Mit Vokalensemble „5 grad“ in die Herbstpause

Das fünfstimmige Vokalensemble „5 grad“ aus Refrath präsentierte ein facettenreiches, mitreißendes Programm im Burghaus Bielstein bevor sich das Kulturkreis-Herbstprogramm 2024 in die Herbstpause verabschiedete.

Die fünf von „5grad“ lieben a-capella Gesang – von links.: Andreas Ebert (Bass), Caro Schug-Otten (Sopran), Barbara Poppinga (Mezzosopran), Bärbel Maaßen (Alt) und Andreas Steinmeyer (Tenor). Foto: Vera Marzinski

Instrumente gab es keine auf der Bühne, denn die Fünf sangen ja a-capella. Sie singen in Kneipen, Wohnzimmern, Standesämtern, auf Marktplätzen oder im Konzertsaal. Dabei umfasst das Programm von „5grad“ Stücke aus Pop und Chansons. Wortwörtlich übersetzt bedeutet A-Cappella „nach Art der Kapelle“. Erste Ursprünge sind auf den Chorleiter der Sixtinischen Kapelle im 16. Jahrhundert zurückführen, der diese Art zu singen beliebt gemacht hat. Und die fünf von „5grad“ lieben a-capella Gesang. Caro Schug-Otten (Sopran), Barbara Poppinga (Mezzosopran), Bärbel Maaßen (Alt), Andreas Steinmeyer (Tenor) und Andreas Ebert (Bass) kamen am Donnerstag aus Refrath ins Burghaus und bedankten sich gleich zu Beginn mit dem „Thank You For The Music“ von ABBA. Das sei nicht das letzte Lied im „kleinen Gürzenich“ von Bielstein, so Andreas Steinmeyer, der so einige im Publikum aus Wiehler Grundschul- und Gymnasialzeit kannte.

Und dann wurde es nicht karnevalistisch wie im Gürzenich, sondern es ging gesanglich ins „Cabaret“. Im sehr fühlbaren Herbst – draußen war es sehr uselig – sangen „5grad“ ein „Spring time“, aber Frühling sei ja immer schön, so Barbara Poppinga. Das Programm war sehr abwechslungsreich und so erklärte Bärbel Maaßen zu „Human“, dass Fehler menschlich seien und ihre Töchter würden ihr sagen, wenn was nicht so laufe, wie es solle: „chill mal“. Rag ’n‘ Bone Man sang das Stück im Original, bei dem es übersetzt heißt „Denn ich bin auch nur ein Mensch! Also mach mich nicht für alles verantwortlich…“. Dazu folgte passenderweise „Nein sorg Dich nicht um mich“, mit dem Vicky Leandros Hit aus 1975.

Andreas Steinmeyer kannte so einige im Publikum aus Wiehler Grundschul- und Gymnasialzeiten. Foto: Vera Marzinski

„5grad“ boten tolle Arrangements, die tonlich nicht immer ganz perfekt umgesetzt wurden, dafür entschädigten die komödiantischen Einlagen – und das Bielsteiner Publikum ist zudem immer sehr wohlwollend. Zwischendurch einige teils komödiantische Ansagen und Rückblicke. So zu den Samstagabenden – da sahen sie als Kinder nach der Samstags-Badewanne die „Hitparade“. Aus der Zeit ein Lied von Jürgen Marcus: „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“. Steinmeyer brachte zudem etwas Wiehler Platt mit hinein. Viele Stücke über die Liebe – sowohl in Freud als auch in Leid hatten sie im Repertoire. Auch das „I am what I am“ von Gloria Gaynor. Bei einem Stück konnten sich die beiden Herren nicht einigen ob es Schlager oder Volkslied sei – da es auf Spanisch sei, bliebe die Diskussion offen. Tatsächlich ist „Caminito“ ein Lied von Carlos Gardel – Musik des Tangos von Juan de Dios Filiberto und Lyrics von Gabino Coria Peñaloza. Ganz anders das „Wonderwall“ von Oasis und im dem letzten Stück kamen gleich vier Lieder zum Vorschein die sie vereint hatten: „That’s All Right“ und „Blue Suede Shoes“ von Elvis Presley, „Wake Me Up Before You Go Go“ von Wham! und Rihannas „Umbrella“. Als Zugabe noch ein „Abendlied“ von Josef Gabriel Rheinberger – eigentlich eine Komposition für gemischten Chor zu sechs Stimmen – und ein „Gute Nacht Freunde“.

Nach den Herbstferien geht es im Burghaus Bielstein am 31. Oktober weiter mit dem „The intern. New Orleans Quintett“ und ab Anfang November können Karten für das Frühjahrsprogramm 2025 des Kulturkreises bestellt werden.

Vera Marzinski

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Fotos: Vera Marzinski

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