Nach dem vorweihnachtlichem Erfolg kommt Bärbel Fabisch noch einmal in die Galerie Kunst und Buch „4bis7“. Sie überrascht diesmal mit der Herstellung von geklöppelten Kunstgegenständen, passend zur österlichen Zeit. Gleichzeitig führt sie die alte, indianischen „PeyoteTechnik“ vor, hierbei werden aus Glasperlen intessante Schmuckgegenstände hergestellt.
Parallel zur Vorführung fängt ein Klöppelkurs an.
Mittwoch, 13. März bis Freitag, 15. März 2013, 16.00 – 19.00 Uhr; Samstag, 16. März 2013, 10.00 – 14.00 Uhr (Bielsteiner Straße 88, 51674 Wiehl-Bielstein)
Das Handwerk „des Klöppeln“ ist eine Technik, bei der mit Klöppeln (dies sind spindelförmige, meist aus Holz gefertigten Spulen) und dehnen an ihnen befestigten verschiedenen Fäden durch flechten, knüpfen und drehen eine Spitze gestaltet wird. Als Material wird am häufigsten Garne aus Leinen, Baumwolle oder Seide benutzt. Aber auch Gold-, Silber- oder Kupferdraht wird verwendet.
Um das Muster zu erstellen wird eine Vorlage (der Klöppelbrief) auf einem fest gestopften Polster (Klöppelkissen) befestigt. Auf diesem werden mit Stecknadeln die Fäden befestigt. Auch wenn viele Klöppel (ca. zwölf) auf dem Kissen liegen, eigentlich arbeitet man aber immer nur mit zwei Paaren gleichzeitig und es gibt nur zwei Bewegungen mit denen man die Fäden verbindet. Durch kreuzen und drehen der Klöppel werden die Fäden miteinander verflochten.
Eine Klöpplerin / ein Klöppler benötigt Geduld, Fingerfertigkeit und gute Augen. Klöppeln ist ein zeitaufwendiges Handwerk; z.B. für einen Schal benötigt man ungefähr 60 bis 70 Stunden.
Die ersten Klöppelspitzen wurden gefertigt, um Kleidungstücken eine dekorative Kante zu geben. Durch diese Spitzen wurde aus einfacher Kleidung eine schmucke Bekleidung – zumeist – für Reiche.
Die ersten Quellen für das Klöppeln stammen aus dem 16. Jahrhundert aus Italien. Bereits um 1557 erschien in Venedig das erste reine Musterbuch für die Klöppeltechnik. Danach soll die Technik über Spanien oder den spanischen Niederlande nach Frankreich gelangt sein. Aber auch im Erzgebirge sind die ersten Unternehmen für das 16. Jahrhundert nachgewiesen. Barbara Uthmann, Witwe eines Unternehmers aus Annaberg, soll bereits 900 „Bortenwirkerinnen“ mit Aufträgen versorgt haben. Den Höhepunkt erreichte das Handwerk im 18. Jahrhundert. Mit der einführung von Maschinen im 19. Jahrhundert verlor die manuelle Fertigung von Spitzen an Bedeutung. Die Maschinen konnten viel feinere Spitzen schneller herstellen. Heute erlebt das Klöppeln, als Hobby, wieder einen Aufschwung.