Es war in diesem Jahr eine kurze Session, die bereits am 13. Februar 2018 mit der Auskleidung der amtierenden Tollitäten Prinz Peter I. und seiner Prinzessin Melanie und der anschließenden Verbrennung des Nubbel endete. Aber wie in jedem Jahr ist nach der Session gleich wieder vor der Session.
Aber erst einmal der Reihenfolge nach: Pünktlich um 19:00 Uhr trafen sich Abordnungen aus fast jeder Vereinsgruppierung, um mit den Tollitäten und dem Schmölzchen auch den letzten gemeinsamen Weg zu gehen, denn alles hat ein Ende und das trifft leider auch auf eine karnevalistische Session zu. Den Tollitäten hat diese jecke Zeit einen ganz neuen Blick auf das Vereinsleben in Bielstein gegeben und sie verstanden dann auch ganz schnell, wie viel Arbeit in dem Thema Karneval steckt und dass es viel mehr ist als Party.
Nach Verabschiedungsworten durch den Geschäftsführer des KVB Andreas Lenger und diversen Danksagungen an verschiedene Vereinsmitglieder, wurde durch „König Daniel und seiner Gattin“ dem Tollitätenpaar noch ein Gedicht gewidmet, das einige Punkte der nunmehr zurückliegenden Session in amüsanter Weise zusammenfasste. Und dann war es tatsächlich Zeit, aus dem Ornaten zu steigen. Unterstützt durch Vertreter des Elferrates und der Bielsteiner Tanzmäuse wurden Prinz Peter I. und Prinzessin Melanie schnell und fachgerecht entkleidet. Damit endete für die beiden Dieringhauser mitsamt ihrem tollen Schmölzchen eine schöne und intensive jecke Zeit. Aber noch war die Session nicht zu Ende, es gab da noch eine Person, die dauerhaft über alles gewacht hat und bereitwillig so manchen Fauxpas auf seine Schultern geladen hat: Der Nubbel saß noch immer quietschfidel in seiner Ecke an der Theke und trank noch gemütlich ein Glas Kölsch und Schabau. Letztendlich musste er seiner Leber Nachschub geben, denn die sollte ja hernach noch gut brennen. Aber alles bitten und betteln noch ein Stündchen gemütlich weiter zu feiern, wurde unserem Freund Nubbel verwehrt, es ging im sozusagen ans Leder.
Der Elferrat sorgte mit dem letzten kräftigen Schabau dafür, dass der ärme Käärl singe Levve ushauchte. Nachdem man sich per narrenärztlicher Untersuchung vom Ableben des Nubbel überzeugt hatte, wurde er vorsichtig und mit Bedacht auf eine Bahre gelegt und unter wehleidigem Abgesang durch die Hofburg getragen. Um den Nubbel gebührend zu ehren, drehte – auch in diesem Jahr wieder angeführt von Prälatus Gurbatus – die Trauergemeinde als Fackelzug unter Aufsagung der dazu passenden Litanei eine große Runde um den „Oberbantenberger Dom“, um anschließend vor der Hofburg zum letzten Akt der Session zu kommen. Der Nubbel wurde noch einmal kräftig mit brennbaren Ölen getränkt und zu guter Letzt sorgte das Tollitätenpaar dafür, dass der lieb gewonnene jecke Begleiter bei sehr kühlen Außentemperaturen noch einmal eine herrlich warme Reise starten durfte. An der Verpuffung der Leber konnte festgestellt werden, dass der Nubbel über die knapp sechs Wochen ein sehr guter Gast in der Hofburg gewesen sein muss.
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Fotos: Christian Melzer