Kinderkarneval in Bielstein

Am Samstag, den 02.02.2013 fand im Bielsteiner Schulzentrum die offizielle Kindersitzung statt, die der Karnevalsverein Bielstein bereits seit Jahren ausrichtet.


Foto: Christian Melzer

Mit über 250 großen und kleinen Gästen war diese Veranstaltung bestens besucht und bot insbesondere den „kleinen“ Gästen viel Raum, um karnevalistisch maskiert als „Prinzessin“, „Bienchen“, „Cowboy“ oder „Spiderman“ in der Aula herumzutoben oder aber dem wirklich anspruchsvollen Programm zu folgen. Der Literat der Kindersitzung – Wolfgang Müller – hatte auch in diesem Jahr wieder viele „Künstler“ engagiert, die die dargebotene Bühne vollends nutzten.

Neben der Jugendtanzgarde der KG Närrische Oberberger e. V. aus Engelskirchen fand auch deren amtierendes Kinderprinzenpaar Prinz Philipp I. aus dem Hause Botta sowie Prinzessin Frieda Zimmermann den Weg auf die Bielsteiner Bühne. Begleitet wurden das Prinzenpaar von der Schlossgarde Pänz, die stolz den „Stiefel“ vorweg trugen. Das Engelskirchner Prinzenpaar lud das amtierende Bielsteiner Prinzenpaar Markus II. und Jenny zum gemeinsamen Abschluss auf die Bühne, um gemeinsam mit ihnen deren Sessionslied in „tänzerischer“ Form aufzuführen.

Ein Bühnenclown unterhielt anschließend die Kinderschar mit „Clownerien“ und schaffte so den Eltern die Möglichkeit, bei Kuchen, Waffeln und einer Tasse Kaffee zu entspannen.

Vor „heimischer“ Kulisse fieberten natürlich die „Crazy Girls & Boys“ dem Auftritt entgegen und sie überzeugten mit einer tollen Performance das Publikum.

Als vorletzter Programmpunkt zog die Jugendtanzgruppe des Karnevalsvereins Heiligenhaus auf die Bühne und zeigte ebenfalls perfekten Gardetanz.

Dann kam aber der Programmpunkt, auf den alle Kinder gewartet haben: Die Wahl der besten Kostüme. Es wurde zunächst eine große Polonaise gebildet, die zweifach um das Bielsteiner Prinzenpaar herumzog, damit sich die zwei Juroren von jeder Seite ein gutes Bild von jedem Kind und seiner Verkleidung verschaffen konnte. Diese Aufgaben ist wirklich schwierig, denn eigentlich hätten alle Kinder einen Preis für ihre Kostümierung verdient, am Ende traf es dann aber drei glückliche, die es wirklich verdient haben. Weitere Details dazu entnehmen Sie bitte der folgenden Bilderserie.

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Klassisch-komisches Musiktheater mit den „BlechHarmonikern“ Klassisch-komisches Musiktheater mit den „BlechHarmonikern“

Sich köstlich zu amüsieren bei einem Konzert eines klassischen Bläser-Quintett ist tatsächlich möglich. Italienische Melodien vom Feinsten mit komischen Einlagen kombiniert servierten die „BlechHarmoniker“ am Donnerstagabend im Burghaus Bielstein. Die fünf Blechbläser aus Köln verbinden auf grandiose Weise virtuose Musik und schräge Typenkomödie.


Foto: Vera Marzinski

Schon die Bühnendekoration – mit leicht mediterranem Flair – und das nicht bei allen Musikern vorhandene Klassikkonzert-Outfit ließen einiges erahnen. Trompeter Roland Kämmerling stellte sich als Ernst Schultze vor. Er wäre der Leiter des Blechbläserensembles der VHS und just dieses Ensemble würde das jährliche Jahreskonzert präsentieren. „Eine italienische Nacht“ klang sehr vielversprechend.

Posaunist Bernd Lechtenfeld als italienischer Pizzabäcker Luigi Angelotti, der immer wieder Wert darauf legte, dass er keine Pizzeria sondern ein „Ristorante“ habe. Dazu seine Frau (Ruth Funke) am Waldhorn, die mit dem eitlen italienischen Solotrompeter Rocco Bomba (Stephan Dürschmid) anbandelte und ihrem Sohn Pino (Martin Kaiser) ständig die Leviten las. Durch ihre Mimik hatte jede Szene noch den zusätzlichen komischen Kick. Der Sohn bespielte die Tuba, aber auch schon mal die Gitarre – dabei kam sogar ein Stück von den Ärzten ins Bielsteiner Konzert – bei „Junge“ röhrte Kaiser: „Und wie du wieder aussiehst!“.

Ständig ein rasantes Treiben auf der Bühne. Mit seinem Übereifer dazwischen der Volkshochschullehrer Schultze, der die anderen antrieb. Doch der Pizzabäcker konnte ihn mit Marsala ausbremsen. Grandios, wie Kämmerling den angetrunkenen Dirigenten spielt und dann mitten in ein klassisches Stück die Deutschland-Hymne schmettert.

Das Italienische ziehen die „BlechHarmoniker“ konsequent durch. Da kommt ein „Al forno“ für die Mitteilung, dass das Stück noch mal von vorne gespielt werden soll. Piotr Ilich Tchaikovskys „Capriccio Italiano“ wird zu Capricciosa oder der Komponist Puccini zu Zucchini. Sie spielen aus „Le Nozze di Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart oder auch ein flottes „Wilhelm Tell“ von Gioachino Rossini. Genial das „Nessun dorma“ aus der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini. Im Grunde alles Stücke eines gediegenen Blechbläserquintetts. Das sind sie auch, aber gleichzeitig auch eine dynamische Comedygruppe.

Die zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba fanden sich 1993 mit der Idee zusammen, verschiedenste Musikstile hemmungslos miteinander zu vermischen und im Rahmen einer Music-Comedy-Show aufzuführen. Was dabei herausgekommen ist, lässt sich heute in mehreren außergewöhnlichen Programmen bestaunen. Mit ihrer zweiten Musiktheater-Produktion „Una notte italiana“ zeigten die BlechHarmoniker aus Köln in Bielstein, wie amüsant klassische Musik im Rahmen einer Theaterkomödie präsentiert werden kann. Und ganz zum Schluss noch etwas echt Kölsches von dem Quintett aus der Domstadt als letzte Zugabe: „Drink doch ene met“.

Vera Marzinski
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