Ihr Klavierspiel swingt im wahrsten Sinne und gemeinsam mit ihrem Quintett führte Gloria Cooper das Bielsteiner Publikum am 26. Oktober 2018 im Burghaus in eine New Yorker Klangwelt. Sie hat eine warme, sanfte Stimme, mit der sie den Stücken einen besonderen Akzent gibt.
Gloria Cooper wuchs in Missouri auf und absolvierte ihren Bachelor- und Masterabschluss in Musik an der University of Missouri. Von 1972 bis 1988 lebte sie in San Francisco/Kalifornien, wo Sie in zahlreichen Spielstätten und Jazzclubs mit vielen Musikern wie Eddie Henderson, Eddie Harris, Red Holloway, David „Fathead “ Newman und Donald Bailey spielte. In New York machte sie ihren „Ed. D. in Music and Education“ an der Columbia University. Sie lehrte an der Long Island University in Brooklyn, New York, als Associate Professor für Musik, und trat in den Vereinigten Staaten, Europa und Japan auf.
Durch Initiative des Schlagzeugers Marcel Wasserfuhr, der 1999/2000 an der Long Island University studierte, gelang es, diese sympathische Künstlerin zu Gastspielen in NRW einzuladen. Und natürlich spielte Wasserfuhr auch bei „Gloria Cooper’s German Quintett“ in Bielstein mit. Zur Rhythmusgruppe gesellte sich außerdem Jochen Schaal, der seit 1992 in Köln lebt und hier in vielen Formationen tätig ist. Heiner Wilberny ist Saxophonist, Komponist und Hochschullehrer. Ab 1974 war er Erster Altsaxophonist und Solist beim WDR/Köln, zunächst in Harald Banters „Mediaband“ und von 1981 bis November 2009 in der WDR-Bigband. Klaus Osterloh hatte schon mit 16 Jahren (1968) Kontakt zur Düsseldorfer Jazzszene. 1983 bis 2012 gehörte er zur WDR-Bigband in Köln und leitet zudem die „Atlanta Jazz Band“, die auch schon des Öfteren in Wiehl spielte.
Gemeinsam ging es für das „Gloria Cooper’s German Quintett“ nach dem Konzert in Wiehl weiter nach Köln zur 22. Dellbrücker Jazzmeile und am Sonntag in die „Historische Brennerei Rönsahl“. Bereits zum siebten Mal ist Gloria Cooper mit dieser Formation auf Konzertreise in Deutschland.
Stücke wie das instrumental vorgetragene „Silhouette“ oder der Bossa „Garden in the Sand“ hatte das Ensemble beim Konzert in Bielstein im Repertoire. Auch das „Day by Day“ war an diesem swingenden Abend dabei. Gloria Cooper sang von „Beautiful Friendship“ und sagte die Stücke nur kurz an. Von ihr stammte auch das Latin-Stück „Dreamscape“. Thelonious Monk komponierte die Ballade „Lookin Back“, die wunderbar in den Reigen der Lieder dieses swingenden Abends passte.
Vera Marzinski
Fotos: Vera Marzinski