Zum Start des Frühjahrsprogramms 2013 des Kulturkreises Wiehl im Burghaus Bielstein hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Klein nicht nur schon das neue Herbstprogramm in der Hand sondern auch eine ganz besondere Truppe eingeladen. Los Dos y Compañeros brachten bayrischen Salsa in die alten Gemäuer am Donnerstagabend.
Foto: Christian Melzer
Südamerikanische Klänge mit oberpfälzischen Texten – zunächst etwas irritierend. Doch das hielt nicht lange an. Die Musiker auf der Bühne schafften diesen Spagat so grandios, dass das Publikum fast sofort mitging. Sie zelebrieren diese spezielle Salsa-, Merengue-, Rumba-Musik mit Überzeugung und sind damit sogar bereits bis nach Kuba vorgedrungen. In Havanna belegten sie mit ihrem Lied „Danzn“ sogar den vierten Platz in der Radio-Hitparade. Das Stück gab es für die Bielsteiner Gäste ganz am Schluss mit einem kurzen Tanz-Choreographie-Lehrgang.
Ein bisschen sehen sie alle aus wie kubanische Guerilleros und gestehen den Gästen: „Wir sind coole Säcke“. Wie sollte es anders sein – so hieß es im nächsten Stück auch „Mei bini a kuhla Sack- dessackt jeda“ (Was bin ich für ein cooler Sack – das sagt jeder). In „D’nächste Rund“ ging es um ein ernstes Gespräch zwischen zwei Herren im Wirtshaus. Da geht man hin zum „Bier in sich hineinschütten“ oder – zum Meditieren. Dieses Rumba-Stück kam etwas ernster rüber, aber danach wurde es wieder rhythmisch-lustig. Viele ihrer Lieder handeln von „die Weibsleut“. So musste Don Manson gestehen: „Döi Marie“, die kriegt er nie. Und in „Wou hanna döi“ geht es darum, wo sie denn wohl alle hin sind, die Frauen -“ kannt ma dau niat oina sogn wa d`Weiba san“.
Die Melodie des mexikanischen „Bésame mucho“ findet ihren Weg in die Musik der Combo und auch andere Stücke erinnern an südamerikanische Musikstücke.“Heut kocht die Mama“ klingt sehr nach „Lambada“. Ihre Musik und ihre ganze Show begeistert – weil sie sie selbst davon begeistert sind. Die „Los Dos y Compañeros“ wurden 1996 von Michael Deiml alias Don Michon und Walter Tröster alias Don Macson in Amberg gegründet. Sämtliche zwölf Mitglieder legten sich Künstlernamen zu, die zum einen an lateinamerikanische und damit spanische und portugiesische Namen erinnern sollen, aber auch Bezug zur Rolle in der Band oder ihrem Musikinstrument haben. Auch bei „Inas Nacht“ im NDR-Fernsehen ließ die 12-köpfige Musikcombo in ihrer südamerikanisch-musikalischen Tarnung ganz vergessen, dass sie eigentlich gestandene Oberpfälzer und Bayern sind. Durch diese Sendung wurde Hans-Joachim Klein auf sie aufmerksam und holte sie nach Wiehl. Denn diese Band ist Kult! Die Musiker aus der Alpen-Region beherrschen die vertracktesten Rumba-Rhythmen und reichern sie mit authentischem Feeling an.
Buena vista auf bayrisch! „… und wenns des bayrisch net verstehn? – Macht nix, spanisch verstehns ja a net!“
Vera Marzinski
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Fotos: Christian Melzer