Der Umbau der historischen Repschenrother Mühle in Bielstein zu einer Kindertagesstätte schreitet voran: Heute ist der Grundstein für den Erweiterungsbau gelegt worden.
Bürgermeister Ulrich Stücker sprach von einem besonderen Tag: „Wir feiern die Grundsteinlegung eines Bauprojekts, das für die Stadt Wiehl eine Herzensangelegenheit ist.“ Nicht nur, weil es um eine neue Kita gehe, sondern vor allem mit Blick auf den Standort. Nachdem mehrere Möglichkeiten für eine zusätzliche Kita im Raum Bielstein verworfen worden waren, kam schließlich das Gebäude der alten Mühle als Standort ins Spiel. „Mit dem Anliegen haben wir bei der Eigentümerin offene Türen eingerannt“, blickte der Bürgermeister zurück.
Dorothee Faulenbach ergriff die Initiative und realisiert das Projekt nun als private Investorin – die Stadt hilft mit einem Baukostenzuschuss von 500.000 Euro. „Dieses private Engagement ist keineswegs selbstverständlich“, betonte Ulrich Stücker, der sich herzlich bei der Unternehmerin bedankte: „Gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann haben Sie immer überlegt, was der Allgemeinheit hilft und auch viele Ideen zur Nutzung der Repschenrother Mühle entwickelt. Das ist jetzt eine Investition in die Jugend, aber auch in den Ort Bielstein“, so der Bürgermeister.
Applaus für das Engagement gab es bei der Grundsteinlegung nicht nur seitens der Stadtspitze und der anwesenden Ratsmitglieder. Auch Steffen Lengsfeld, Regionalvorstand der Johanniter, spendete Beifall. Die Johanniter sind Träger der Kita Bechtal. Der Leiter der Einrichtung, Benedikt Krams, war mit vielen Kindern und den Kolleginnen zum Festakt gekommen. Im Vorfeld hatten die Kinder Bilder gemalt, auf denen ihre Wünsche an eine tolle Kita zu sehen waren – inklusive Trampolin und Swimming Pool. Die Bilder kamen genauso in die Zeitkapsel wie eine Zeitung vom Tage. Ein ungewöhnliches Objekt steuerte Dorothee Faulenbach bei: eine alte Brötchentüte der Bäckerei Herhaus, die zuletzt in der Mühle ihre Backstube hatte. „Die Tüte hat mein Enkel beim Aufräumen des Hauses gefunden“, berichtete sie. Alles zusammen wurde dann mit der Zeitkapsel im Baugrund versenkt.
Christoph Garten, Geschäftsführer der Faulenbach Schmiedetechnik, dankte allen am Bau beteiligten Firmen und dem Architekturbüro Hillnhütter. „Wir versuchen hier für die Kinder und das Team der Johanniter ein bestmögliches Umfeld zu schaffen“, betonte er. Dank sagte Christoph Garten auch der Stadt Wiehl, die bei Problemen immer sehr gute und schnelle Unterstützung gegeben habe.
Der Erweiterungsbau bietet Platz für die vier Gruppenräume, in denen ab Sommer 2024 rund 80 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut werden. Daran schließt sich das frühere Mühlengebäude als Übergang zwischen Alt und Neu an. Im ehemaligen Wohnhaus sind die Funktionsräume vorgesehen sowie weiterer Platz für die Kinder. „Wir möchten den Bau für die Kinder erlebbar machen“, erläutert Architekt Philipp Hillnhütter. Da werden dann nicht alle Gefache wieder gefüllt, sondern viele Balken bleiben zum Spielen frei.
Immer die Vorschriften des Denkmalschutzes im Blick, werden Dachstuhl und Dach des alten Mühlengebäudes erneuert, auch der Giebel wird neu aufgebaut. Dessen Form findet sich wieder am Haupteingang des Neubaus, der in Holzständerbauweise errichtet wird und der Anmutung einer Scheune entspricht. An den Fassaden kommt als Verkleidung in Teilbereichen Bruchstein zur Anwendung. Insgesamt wird der Komplex eine Nutzfläche von fast 1200 Quadratmetern umfassen. Hinzu kommt das über 800 qm große Außengelände. Weitere Pluspunkte des Standorts sind die Nähe zum Bielsteiner Ortskern sowie das Freizeitgelände Jahnstraße in unmittelbarer Nähe. Ideale Bedingungen also für die 16. Kita auf Wiehler Stadtgebiet.
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Fotos: Christian Melzer