfach „quantettisch“ war.

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Gute Musik und Atmosphäre „Made in Netherland“

Die vier Musiker der „Flexcats“ begeisterten im Burghaus Bielstein das Publikum und wurden am Ende mit stehenden Ovationen belohnt. Eine sympathische Truppe mit einer ansteckenden Leichtigkeit. Ihre Freude an der Musik und dem Zusammenspiel ließ den Funken ganz schnell auf das Publikum überspringen. Seit 2003 spielen die Niederländer Kok de Koning (Diatonik Akkordeon /Gesang), Remco Posthumus (Akustik Gitarre /Gesang) und Jan-Paul van der Hoeven (Kontrabass /Gesang) gemeinsam mit Sascha Pöpping (Cocktail Drum /Gesang), der elf Jahre in den Niederlanden lebte und den niederländischen Akzent perfekt beherrscht, als Quartett.


Flexcats – Foto: Christian Melzer

Ihr Repertoire umfasst instrumentale und gesungene, meist englischsprachige Nummern aus verschiedenen Musikgenres: Swingjazz, Tex-Mex, Retro Pop, Rock´n Roll, Country, Soul und Bolero. Bekannte Radiohits aus dem vorigen Jahrhundert wechseln sich ab mit verloren geglaubten Erinnerungen und überraschenden Perlen aus der musikalischen Schatzkiste. Tex-Mex ist ein Mischwort aus „Texas“ und „Mexiko“ und bezeichnet einen Musikstil. Er entstand aus der traditionellen mexikanischen Volksmusik unter dem Einfluss von Blues und Rock’n’Roll. Genau diesen Musikstil haben sich die „Flexcats“ zu Eigen gemacht. Damit wird ein „Highway To Hell“ von AC/DC oder „“Fresh“ von Kool & the Gang zu einem ganz neuen, genialen Hörerlebnis.

Vor zwei Jahren waren die Musiker selber in Texas und haben sich noch ein wenig mehr von der Musik dort inspirieren lassen. So auch bei dem Stück „Hey Sarita“, das schon fast wie eine Polka klang. Kok de Koning spielt auch hier wieder hervorragend das Diatonik-Akkordeon. Besonders virtuos ist sein spiel bei „Bad Moon“. Bei einem Stück wurden die Gäste im Burghaus an den Cover-Hit „We No Speak Americano“, den „Yolanda Be Cool“ letztes Jahr in die Charts brachte, erinnert. Bei den „Flexcats“ heißt er, wie auch im Original, „Tu Vuo Fa L’Americano“. In den 1950er Jahren hatte Renato Caronsone damit einen Hit. Vor fast fünf Jahren entdeckten die „Flexcats“ dieses Stück für ihr Repertoire.

Aber auch „Pump Up The Jam“ von Technotronic zählt zum Programm – natürlich in Flexcats-Spielart. Ein entspanntes Lied in Spanisch aus Kuba ist „Como Fue“ und um etwas Sonne ins kalte Oberbergische zu bringen sangen sie „Sunny Afternoon“. Angenehme, fesselnde Musikeinlagen und dazu die netten Ansagen zwischendurch. Wie „Wir gehen jetzt swingen, so der Hinweis von Remco auf das Stück „I Can’t Give You Anything But Love“. Gesanglich sticht Bassist Jan-Paul van der Hoeven hervor, der mit Kok de Koning die meisten Soloparts übernahm. Aber auch Remco Posthumus, dessen Gitarre nicht nur beeindruckend aussah – er spielte auch brillant darauf – sowie Sascha Pöpping, dessen selbst selbstgebautes Schlagzeug mit wenigen, unentbehrlichen Instrument-Bestandteilen beeindruckte, waren gesanglich ausgezeichnet. Ein Abend, bei dem die Gäste und auch die Musiker sich wohlfühlen konnten.

