„Marina & The Kats“ brachte den Swing in die „Seven Nights of Jazz“ im Burghaus Bielstein. “Swing! Swing! Swing!” – das ist das Motto von den Österreichern Marina Zettl, Thomas Mauerhofer und Peter Schönbauer seit zwei Jahren.
Die charmante Marina hat nicht nur Stimme, die sie auch für grandiose Scatsoli einsetzt, sondern bearbeitet auch das Schlagwerk der kleinsten Big Band der Welt. Sie sorgt auf der Snaredrum für den richtigen Drive. Gerade waren sie wieder im Studio und legen mit „Wild“ ihr zweites Album vor. Daraus stand auch so einiges auf dem Programm am Dienstagabend. Ob sie fordern „sei nett zu mir“ mit „Treat me nice“ oder den Mond ansingen mit „Moon on the hill“ – jedes Stück hat den absoluten Swing. Alles eigene Songs – bis auf zwei, die auch ganz besonders daher kommen. „And Her Tears Flowed Like Wine“, das einst Anita O‘Day zusammen mit Stan Kenton bekannt machte, und ganz besonders ihre Variante des Guns N’ Roses Klassiker „Paradise City“. Mit viel österreichischem Charme führt Marina durch das Programm. „Ich bin die Chefin“ stellt sie gleich mal klar, aber ohne ihre beiden hervorragenden Musiker funktioniere die kleinste Big Band natürlich nicht so grandios. Schon nach einem Jahr spielten sie die erste CD ein, die es ebenso wie die zweite auch als LP-Variante gibt. „Small“, so der Titel der CD, aber auch eines besonderen Stückes, das die Gäste im Burghaus zum guten Schluss als Zugabe bekamen. Eine berührende Ballade – sehr intim. Sie werde oft angesprochen, wie denn aus so einer kleinen Person so eine große Stimme kommen könne – und das mag sie mittlerweile gar nicht mehr, denn dies sei ihr zu oberflächlich, sagt Marina Zettl. In „Small“ packt sie das auch alles rein. Ein wunderschönes und anrührendes Stück mit wahrhaftig großer Stimme vorgetragen. Und nicht nur die Entstehungsgeschichte dieses Songs erfährt das Publikum. Das Lieblingsgetränk „C-O-F-F-E-E“ wird auch besungen und dazu hatten sie die „Swingsalabim Coffee Beans“ mit, die so mancher Gast, ebenso wie die beiden CD mit nach Hause nahm. Eigentlich hätte man bei dem heißen, treibenden Sound der Juke Joints und Ballrooms tanzen müssen – da zeigte sich das Publikum eher verhalten. Aber ruhig stehen bleiben konnte auch keiner. Fetzige Gypsygitarren entführen zu einer träumerischen Reise in die Zeit der Django Reinhardts und ein swingender Groove gehörte ebenso mit dazu. Gitarrist Thomas Mauerhofer begann zwar schon in jungen Jahren mit der klassischen Gitarre, studierte aber in Graz und Rotterdam Jazzgitarre. Sein Spiel ist sehr virtuos und eingängig. Peter Schönbauer startete mit der Trompete und wechselte aber zum Bass und studierte am Konservatorium Wien. Bei „Marina & The Kats spielt er nicht nur den Bass, sondern betätigt mit einem Fuß die Bass-Drum. Warum sie „Marina & The Kats“ heißen erklärt Mauerhofer. Eigentlich nennt man die männlichen Katzen Tom-Cat, aber zur Swing-Hochzeit habe man die Jazzmusiker auch oft Jazzcats genannt. Die drei aus Österreich zeigten sich als ein perfekter Schlusspunkt zu den sieben Abenden im Burghaus von „Seven Nights of Jazz“. Es hätten gerne mehr Gäste zu diesem fabelhaften Swingabend kommen können – knapp 100 waren da. Doch die kamen voll und ganz auf ihre Kosten mit den drei Musikern aus Wien.
Vera Marzinski
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Fotos: Christian Melzer