„Die rote Spur“ ist der neuste ins Deutsche übersetzte Krimi von Deon Meyer. Bereits zum zweiten Mal stellte er dem Publikum im Burghaus Bielstein eins seiner Bücher vor – zuletzt im März 2010 mit Dietmar Mues. Bei diesem neuen Krimi hat er wieder viele Themen und Probleme in einem Buch zusammengepackt. Sehr spannend – gleich mehrere Handlungsstränge führt Multitalent Deon Meyer zusammen.
Foto: Christian Melzer
Motorräder mussten natürlich auch in diesem Thriller vorkommen. Im ersten Vortragsteil erfuhren die Gäste von einem Ausflug von vier Oldie-Bikern, die mit ihren Statussymbolen – mein Haus, mein Auto…- prahlten. Eine der Hauptpersonen des Romans, Lemmer, wird mit ihnen in einem Lokal konfrontiert. Sie sahen in ihm das blasse, schmale Landei und fühlten sich in der Gruppe doppelt stark. Als sie seine Begleitung Emma belästigen, lässt sich der Bodyguard fast provozieren. Diederik Brand rettet die beiden aus der Situation und hat auch sofort einen Auftrag für Lemmer: zwei Spitzmaul-Nashörnern die aus Simbabwe geholt werden mussten.
Lemmer auch im zweiten Teil der Lesung. Wer Deon Meyers Romane kennt, der kennt auch Lemmer bereits. Aber diese Person ist nicht die einzige Hauptfigur. Es gibt vier Handlungsstränge. Eine der ersten Personen, um die es in „Die rote Spur“ geht, ist Milla. Eine Hausfrau die in ein abenteuerliches Leben stürzt. Auf Lemmer ist Meyer gestoßen, als er bei einer Veranstaltung einen Bodyguard beobachtete. Aber sein größter Spaßfaktor beim Schreiben sei es, Personen zu kreieren, so Deon Meyer. Nebenfiguren werden plötzlich Hauptfiguren oder tauchen plötzlich an anderer Stellen wieder auf. Gerne kehrt Deon Meyer in Polizeistationen ein – er guckt überall nach Geschichten. Das gibt ihm mehr Optionen im Erzählen einer Geschichte. Auch die südafrikanische Landschaft und die Kultur fließen immer mit ein.
Einen besonderen Lesungs-Part erhielten die Gäste mit einer kurzen Lesung des Autors in Afrikaans. Deon Meyer, Jahrgang 1958, gilt als einer der erfolgreichsten Krimiautoren Südafrikas. Er begann als Journalist zu schreiben und veröffentlichte 1994 seinen ersten Roman. Mit seiner Frau und vier Kindern lebt er in Melkbosstrand. Er liebt Motorräder und hat neben seinen Krimis noch ein Kochbuch mit seiner Frau herausgebracht. Seine Bücher schreibt er in Afrikaans, da es seine Muttersprache ist und er sich darin am besten ausdrücken kann. Für seinen Krimi „Thirteen Hours“ bekam er den Barry Award for Best Thriller, 2011, USA, den Boeke Prize Fanatics Choice Award, 2011 , Exclusive Books, South Africa und weitere Preise.
Reinhard Rohn moderierte den Abend. Er ist Deon Meyers Lektor und bezeichnet sich selbst als seinen „slave driver“. Geboren 1959 in Osnabrück, seit 1999 Programmchef von Ruetten & Loening (Aufbau Verlagsgruppe) in Berlin, ist er Spezialist für historische Romane, Krimis und große außereuropäische Romane und schreibt aber auch selbst Krimis.
Mittlerweile scheint Heikko Deutschmann fast wöchentlich zu den Veranstaltungen des Kulturkreises Wiehl und der Buchhandlung Hansen&Kröger im Burghaus zu sein. Wie auch in der letzten Woche bewies er, dass er ein herausragender Leser ist. Der aus Innsbruck stammende Schauspieler hat schon unzähligen Hörbüchern seine Stimme verliehen. Auch Deon Meyers „Weißer Schatten“ oder Frank Schätzings „Limit“. Am Mittwochabend verlieh er dem Buch „Die rote Spur“ die hörbare Spannung. Ein gelungener Krimiabend im Burghaus Bielstein.
Vera Marzinski
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