Die Gäste im Burghaus ließen sich die Bluegrass-Klänge der „Bashed Potatoes“, die natürlich unter anderem Stücke ihrer ersten CD „All you can eat“ servierten, am Donnerstagabend gut schmecken.
Die „Bashed Potatoes“ sind aus Kalifornien, Neuseeland, Engelskirchen, Köln und Dithmarschen und spielen Bluegrass, eine der wichtigsten US-amerikanischen Volksmusikrichtungen die zum breiten Genre der Country-Musik gehört. Die heutzutage typische Instrumentierung besteht hauptsächlich aus Banjo, Fiddle, Mandoline, Gitarre, Resonatorgitarre und Kontrabass.

Rund 100 Gäste kamen zur vorletzten Frühjahrsprogramm-Veranstaltung des Kulturkreises Wiehl ins Burghaus Bielstein. „Bashed Potaoes“ waren zum ersten Mal hier, aber teilweise zuvor schon in anderen Besetzungen mit Bluegrass-Musik – 2019 das Quartett „Joon Laukamp & Band“ und 2009 „Covered Grass“. Immer dabei mit Violine, Mandoline und Gesang: Joon Laukamp. Zu „Bashed Potatoes“ gehören zudem Paul Lindenauer (Violine, Gesang), Philipp Keck (Gitarre, Gesang), Steffen Thede (5-string Banjo, Gesang) und Pierce Black (Kontrabass, Gesang). Sie alle sind profilierte Virtuosen auf ihren Instrumenten und alle mit dem Bluegrass-Virus infiziert. Bluegrass hat sich in den USA, etwa seit den 1940ern aus traditionellen Wurzeln irisch-schottischer Folklore mit Einflüssen aus Blues und Jazz entwickelt. Seine akustische Ausprägung, der meist schnelle, tanzbare Upbeat und die einprägsamen, größtenteils fröhlichen Melodien, die oft auch an Country & Western erinnern, haben in Nordamerika eine lebendige Szene entstehen lassen. In Deutschland ist Bluegrass aber immer noch ein Geheimtipp. Die Bashed Potatoes wollen das ändern.

„Ihr dürft klatschen wann ihr wollt“, so Joon Laukamp und das ließen sich die Gäste im Burghaus nicht zweimal sagen. „Come on Crémant“ gehört zu den Eigenkompositionen, aber sie mögen auch die traditionellen Stück, wie „Rank Strangers“ von den Stanley Brothers. Die Krüger Brothers sind Helden der Blue Grass Szene, erklärten sie. Die aus Deutschland stammenden Brüder Jens und Uwe Krüger, emigrierten in den 1960ern in die Schweiz, wo sie sich als Straßenmusiker durchgeschlagen haben. Das US-amerikanische vermischten sie mit europäischen Klängen. Die „Bashed Potatoes“ adaptierten mit den drei Streichinstrumenten deren „Jack of the wood“. Ein relativ neues Instrumentalstück, das noch einen Namen suchte, hatten sie auch dabei. Von der schwedischen Folkmusikgruppe Väsen gab es außerdem ein Stück und Paul Lindauer erzählte, dass in ganz vielen Bluegrass-Stücken Züge vorkommen würden und die seien meist auch sehr traurig. Zusammengekommen sind „Bashed Potaoes“ über die Musikrichtung, bei der man sich gerne zum Jammen – zusammen mit anderen Musikern an den Instrumenten frei improvisieren – treffe. Das sei ein besonderes Merkmal dieser Musik und so gibt es einmal im Monat in Köln eine Bluegras-Jam-Session. So auch eine lange Zeit in „Manni’s Rästorang“ – und als dies geschlossen wurde, komponierte die Band das „Mannis Farewell“. Eins der eigenen Stücke der Bluegrass-Band, mit einem sehr melancholischen Geigenpart, der vom Kontrabass aufgenommen wurde und dann aber wieder Fahrt aufnahm.
„Wenn man Spaß hat vergeht die Zeit immer so schnell“, fand nicht nur die Band. Aber es gab einen Lichtblick – am 11. Oktober 2025 sind sie in der Halle 32 in Gummersbach zu erleben. Beim Kulturkreis gibt es noch ein ausverkauftes Konzert – mit „Café del Mundo“ -, aber am 25. September 2025 startet das Herbstprogramm mit „Into Deep“ und Live-Musik in vielen Wiehler Kneipen bietet der Kulturkreis wieder am 28. Mai (Mittwoch vor Christi Himmelfahrt) an. Fetzblech, Akustikzeit, Ni&Co, Nachtexpress, FastLane, Beat&Fun, Oldschoolrock & Philipp Godart sind beim musikalischen Kneipenbummel dabei. Karten dafür und für das Herbstprogramm gibt es bei www.kulturkreis-wiehl.de/veranstaltungen/ und Wiehl-Ticket im Rathaus.
Vera Marzinski
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Fotos: Vera Marzinski