Mit viel Spielfreude präsentierte Donovan Aston am Sonntagabend die Hits von Sir Elton John im Burghaus Bielstein.
„Es wird heute keine Dancing-Party, aber trotzdem wird die Post abgehen“, versprach Kulturkreis Geschäftsführer Hans-Joachim Klein den Gästen. Bei der einzigen bestuhlten Veranstaltung der „Seven Nights of Tribute“ gab es für den Künstler zum Abschluss stehende Ovationen. Zuvor für die Gäste viele Hits von Elton John – wunderschöne Balladen, aber auch Stücke mit viel Rock und Pop. Wie schon im März 2013 begeisterte Donovan Aston auch diesmal wieder die Burghaus. Nicht mit bunten Brillen oder glitzernden Klunkern wie Sir Elton John trat Donovan Aston auf, sondern mit viel Charme und seinem netten englischen Akzent. Zwischen den einzelnen Stücken gab es immer wieder Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte der Songs. So bekam Elton John in den 1990er Jahren den Auftrag, zwei Stücke für einen Disneyfilm zu komponieren mit dem Text von Tim Rice. Beide wurden Welthits. Eins davon – „Circle Of Live“ – präsentierte Donovan vor der Pause und im zweiten Teil spielte er die wunderbare Ballade aus „Lions King“: „Can You Feel The Love Tonight“. Viele Balladen, die ans Herz gingen hatte er dabei und suchte immer wieder aus der rechten und linken Seite in seinem Songbook, dass auf dem Flügel stand, aus. Zwischendurch fragte er auch das Publikum, welche Seite er nun wählen solle – „o.k., sie meinen rechts, aber ich spiele liebe das linke Stück“.
Infiziert von Elton John wurde er als er ihn mit elf oder zwölf Jahren im Fernsehen sah, als dieser „Daniel“ sang. So wollte er auch werden. Den Spitznamen „Rocket Man“, nach einem der vielen Stücke, die natürlich auch im Burghaus Bielstein gespielt wurden, übernahm er aber nicht. Einen Song fand Donovan Aston erst nicht so toll, weil ihm da zu viel Synthesizer-Klänge dazwischen waren. Nachdem er sich aber die Noten und den Text näher angeschaut hatte, musste der Song doch in sein Programm. Und so auch am Sonntagabend: „Nikita“ aus dem Jahr 1985 – damals wirkten George Michael als Backround-Sänger und Nick Kershaw als Gitarrist bei den Aufnahmen mit. Bei dem Stück “Still Standing“ legte Donovan Aston ordentlich Tempo zu. Begeistert sangen die Zuschauer den Refrain “Yeah,Yeah,Yeah” mit und bei „Crocodile Rock“ klatschten sie eifrig im Takt. Und auch diesmal fehlte „Sacrifice“ im Programm in Bielstein mit Hits aus vier Jahrzehnten von einem der größten Künstler aller Zeiten nicht. Die Liste der vielen bekannten Stücke ist endlos lang – einen sehr guten Auszug daraus erhielten die Gäste an diesem Abend.
Donovan Aston stammt aus Norton Canes Staffordshire/England. Klavier spielte er schon mit sechs Jahren – „bei uns in der Familie war es fast Pflicht die schwarz-weißen Tasten zu bespielen – und studierte später “Classical Piano & Music Theory” an der „The Royal School of Music“ in Birmingham/England. „Elton John auch“, erzählte Aston. Und wie Elton John traute er sich erst nicht zu singen. Es sind schon so einige Übereinstimmungen da – und auch gesanglich kommt er sehr nah an Elton John. Selbst Stücke wie „Don’t Go Breaking My Heart“, das Elton John mit Kiki Dee sang, wagte er im Solo. Nachdem er gesehen hatte, das Ed Sheeran den Part von Kiki bei einem Konzert 2015 übernommen hatte, studierte er das Stück schnell für sein Programm ein, denn „wenn der so hochkommt, schaffe ich das auch“. Und er sang es eben so grandios wie die anderen schönen Elton John Titel. Kein Wunder, dass das Publikum am Schluss aufstand. Dafür spielte er dann noch „Candle In The Wind“ und „Music Was My First Love“.
Vera Marzinski