Vier Violoncelli und vier brillante junge Künstler boten am Donnerstag ein besonderes klassisches Konzert im Burghaus Bielstein. Bei Ihnen hieß es „Schumann meets Tango“ – ein sehnsuchtsvolles Schumann-Konzert und weitere Klassik-Stücke, gefolgt von einer exquisiten Auswahl südamerikanischer Tangos.
Der Ensemble-Name „The Wolf Gang Cellists“ lässt vermuten, dass mindestens einer der Musiker Wolfgang heißen würde oder sie alle am liebsten die Musik von Mozart spielen. „The Wolf Gang Cellists“ sind: Joel Blido, Konstantin Bruns, Ivan Skanavi und Friedrich Thiele. Und tatsächlich eröffneten sie ihr Konzert in Bielstein mit der Ouvertüre zur Oper „Le nozze di Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Die jungen Musiker von „The Wolf Gang Cellists“ studieren alle seit mehreren Jahren bei Wolfgang Emanuel Schmidt in Weimar und Berlin – dem Namensgeber des Quartetts. Nach erfolgreicher Teilnahme am Deutschen Musikwettbewerb 2019 (Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler*innen) entstand knapp zwei Jahre später die Idee, ein Celloquartett zu gründen, um der gemeinsamen Vorliebe für Kammermusik freien Lauf zu lassen. Diese Liebe konnten auch die Burghaus-Gäste gut spüren. Und nach Mozart folgte ein Duett in D-Dur von Haydn und natürlich: ein Cellokonzert von Robert Schumann – a-moll op. 129 in einer Bearbeitung von Richard Klemm. Selbst bezeichneten sie die einzelnen Sätze als „Nicht zu schnell, langsam und sehr lebhaft“. Bevor es zum Wechsel von der E- zur U-Musik ging, spielten Skanavi und Thiele noch eine Suite für zwei Celli op. 16 von David Popper. Der hat insgesamt 40 Etüden geschrieben, die jeder angehende Cellist „durcharbeiten“ muss, verriet Thiele.
Auf den „Tango passionato“ von Eduard Pütz folgte ein Fragment aus der Oper „Porgy und Bess“ von Georg Gershwin mit „I’ve got rhythm“, „Summertime“ und auch „It’s wonderful“. Wundervoll auch die drei Astor Piazzolla Stücke. Unter anderem in dem Film „Schindlers Liste“ sei auch das letzte Stück – „Por una Cabeza“ von Carlos Gardel -zu hören, erklärte Joel Blido. Er ist der jüngste der vier Cellisten – mit zehn Jahren (2008) wurde er als Jungstudent in das Pre-College der Hochschule für Musik Würzburg aufgenommen. 2018 begann er bereits sein Masterstudium in Weimar in die Klasse von Wolfgang Emanuel Schmidt. Der aus Magdeburg stammende Cellist Konstantin Bruns studierte von 2008 bis 2017 bei Stephan Forck an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Seit 2017 setzt er sein Studium bei Wolfgang Emanuel Schmidt an der Universität der Künste in Berlin fort. Von 2016 bis 2021 war Friedrich Thiele Student bei Schmidt in Weimar. Seit 2021 ist er 1. Konzertmeister der Violoncelli in der Staatskapelle Dresden. Neu im Quartett ist der in Moskau geborene Ivan Skanavi,der 2017 sein Bachalor-Studium bei Schmidt. begann Bei den vier „The Wolf Gang Cellists“ trifft Struktur auf Klang, Alt auf Neu und sie versprechen nicht nur puren Genuss – sie zelebrierten dies auch in Bielsteiner Burghaus.
Vera Marzinski
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Foto oben: Vera Marzinski