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Burghausprogramm 2011 startet mit gefühlvoller Musik und hervorragenden Musikern

Volles Haus zum Jahresanfang im Burghaus Bielstein bei „An evening with ballads and stories“. Die Band des Abends hat keinen Namen – zu diesem Konzert fanden sich fünf Musiker zusammen, die alle auf hohem Niveau agieren. Ein Abend mit fast 30 „Ballads and Stories“ passte perfekt in die winterliche Kaminabende-Zeit. Zu den ruhigen Stücken prasselte dann auch auf dem Bildschirm neben der Bühne der Kamin – das untermalte den stimmungsvollen Abend noch ein wenig.


Foto: Christian Melzer

Draußen prasselte draußen der Regen und mit einem kurzen „It’s raining again“ eröffnete Michael Bielecke den Abend. Gemeinsam präsentierten die fünf Musiker den Beatles-Klassiker „Nowhere Man“ bevor es anschließend zu wechselnden Zusammensetzungen oder Soloauftritten überging. Gleich zu Beginn eine sehr anrührende Ballade von Juliane Klein gesungen – „Igrendwas bleibt“ von Silbermond erzeugte sofort Gänsehautfeeling. Besonders brillant ihr „In The Arms Of An Angel“ von Sarah McLaughlin, aber auch „Fields Of Gold“ in der Version von Eva Cassidy, bei dem Michael Bielecke sie mit dem Akkordeon unterstützte.

Auch Bielecke trug einige Gesangsstücke bei – so „Leningrad“ von Billy Joel oder Procol Harums „A Salty Dog“. Ebenso begeisterte sein Don McLeans „Vincent“ die Gäste im Burghaus Bielstein. Zudem begleitete er die meisten Stücke auf dem Flügel oder mit Gesang im Hintergrund. Nur Gitarre und Gesang gab es bei „Time in a bottle“ mit Ernie Wirth, der weitere hervorragende Gesangsstücke in das Programm fügte und auch als Gitarrist und Backroundsänger im Einsatz war. „Kiss the past goodbye“ hatte er schon mit der Ernie Wirth Band im letzten Jahr präsentiert – aber auch dieses Stück passte perfekt in den Balladen-Abend. Udo Lindenbergs „Bis ans Ende der Welt“ hatte von Wirth gesungen plötzlich einen ganz anderen Stimmklang-Effekt.

Für den richtigen Rhythmus sorgte Peter Even mit gefühlvoller Percussion – immer sehr dezent und doch Akzente setzend. Bei Bruce Springsteens „Thunder Road“ brachte er sogar ein Glockenspiel zum Einsatz. Manuel Marcos ist nicht nur im Oberbergischen als ein brillanter Gitarrist bekannt. Er gilt seit vielen Jahren als einer der herausragenden Jazz-, Blues- und Fusion-Gitarristen in NRW. Immer wieder glänzte er an diesem Abend mit Soli-Einlagen, wie beim Beatles-Medley oder bei Fleedwood Macs „Need Your Love So Bad“. Ebenfalls genial „You Can Sleep While I Drive“ von Juliane Klein gesungen und untermalt mit Gitarrensoli von Manuel Marcos. „High And Dry“ von Radiohead coverte nicht nur Jamie Cullum hervorragend. Auch die Version von Juliane Klein mit Gesang und Pianospiel beeindruckte. Zudem kam hier das Publikum mit einem dreistimmigen „Oh“-Gesang zum Einsatz.

Bei „Walkin‘ In Memphis“ holte Michael Bielecke Bernd Fuhrich auf die Bühne – am 31. März werden die Beiden auch wieder mit den „Driem Beus“ auf diesem Podium zu hören sein -, der dem Stück den besonderen Kick gab. „An evening with ballands and stories“ gestaltete sich zu einem besonderen Konzertabend. Zum Zuhören und Zurücklehnen mit den größten Balladen der Popgeschichte und einer grandiosen musikalischen Zusammensetzung – einzeln und zusammen sehr beeindruckend.

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