Mit seinem Programm „Life is live!“ nahm Dave Davis das Publikum mit auf eine kurzweilige Reise in die faszinierende Welt des Projekts „Leben“ und machte daraus ein sehr witziges – aber auch tiefgründiges – Life-Coaching. Der Kulturkreis Wiehl hatte zu drei Comedy-Kabarett-Abenden ins Burghaus eingeladen – am Freitagabend vor vollbesetztem Saal im Bielsteiner Burghaus gab es Coaching von Dave Davis.
Das Universum habe ihn immer da, wo er gebraucht werde, betonte er und „Wir haben keine Zeit zu verlieren, dafür ist das Leben zu geil!“. Das Leben mache erst Sinn in der Gemeinschaft und wenn man einmal kapiert habe, dass man sich in der Restlaufzeit befinde, könne man auf viel Bullshit verzichten. Sein Opa – der schließlich der Weiseste unter der Sonne war – habe ihm einiges mitgegeben, auch was man brauche um glücklich zu sein. „Mit der Geburt bekommt man alles, was man für ein erfülltes Leben braucht. Man muss es sich nicht von außen holen. Das ist meine Grundlage“, so Dave Davis. Nicht nur im Leben, sondern auch in seinem aktuellen Programm „Life is Live“ praktiziere er das so. Trotz allem Ernst verpackte Dave Davis den Irrsinn der Welt als äußerst witziges „Life-Coaching“ auf der Bühne.
„Ich liebe es ja, wenn die Leute Fremdwörter falsch aussprechen“, sagte er zu einem Paar im Publikum, um dann die beiden zu fragen: „Wie lange seid ihr lädiert?“. Außerdem sei nie alles so, wie es auf den ersten Blick zu sein scheine. „Wenn man mich ansieht, könnte man meinen, dass ich linksgrünversifft bin“. Er wähle zum Beispiel nicht grün, fände aber viele Dinge der Grünen toll, zum Beispiel Tempo 130. Die Frage sei nur: „Was machen wir außerorts?“. Der selbsternannte „Terrorist der Lebensfreude“ versuche, alles positiv zu sehen. Auch in seiner Männergruppe, über die das Bielsteiner Publikum so einiges erfuhr. Aber auch über Dave Davis selbst. Er sei der Typ Tagesabschlussgefährte und sein Frauentyp sei seit den Heidi-Filmen Fräulein Rottenmeier.
Ernste Themen und gut nachvollziehbare Ratschläge spickte er immer wieder mit Gags. „Wenn das Leben dir Zitronen gibt, dann hol Tequila“, riet er. Und sich über Themen aufzuregen, die einen nicht wirklich betreffen würden – „nehmen wir zum Beispiel das Gendern“ – machten nicht viel Sinn, so Davis. Man solle lieber positiv denken. Wir würden aber nach dem Schwimmbad-Prinzip funktionieren. „Statistisch gesehen gibt es 70 Liter Urin in jedem deutschen Schwimmbad. Nicht wirklich viel, wenn man das den Millionen Litern Wasser im Becken gegenüberstellt. Aber man fühlt sich ein bisschen angepisst“. Und noch einen Tipp für die Gäste im Burghaus hatte er: „Wenn du morgen aufstehst, geh vor den größten Spiegel und sage Dir: Poh bin ich ‘ne geile Sau“. Das solle man durchziehen, aber „schickt mir keine Bilder“, fügte er verschmitzt hinzu.
„Live Is Live!“ ist bereits das siebte Soloprogramm des zweifachen Gewinners des Prix-Pantheon und Träger des Comedypreises. Davis ist seit mehr als 15 Jahren als Comedian aktiv. Bekanntheit erlangte er unter anderem durch seine Kunstfigur Motombo Umbokko, den Putzmann mit Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Ihn verkörpert Davis inzwischen nur noch im Karneval. Ab 2011 war der gebürtige Kölner sowohl als festes Ensemblemitglied in der ‚Wochenshow‘ als auch im Kinofilm „Resturlaub“ und im Film „Ein Mord mit Aussicht“ zu sehen. In Bielstein begeisterte der Comedian bei der ausverkauften Veranstaltung – und schnell wurde klar: er hat Haltung und ist dabei verdammt lustig.
Vera Marzinski
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Fotos: Vera Marzinski