Sie sind ein Ensemble, dass Laune macht – das Bläser-Quintett aus München „Harmonic Brass“. Nicht nur ihre neuste CD sondern auch das aktuelle Konzertprogramm heißt „Highlights in Brass“. Im Burghaus Bielstein präsentierten sie den Gästen im voll besetzten Saal ein grandioses Konzert mit vielen Höhepunkten.
Harmonic Brass. Foto: Christian Melzer
„Unsere Musik ist nichts für schwache Nerven“, betonte Hornist Andreas Binder. Es sei Musik für das ganz große Gefühl und viele Werke würden einen inneren Film ablaufen lassen, versprach er. So eröffneten sie das Konzert mit der „Ouvertüre aus der Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel. Rasend schnelle Tubaläufe ließ Manfred Häberlein hier erklingen. Der Nürnberger studierte am Meistersingerkonservatorium in Nürnberg und bei Tom Walsh am Richard-Strauss-Konservatorium in München. Er ist von Anfang an Mitglied des Ensembles, das Musik für jeden Geschmack darbieten kann. Andreas Binder wies das Publikum vor der Pause auf die vielfältige Auswahl, die die fünf mit einem „noch sommerlichen Lächeln“ gerne zum Mitnehmen veräußerten. Dazu gehörten auch weihnachtliche Tonträger. „Highlights in Brass“ ist die mittlerweile 31. Produktion des seit 1991 bestehenden Ensembles.
Seit September 2014 – nicht schon seit 1914, wie Binder erst ankündigte und charmant korrigierte – komplettiert Elisabeth Fessler das Quintett. Die Ravensburgerin war bereits in Orchestern wie den Stuttgarter Philharmonikern und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen als Trompeterin tätig. Hornist Binder stammt aus Rosenheim, studierte bei Prof. Siegfried Hammer und Prof. Wolfgang Gaag an der Hochschule für Musik und Theater in München und ist seit 1992 Hornist bei Harmonic Brass München. Für die brillanten Arrangements ist hauptsächlich Hans Zellner zuständig, der seit 1997 im Ensemble Trompete spielt und am Richard-Strauss-Konservatorium München sowie an der Hochschule für Musik und Theater München studierte. Der Fünfte im Bunde ist Thomas Lux – er spielt seit zehn Jahren Posaune bei „Harmonic Brass“ und studierte an der staatl. Hochschule für Musik & Darstellende Kunst in Mannheim.
Ein hervorragendes und perfekt eingespieltes Quintett mit brillanten Musikvorträgen und teils komödiantischen Darbietungen, wie bei Georges Bizets „Carmen“. Grandios auch „Nessun Dorma“ aus Puccinis „Turandot“. Auf einer ihrer Amerika Tourneen reifte der Wunsch, sich mit Leonard Bernsteins „West Side Story“ auseinander zu setzen. Eine wunderschöne und zeitlose Musik, die die Herzen berührt. Sehr schwungvoll das „Tico Tico“ von Zequina de Abreau, bei dem die fünf Blechbläser alles gaben. Besonders auch Ravells „Bolero“ und das von Zellner arrangierte „A tribute to Louis Armstrong“ mit dem „Mack the knife“ und „What a wonderful world“. Und ganz zum Schluss gab es noch einen „Münchner Abendsegen“ für das Publikum.
Vera Marzinski
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