Von der Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung zur Gesellschaft für Krankenhausdienstleistungen mbH

Belinda Kocabas hat mit Unterstützung der BWO GmbH den Sprung aus der Werkstatt auf den ersten Arbeitsmarkt geschafft – Für ihren neuen Arbeitgeber, die GKD, ist die neue Mitarbeiterin ein echter Zugewinn in Zeiten der Personalknappheit.

Am Krankenhaus Gummersbach ist die junge Frau in grüner Gärtnerkleidung, die sich zusammen mit ihrem Abteilungsleiter Axel Bäumer unter anderem um die Grünanlagen kümmert, längst ein bekannter Anblick: Die Kollegen grüßen, man wechselt ein paar Worte und auch einige Patienten kennen Belinda Kocabas bereits, grüßen freundlich und halten Smalltalk. Dass diese für viele Arbeitnehmer ganz alltägliche Situation für die 37-jährige Gummersbacherin eine echte Erfolgsgeschichte ist, ahnen dabei nur wenige.

Bevor sie Mitarbeiterin der GKD (Gesellschaft für Krankenhausdienstleistungen mbH) wurde, war Belinda Kocabas Beschäftigte der BWO Bilden. Wirken. Oberberg GmbH. Gegenüber Magnus Liebetanz vom Inklusionsdienst der BWO äußerte sie den Wunsch, ein Praktikum außerhalb der BWO zu absolvieren. Und von ihm bekam sie genau die Unterstützung, die sie brauchte, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. „Entgegen der landläufigen Meinung, dass Werkstätten für Menschen mit Behinderung ein geschlossenes System ohne Ausweg für die Beschäftigten sind, gilt natürlich auch bei uns das Wunsch- und Wahlrecht. Der Inklusionsdienst der BWO ist eigens dafür da, den Beschäftigten Perspektiven in ein selbstständiges Arbeitsleben zu eröffnen“, erklärt Magnus Liebetanz. Dafür benötigt die BWO jedoch Kooperationspartner, also Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes, die Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance geben.

Ein solcher Kooperationspartner war mit der GKD schnell gefunden. Auf ein dreiwöchiges Praktikum folgte 2021 die Einrichtung eines Betriebsintegrierten Arbeitsplatzes (BiAp). Ein BiAp eröffnet Menschen mit Beeinträchtigung einen Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Formell bleiben sie Beschäftigte der BWO, arbeiten aber vor Ort in einem regulären Unternehmen, einer Verwaltung oder Organisation ihres Wunsches. Im Unternehmen ihres Wunsches, der GKD mbH, tat sich Belinda Kocabas schnell durch ihren Fleiß, ihre Gewissenhaftigkeit und ihren Spaß an der Arbeit hervor. Und auch menschlich passte es: „Wir waren von Anfang an ein gutes Team mit einem vertrauensvollen Arbeitsverhältnis“, sagt Abteilungsleiter Axel Bäumer, den mit Belinda Kocabas auch das gemeinsame Ehrenamt „Feuerwehr“ verbindet.

Von links nach rechts: Magnus Liebetanz vom Inklusionsdienst der BWO, GKD-Mitarbeiterin Belinda Kocabas, GKD-Abteilungsleiter Axel Bäumer und GKD-Betriebsleiter Peter Frömbgen. Foto: BWO/F. Jansen

Man habe also gar nicht lange überlegen müssen, erklärt GKD-Betriebsleiter Peter Frömbgen, bevor man Belinda Kocabas in diesem Jahr übernommen habe. Und das sei eine richtige Win-Win-Situation: „Leider haben wir ein echtes Nachwuchsproblem in dieser Branche. Dabei ist die Pflege unserer Außenanlagen extrem wichtig: Sie werden von den Besuchenden zuerst wahrgenommen und sind wie unsere Visitenkarte. Frau Kocabas leistet daher ganz wichtige Arbeit und schließt eine große Lücke“. Für Belinda Kocabas bedeutet der Wechsel auf den allgemeinen Arbeitsmarkt eine ganz neue finanzielle Unabhängigkeit und Selbstständigkeit – und somit ein ganz neues Selbstbewusstsein. „Für uns alle ist es eine echte Erfolgsgeschichte“, sind sich Peter Frömbgen, Axel Bäumer und Belinda Kocabas einig.

Unternehmen, die einem Menschen mit Beeinträchtigung ebenfalls ein Praktikum oder Betriebsintegrierten Arbeitsplatz bieten möchten, können sich an den Inklusionsdienst der BWO wenden: 02261 / 6069-227, inklusionsdienst@bwo-wiehl.de.

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