„The Henry Girls“ – etwas speziellerer Irish-Folk

Drei Schwestern mit dreistimmigem Gesang in einer Mischung aus irischer und amerikanischer Musik – in einem vielfältigen Konzert mit Folk-Pop-Swing. Frisch eingeflogen aus in ihrer Heimat Malin, einem malerischen Städtchen auf der Inish Eoghain Halbinsel in Nord Donegal begeisterten „The Henry Girls“ das Burghaus Publikum mit ihrem spezielleren Irish-American-Folk.

Irish-Folk gab es schon öfter im Burghaus Bielstein. Aber „The Henry Girls“ sind anders. Sie spielen zwar unter anderem auch diese typische irische Tanzmusik, doch es sind viele langsame und mal ganz anders klingende Stücke dabei. Auch mal a-capella, wie das „Far Beyond The Stars“ gleich zu Beginn. Mit wunderbar dreistimmigem Harmoniegesang. Lorna, Jolee und Karen McLaughlin beherrschen nicht nur ihre Stimmbänder, sondern auch die mitgebrachten Instrumente. Karen spielt Fiddle und Banjo. Lorna Akkordeon und Klavier, an das sich auch Joleen setzte, die zudem versunken ihre Harfe zupfte. Und sie spielen nicht nur traditionelle Klänge. Sie klingen teilweise ein wenig wie die Dixie Chicks mit ihrem folkigen American-Sound. Aber auch wie bei „Oh Why“ wie die Andrew Sisters. Herrlich das „A Friend Like You“ – und ihre Version von „We Shall Overcome“ geht besonders unter die Haut. Sie besingen das „Weather“ und schrieben ein Musikstück für einen Film, der teilweise in Irland gedreht werden sollte. Das Filmteam wollte unbedingt Regen für den Film, erzählt Lorna, und kam deshalb extra auf die grüne Insel – aber die Sonne schien sehr anhaltend.

Das Publikum in Bielstein durfte auch mitsingen und bekam außerdem ganz viel von ihrem typisch und eher un-irischem komplexen und intensiven dreistimmigen Gesang. Der hat neben gekonnt abgestimmten Vokalharmonien eine zusätzliche „Gänsehaut“-Intensität, die nur drei über ihre gemeinsamen Lebenslinien verbundene Geschwister erzeugen können. „Falling In Love Again“ oder „More Love, More Silence“ – weitere besondere Stücke, die auch auf ihrer jüngsten CD zu finden sind. Ihr bereits sechstes Album. Sie sind schon immer als „The Henry Girls“ bekannt. Keiner weiß so recht warum, aber irgendwie blieb der ungewöhnliche Name an den drei Schwestern (von insgesamt sieben!) haften. Früh schon bekamen die jungen Mädchen Unterricht und zu Hause war mehrstimmiges Singen traditionell an der Tagesordnung, heute ist es ihr Markenzeichen. Mittlerweile gelten Die Henry Girls als eine der wegweisenden neuen Folk Gruppen Irlands mit einem persönlichen Stil.

Die drei starteten in Bielstein eine Tour, die sie durch 17 weitere Stationen führt, wie Wuppertal, Kassel, Freiburg und Kaufbeuren. Die Burghaus-Gäste fragten die drei: „Wollt ihr nicht mit uns auf Tour kommen“, denn hier hatten sie, wie sie betonten, einen großen Start für ihre Konzertreihe. Bereits zum fünfte Mal sind sie durch Deutschland und der Schweiz unterwegs und nehmen mit auf eine Klangreise, von den stürmisch-rauen nördlichsten Klippen Irlands über das glitzernde nächtliche New York ins bluesgetränkte Memphis bis zu den keltischen Auswanderern und ihren sehnsüchtigen Klängen im bergigen Südosten der USA.

Vera Marzinski

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Fotos: Vera Marzinski

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