Im Rahmen der Tiergestützten Intervention sind zwei Achatschnecken in ein Wohnhaus der HBW Haus für Menschen mit Behinderung Wiehl GmbH eingezogen.
Das Haus Am Konradsberg hat zwei neue Mitbewohner: Bonnie und Clyde sind Große Achatschnecken, auch Ostafrikanische Riesenschnecken genannt. Bezogen haben die beiden sanften Riesen, die allerdings noch nicht ausgewachsen sind, ein Terrarium in den Räumen der Tagbetreuung. Hier verbreiten sie nun mit ihren Bewegungen im Schneckentempo viel Ruhe und Gelassenheit. Das Haus Am Konradsberg in Wiehl-Oberbantenberg ist das HBW-Haus mit dem höchsten Altersdurchschnitt der Bewohnerschaft. Bereits verrentete Bewohner werden in der Tagbetreuung betreut.
Petra Kaufmann, Pädagogische Leitung des HBW, und Kristin Soest, Mitarbeiterin der Tagbetreuung im Haus, hatten Achatschnecken im Rahmen ihrer Fortbildung zur „Tiergestützten Intervention“ kennengelernt. „Hier haben wir erfahren, dass die Schnecken besonders gerne in Kindertagesstätten und Wohneinrichtungen eingesetzt werden.“, erklärt Kristin Soest. Denn die Kriechtiere bergen kein Verletzungsrisiko, lösen keine Allergien aus und sind aufgrund ihrer Größe und Langsamkeit auch für Menschen mit Sinneseinschränkungen gut zu beobachten.
Vor der Anschaffung der Schnecken haben sich die Mitarbeiter intensiv mit der richtigen Pflege und Haltung auseinandergesetzt. Dieses Wissen haben sie an die Bewohner weitergegeben. So können sie ebenfalls bei der Pflege mitanpacken. Ganz versessen darauf ist zum Beispiel Bewohner Joshi. Er hat sich für die Pflege der Schnecken am Wochenende bereit erklärt und es gehört zu seinen neuen Lieblingsbeschäftigungen, Bonny und Clyde mit Gurken und Salat zu verwöhnen. So erfährt er, was es bedeutet, für ein anderes Lebewesen Verantwortung zu übernehmen – und welchen positiven Einfluss dies auf den eigenen Selbstwert hat.