Was vor einem duzend Jahre mit 5 Startern begann, hat sich schnell zu einer beliebten und gut besuchten Oldtimerrallye entwickelt.
Bei der 13. Auflage vermeldete die Renngemeinschaft Oberberg mit 90 Teilnehmern ein neues Rekordergebnis. Alleine in der Sportlichen Kategorie gingen 37 Fahrzeuge an den Start. Für die „Sportler“ ging es um Punkte in der ADAC Meisterschaft und erstmals in der deutschlandweiten FHR Histo Rallye Challenge. Das lockte zusätzlich viele Gäste aus dem Norden ins Oberbergische Land. Die weiteste Anreise absolvierte ein knall roter Porsche Carrera aus Ostfriesland. Und eine handvoll Teams hatte sich im Raum Hannover auf die lange Reise gemacht. Bei solch großer Konkurrenz hatten es die Lokalfavoriten natürlich besonders schwer.
Bei strahlendem Sonnenschein machte sich die Oldtimer – Karawane ab 10:31 Uhr in Lindlar auf die ca. 130 km lange Reise. Bis zur Mittagsrast in der Erquell – Brauerei in Bielstein hatten die Sportler neben ihren Orientierungsaufgaben, also das Suchen nach dem exakt vorgeschriebenen Weg hinter sich, und eine Gleichmäßigkeitsprüfung absolviert. Eine genau vermessene Strecke war mit einer vorgeschriebenen Durchschnittsgeschwindigkeit zu befahren, deren Abweichung an mehreren Messstellen kontrolliert wurde. In Bielstein konnten noch sieben Teams eine fehlerfreie Bordkarte abgeben. Die Teilnehmer in der touristischen Kategorie versuchten sich bis dahin an drei Denksportaufgaben rund um ihr Automobil.
Vor einer ebenfalls rekordverdächtigen Zuschauerkulisse in der Brauerei, hatten dann alle Teilnehmer auf dem Weg vor den Sudkesseln eine Sonderprüfung zu meistern. Eine einmal selbst gesetzte Fahrzeit musste bei der Ausfahrt zur zweiten Etappe exakt wiederholt werden.
Die zweite Runde führte über Niederseßmar, den Unnenberg, der Lingesetalsperre bis zum Ziel, dem historischen Marktplatz in Wipperfürth. Hier blieb genügend Zeit zum Verschnaufen, bevor am Abend in Wipperfeld die Siegerehrung stattfand. In der sportlichen Wertung wurde es ganz knapp. Zwei Teams blieben bis zum Ende ohne Strafpunkte in der Bordkarte, hier musste die Gleichmäßigkeitsprüfung entscheiden. Es siegte Jochen Verfürth aus Kleve, ein Stammgast bei der Oberberg Klassik, dirigiert von Dieter Göbel, einem der besten Beifahrer Deutschlands, und Vater des amtierenden Rallye – Meisters Peter Göbel in ihrem Fiat 124 Abarth. Nur um 0,8 Punkte (Sekunden) wurden Bernd Hilgers aus Schwelm und Beifahrer Michael Thomas aus Wermelskirchen im DKW Junior de Lux geschlagen. Mit dem Siegerländer Rudi Kreutz landete übrigens der älteste Teilnehmer in seiner Borgward Isabella trotz einer Panne auf dem ausgezeichneten dritten Gesamtrang.
In der touristischen Wertung vermochten sich die Oberbergischen Besatzungen besser in Szene zu setzen. Ebenfalls mit nur 0,8 Punkten Vorsprung siegte Gabriele und Rainer Siebenhaar. Hinter dem Wermelskichener Mercedes 180D landete ein Käfer Cabrio aus Göttigen auf Platz zwei und ein schwarzer DKW AU 1000 aus Olpe Baujahr 1961 wurde dritter. Die Überraschung des Tages lieferten Jörg und Axel Herhaus aus Wiehl – Mühlen. Nach 5 Jahren Restaurationsarbeiten nahmen die beiden erstmals an einer Oldtimerveranstaltung teil und lenkten ihren etwa gleich alten 1,8 Tonnen schweren Mercedes Benz 280 SEL auf Platz zwei in der Klassen – und vier in der Gesamtwertung.
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