Sie sind ein Swing-Chanson-Quintett: „Moi Et Les Autres“. Mittendrin die Sängerin Juliette Brousset, die schon mit „Les Brünettes“ im Burghaus Bielstein war. Diesmal hatte sie Gitarrist David Heintz, Bassist Andreas Büschelberger, Eric Dann mit Akkordeon und Melodika sowie Schlagzeuger Simon-T. Ostheim dabei. Letzterer griff auch mal zum Akkordeon und spielte mit Heintz und Büschelberger auf der Ukulele bei „Comptine“.
„Départ“ erzählt nicht nur von der Lust auf etwas Neues. So heißt ihr neues Programm und ist auch der Titel der neusten CD. Aus der stellten sie einige Stücke vor. So das gar nicht so harmonisch klingende „Métro“. Kein Wunder, denn es heißt ja auch „Métro, je marche je marche“ – ich renne, ich renne, ich renne mit der Menge, um meinen Anschluss zu bekommen“. Die Hektik in der Pariser Métro haben sie gekonnt eingefangen. Es sei nicht zu empfehlen dort morgens, mittags oder zu Büroschlusszeiten hinzugehen. „Das möchte man eigentlich nicht erleben“, so Juliette. Sie besingen das Musikerleben mit „Musicien“ und hatten mit „Le printemps est à moi“ eine Hymne an die Natur dabei.
Den Gästen im Burghaus Bielstein wurde ein swingender Abend mit einem brillanten Ensemble geboten, dass auch nachdenklich stimmendes im Programm hatte. „Es gibt Sachen, die wir spielen, weil wir sie spielen müssen“, so Sängerin Juliette zum Stück „Sel“ (Salz). Vor fünf Jahren spielten sie es erstmals, als eins der ersten Flüchtlingsschiffe sank und nachdenklich sagt sie: „Wie wäre es, wenn wir alles verlieren und verlassen müssten mit der Hoffnung, den Frieden und die Freiheit zu finden“. So sind die Lieder von „Moi et les autres“ mal poetisch, mal ironisch, mal melancholisch, mal voller Wut – wie kleine Biographien. Dazu zählt auch das Stück „La chanson d’Eric“, für das Eric Dann für seine Tochter Lily – mit den kleinen grünen Augen, in denen sich die Welt spiegelt, die wir ihr hinterlassen – die Musik komponiert hat. Der Text stammt von Juliette Brousset und Anne-Marie Schoen. Gleich zwei Medleys haben „Moi et les autres“ ins Programm eingebaut. Eins mit vielen Stücken aus ihren CD-Veröffentlichungen – „Départ“ ist mittlerweile die vierte. Eine CD nahmen sie mit einer Big-Band auf und die dritte heißt „Bio“, denn da haben sie alles ganz ohne zusätzliche Technik eingespielt. „Non, je ne regrette rien“ gab es dann im Zugaben-Medley mit vielen weiteren französischen Chansons zum Mitsingen für das Publikum.
Vera Marzinski
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