Drei wunderbar harmonierende Stimmen, dazu Humor, Charme und die richtige Ausstrahlung – das konnte nur ein phantastischer Abend werden. Die Satin Dolls ließen den Glanz der 20er bis 50er Jahre wieder auferstehen und begeisterten damit das Publikum im Burghaus Bielstein.
Satin Dolls in der Bielsteiner Burg – Foto: Christian Melzer
Dreistimmig gesungen von drei reizenden Damen in Tupfenkleidern präsentierten sie ein Hörerlebnis von den Anfängen der 20er Jahre bis in die heutige Zeit. Alte Andrew-Sister-Songs swingten über die Bühne, aber auch ein Stück von ABBA – „Voules vous“ – erhielt eine ganz neue Klangversion. Getragen von Klavierbegleitung, Kontrabass und Schlagzeug überzeugte jedes Stück.
Die drei Kölner Sängerinnen Tina Folz, Sabine Galuschka und Christina Müller lernten sich 2001 bei der Madonna Tribute – Band „Material Girl“ kennen. Dort zeigte sich sofort das harmonische Miteinander der drei Stimmen und die Vorliebe anspruchsvolle Chorsätze – die Basis für dieses Projekt. Diese Gemeinsamkeiten weckte die Idee für „Satin Dolls“ – harmonischer Drei-Klang mit Anspruch. Sabine Galuschka sang in Kinderopern und später in zahlreichen Pop-, Rock- und Funk-Formationen sowie unterschiedlichster Chor- und Studioprojekten, Christina Müller studierte an der HS für Musik in Köln. Seit 2000 arbeitet sie freiberuflich als Sängerin und Pianistin. Tina Folz steht sei 1991 mit diversen Projekten auf großen und kleinen Bühnen und glänzt neben ihrer kraftvollen, ausdrucksstarken Stimme mit Präsenz und Ausstrahlung, die mitreißt.
Drei fabelhafte und handverlesene Musiker bilden die Satin Dolls Band. Christoph Herder (Kontrabass) studierte an der Musikhochschule Mannheim. Danach zog es ihn von der Neckar-Metropole nach Köln, wo er seitdem als gefragter Live- und Studiobassist arbeitet. Christian Meißner (Schlagzeug) studierte Klassisches Schlagzeug an der HS für Musik in Saarbrücken und Drumset am Drummers Collective in NY. Olaf Drewes (Piano) ist ausgebildet an der Kölner Musikhochschule und hat reichhaltige Erfahrungen von Pop bis Jazz, von Solo über kleine Bands bis zur Bigband.
Gleich zu Beginn versüßten die „Satin Dolls“ ihren Gästen den Abend. Zu einem swingenden Start mit Band verteilten die drei Damen „Lollypops“. Sie durchleuchteten das Liebesleben des Publikums – hauptsächlich mit musikalischen Tipps, was Frauen wirklich wollen. Mit „Chatanooga Choo Choo“ kam Glenn-Miller-Feeling auf und man hatte den Eindruck als ob die Andrew-Sisters persönlich an Bord des Burghauses wären. „Frauen sind nicht nur materialistisch, aber der Mann sollte schon ein wenig romantisch sein“, meinte Christina Müller. So romantisch wie in „Aqua de beber“ von Gilberto. Doch sei ein Gedicht sicher mal ganz nett, aber Marilyn Monroes „Diamonds are a girls best friends“ brachte es doch eher auf den Punkt was Frauen wollen. Ein Kuss, eine Zärtlichkeit habe sicher auch was, wie „It’s in his kiss“ wusste Tina Folz. Sabine Galuschka wies da aber auch auf das Tanzen hin, so wie mit einem „Dancing cheek to cheek“.
Christina Müller hatte sich extra ein Instrument passend zu den Kostümen ausgesucht, damit sie absolut im Mittelpunkt stehen konnte – verrieten die anderen beiden gespielt zickig. Doch beim Andrew-Sister-Hit „Bei mir bist du schön“ unterstützten die andern beiden Satin Dolls gerne gesanglich zum Akkordeon. Was wünschen sich Frauen, wenn sie ins Bett gehen „Mr. Sandman“ – das Chordettes-Stück drückte dies noch sehr unschuldig aus. „The way you make me feel“ von Michael Jackson im Swing-Stil ist da doch schon etwas anders. Mit dem kleinen Ding, das man Liebe nennt – „Crazy little thing called love“ von Elvis Presley – begeisterten die „Satin Dolls“ ebenso wie mit „A heart Heart of glass“, „Candyman“ oder auch „Wolfgang“, der Schuld an zuviel Alkoholkonsum durch Liebeskummer hatte. Rainer musste bei “ What a man “ mit auf die Bühne als die drei Mädels a capella sangen. Seine blauen Karos im Hemd und die Brille besangen sie unter Klatschzulage des Publikums. „It don´t mean a thing“ von Duke Ellington, präsentierten sie in einer besonders swingenden Version. Die Zugabe, ganz überraschend: ein Liebeslied. „Ain ´t no mountain high enough“ von Marvin Gay & Tammi Terrell. Und es fehlte zum Schluss natürlich nicht „Satin Doll“ von Duke Ellington nicht. Ein swingender Abend mit bezaubernden Sängerinnen die perfekt harmonierten.
Vera Marzinski
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Fotos: Christian Melzer