In dieser Nacht erreichte der erste Güterzug der Wiehltalbahn die Verladestelle in Alperbrück. Dort werden die Güterwagen heute mit Eichenholz beladen. In der kommenden Nacht wird das Stammholz nach Troisdorf gebracht, von wo aus es in einem Güterzug von Railion, dem Güterzweig der Deutschen Bahn, die Reise nach Dänemark antritt. Der nächste Zug wird bereits für die nächsten Tage erwartet.
Auf diese Weise verlassen 500 Festmeter Holz das Oberbergische, was 20 LKW-Fahrten einspart. „Für Holztransporte auf mittleren und großen Entfernungen ist die Bahn das ideale Verkehrsmittel“, erklärt Klaus Schmidt, Geschäftsführer der WB WiehltalBahn GmbH. „Die Waldbauern sind beim LKW-Transport gezwungen, auf eigene Rechnung überregionale Verladepunkte anzufahren. Den Weg können wir ihnen ersparen“, so Schmidt. Die Straßenfahrzeuge können so intensiver für den Nahtransport eingesetzt werden.
Für alle Holztransporte über mittlere und große Entfernungen – bei diesem Transport nach Dänemark ebenso wie bei anderen zum Größtsägewerk nach Stendal – ist ein Bahntransport wirtschaftlicher als ein Straßentransport, zumal Sägewerke wie das Stendaler bei einer Entfernung von über 200 Kilometern vom Werk den Bahntransport favorisieren. Das Oberbergische Land springt damit ebenso wie Regionen wie die Wetterau und der Hunsrück auf diesen Zug auf. Beim Holzverkehr kooperiert die Wiehltalbahn mit der bundesweit agierenden Rhein-Sieg-Eisenbahn aus Bonn-Beuel, die den Verkehr ins Wiehltal übernimmt. Die Wiederaufnahme des Ladungsverkehrs im Wiehltal ist nicht nur für die direkten Streckenanrainer interessant, sondern für das ganze südliche Oberberg, das auf diese Weise wieder an eine wichtige Logistikkette angebunden wird und somit um einen weiteren Standortvorteil bereichert wird.