Die erst vor einem Jahr gegründete Rolli-Tischtennis-Mannschaft des TTC Wiehl sorgt als Aufsteiger weiter für positive Schlagzeilen in der 2. Bundesliga, Gruppe Süd, des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes (DRS).
Am zweiten Spieltag, bei dem der TTC Wiehl in der Sporthalle Bielstein als Gastgeber fungierte, feierte das TTC-Duo um Spitzenspieler Charly Weber erneut drei Siege und musste lediglich die Überlegenheit des hohen Meisterschaftsfavoriten und Aufstiegsaspiranten RSG Koblenz II anerkennen. Damit rangieren die Wiehler nach der Hinrunde mit 12:2 Punkten hinter dem verlustpunktfreien Spitzenreiter vom Deutschen Eck (14:0) und vor dem RSC Frankfurt II (10:4) auf dem zweiten Tabellenplatz. Von dieser Platzierung ist selbst Charly Weber, der in der Einzelstatistik bei 13:1-Siegen lediglich gegen den noch ungeschlagenen Koblenzer Spitzenspieler Christof Müller eine Niederlage einstecken musste, positiv überrascht: „Unser Ziel war vor der Saison der Klassenerhalt. Sollten wir am Saisonende als Aufsteiger Vizemeister sein, dann wäre das für uns ein riesiger Erfolg.“
Der Heimspieltag war für den TTC Wiehl nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Erfolg, auch organisatorisch erntete der Klub viel Lob von den sieben Gastmannschaften. Auch Charly Weber hatte für seine Vereinskameraden, allen voran Peter Kopp als Turnierleiter und Siegfried Hombach, der für die Bewirtung verantwortlich war, und die vielen Schiedsrichter nur Lob parat: „Die Unterstützung durch den Verein war großartig.“ Neben den Bundesligaspielen fand parallel noch ein „integrativer Lehrgang“ für Kinder und Jugendliche statt, bei dem Wolfgang Dörfler als Trainer und Betreuer fungierte.
Die Wiehler bestritten insgesamt vier Spiele, wobei sie im Spitzenspiel gegen die RSG Koblenz mit 1:4 chancenlos waren, aber ihre Siegesserie vom ersten Spieltag gegen TTC Halle (3:2), RSV Bayreuth (4:1) und RSG Koblenz III (3:2) fortsetzen. Das Hauptinteresse richtete sich vor allem auf das Spiel der Wiehler gegen die RSG Koblenz II, in dem es auch zum direkten Duell der beiden Topspieler der Liga, Christof Müller und Charly Weber, kam. Dabei unterstrich der Koblenzer, der auch schon auf einige Einsätze in der „Ersten“ der Koblenzer in der 1. Bundesliga zurückblickt, seine Klasse, die auch Charly Weber neidlos anerkannte. Nach einem schönen Spiel mit hochklassigen Ballwechseln zollte Weber dem Koblenze seine Anerkennung: „Christof war auch für mich unbezwingbar, denn er war immer „einen Schritt“ voraus.“ Und für Weber steht nach der 1:4-Niederlage gegen die RSG Koblenz der kommende Meister schon fest: „In dieser Aufstellung sind sie klarer Meisterschaftsfavorit.“
Neben Weber setzte der TTC Wiehl noch den Niederländer Christiaan Sterenborg und dessen Landsfrau Femke Cobben ein, die ihr Debüt in der 2. Bundesliga feierte und ein Sonderlob von Charly Weber erntete: „Sie hat grandios gespielt und speziell beim 3:2-Sieg gegen die RSG Koblenz für die entscheidenden Punkte für uns geholt.“ Die Holländerin, die erst kurz vor Spielbeginn von ihrem überraschenden Einsatz erfuhr, war speziell im Doppel gegen Koblenz die Matchwinnerin, da die meisten Ballwechsel über sie liefen. Ihren guten Bundesligaeistand krönte Femke Cobben, die eigentlich nur als Sparringspartnerin für den Lehrgang aus Holland angereist war, mit einem Einzelerfolg beim 4:1-Sieg der Wiehler gegen den RSV Bayreuth III.
Die beiden restlichen Spieltage der 2. Bundesliga, Gruppe Süd, finden am 31. März 2020 in Frankfurt und am 2. Mai 2020 in Koblenz statt.